Heimschuh
Heimschuh
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Wappen | Österreichkarte | |
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 18,52 km² | |
Koordinaten: | 46° 44′ N, 15° 29′ O | |
Höhe: | 280 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.985 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8451 | |
Vorwahl: | 03452 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 16 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Heimschuhstraße 32 8451 Heimschuh | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alfred Lenz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Heimschuh im Bezirk Leibnitz | ||
Heimschuh von Westen gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Heimschuh ist eine Gemeinde mit 1985 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Leibnitz in der Steiermark.
Geografie
Heimschuh liegt im Sulmtal zwischen zwei natürlichen Talsperren. Im Osten engt der Seggauberg das Tal ein, im Westen drängt der Königsberg die Sulm nach Norden. Das Tal liegt auf rund 300 Meter über dem Meer und von diesem steigt das Land bewaldet auf über 400 Meter im Norden und Süden an. Von der Gesamtfläche von neunzehn Quadratkilometer werden 47 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 37 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
Am 1. Jänner 1968 wurde die Gemeinde Nestelberg eingemeindet.[2]
Die Gemeinde besteht seither aus fünf Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[3]):
- Heimschuh (713,99 ha)
- Kittenberg (123,52 ha)
- Muggenau (279,73 ha)
- Nestelberg bei Heimschuh (350,74 ha)
- Unterfahrenbach (383,60 ha)
Die Gemeinde gliedert sich in sechs Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[4]):
- Heimschuh (1058)
- Kittenberg (37)
- Muggenau (116)
- Nestelberg (262)
- Pernitsch (103)
- Unterfahrenbach (409)
Nachbargemeinden
Alle fünf Nachbargemeinden liegen im Bezirk Leibnitz.
Kitzeck im Sausal | Tillmitsch | |
Nachbargemeinden | Leibnitz | |
Großklein | Gamlitz |
Geschichte
Der Talboden der Sulm war in früherer Zeit eine Au, die häufig von Hochwassern überschwemmt wurde. Aus der Römerzeit ist eine Straße am Südrand des Heimschuher Beckens belegt. Sie war die Verbindung von Flavia Solva mit Virunum und führte auch über den Radlpass ins Drautal. Aus dieser Zeit wurden Marmorquader eines Römischen Hauses sowie mehrere Grabhügel gefunden.
Die Gründung des Ortes erfolgte vermutlich im 11. Jahrhundert durch die Grafen von Heunburg aus Kärnten.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Heimschuh als „marchia apud hempsach“ im Jahr 1144. Im gleichen Jahr findet man die Schreibweise „Haimitsach“. Dieser Name geht auf den althochdeutschen Personennamen Haimo und althochdeutsch scahho (‚einzeln stehendes Waldstück‘) zurück.[5] Aus dieser Zeit stammen auch die Reste einer Wehranlage am Königsberg. Darin wurden auch ein Schlüssel und Pfeilspitzen gefunden.
Die jetzige Pfarrkirche wird 1170 als Leibnitzer Filialkirche urkundlich erwähnt. Sie war damals den Heiligen Philipp und Jakob geweiht. Im Jahr 1493 wurde der hl. Sigismund Kirchenpatron, die Erhebung zur Pfarre erfolgte erst 1948.[6]
Für rund siebzig Jahre ist ein lokales Adelsgeschlecht nachweisbar, beginnend mit Fritczel von Haimtschach im Jahr 1381 bis Sigmund Haimtschacher im Jahr 1453.
Im 18. Jahrhundert änderte sich mit der Niederschrift im ersten Grundkataster der Name auf „Heimschuch“. Noch 1870 wird ein Stempel mit diesem Namen verwendet, erst Jahre später wird daraus der heutige Name „Heimschuh“.
Die heutige Größe erhielt die Gemeinde 1967 durch die Zusammenlegung mit der Gemeinde Nestelberg und Teilen von Fahrenbach.[7]
Bevölkerungsentwicklung
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Energie
2019 gründete Heimschuh eine „Energiegemeinschaft“. In der Gemeinde erzeugter überschüssiger Strom aus Photovoltaikanlagen wird nicht ins Netz eingespeist, sondern in einem eigenen Stromspeicher zwischengespeichert. Anstatt wie bisher nur 30 % können so bis zu 70 % des erzeugten Stroms wieder selbst genutzt werden. Zusätzlich werden die Netzentgelte reduziert. Es ist geplant in Zukunft den gespeicherten Sonnenstrom direkt zwischen Erzeugern und Verbrauchern zu handeln und als Gemeinde sogar stromunabhängig werden.[8]
Tourismusverband
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Großklein, Gleinstätten, Kitzeck im Sausal, St. Andrä-Höch, St. Johann im Saggautal, St. Nikolai im Sausal und Tillmisch den Tourismusverband „Sulmtal Sausal – Südsteirisches Weinland“. Dessen Sitz ist in Kitzeck im Sausal.[9]
Politik
Bürgermeister ist der Baumeister Alfred Lenz (* 18. Dezember 1962, ÖVP).[10]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Gerhard Knippitsch (ÖVP) und der Gemeindekassier Karl Oswald (ÖVP) an.[11]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[12]
Partei | 2020[12] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 652 | 64 | 11 | 670 | 55 | 9 | 851 | 74 | 11 | 842 | 69 | 11 | 652 | 57 | 9 |
SPÖ | 113 | 11 | 1 | 184 | 15 | 2 | 298 | 26 | 4 | 372 | 31 | 4 | 209 | 18 | 3 |
FPÖ | 210 | 21 | 3 | 360 | 30 | 4 | nicht kandidiert | 244 | 21 | 3 | |||||
Die Grünen | nicht kandidiert | 31 | 3 | 0 | |||||||||||
Bürgerliste (BLH) | 45 | 4 | 0 | nicht kandidiert | |||||||||||
Wahlberechtigte | 1.656 | 1.682 | 1.638 | 1.603 | 1.412 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 62 % | 73 % | 73 % | 77 % | 81 % |
Wappen
- „Im blauen Schild einen mit einem Schwert (Kennzeichen des hl. Sigismund – Pfarrpatron) belegten, goldenen Pfahl, der rechts und links von je einem silbernen, auswärts gerichteten Flügel (Schutzengelpfarre) begleitet wird.“[13]
Partnergemeinde
Nachdem sich zwischen offiziellen Repräsentanten seit Jahren über die Grenzen hinweg eine intensive Freundschaft entwickelt hatte, wurde 2012 beschlossen, eine offizielle Gemeindepartnerschaft mit der bis 1918 untersteirischen Gemeinde Bistrica ob Sotli (heute Slowenien) einzugehen.[14] Der offizielle Festakt wurde im Rahmen des Schutzengelfestes am 2. September 2012 begangen. Der Feier wohnten unter anderem der Abgeordnete zum Nationalrat Josef A. Riemer und die Abgeordneten zum Steiermärkischen Landtag Peter Tschernko und Detlef Gruber sowie die Präsidentin des Vereins „Österreichisch-Slowenische Freundschaft“ Ivanka Gruber bei.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Gerhard Hartlieb († 2020), Bürgermeister von Heimschuh 1975–1992[15]
- Ernst Treiber († 2020), Direktor der Volksschule Heimschuh 1959–1988
Weblinks
- 61016 – Heimschuh. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- heimschuh.at Webseite der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Heimschuh, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 62. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022
- ↑ Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 51 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
- ↑ Pfarrkirche. Gemeinde Heimschuh, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Gemeindechronik. Gemeinde Heimschuh, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Umwelt: Heimschuh startet Energiegemeinschaft; steiermark.orf.at, abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück, Nr. 323, ZDB-ID 1291268-2, S. 630–631.
- ↑ Heimschuh.at: Bürgermeister. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Heimschuh.at: Gemeindevorstand. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ a b Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Gemeinde Heimschuh: Das Gemeindewappen, abgerufen am 10. Juni 2015.
- ↑ Heimschuh.at: Partnergemeinde. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Kleine Zeitung, 18. Dezember 2020, S. 52.