Heinrich-Heine-Denkmal (Toulon)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Heine-Denkmal noch auf Korfu
Das Heine-Denkmal in Toulon

Das Heinrich-Heine-Denkmal ist eine sitzende Marmorskulptur von Louis Hasselriis, die den älteren und kränkelnden Dichter Heinrich Heine darstellt.

Geschichte

Das Heine-Denkmal wurde 1873 von Louis Hasselriis für Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn geschaffen. Sie ließ die Figur im Jahr 1892 im Park ihres Schlosses Achilleion auf Korfu aufstellen. Nach ihrem Tod kaufte der deutsche Kaiser Kaiser Wilhelm II. das Schloss. Er ließ die Figur 1908 entfernen, da er Heine so verabscheute, wie Elisabeth ihn verehrt hatte.

Julius Campe, in dessen Verlag im 19. Jahrhundert viele Werke Heines erschienen waren, konnte die Skulptur 1909 vom kaiserlichen Hofmarschallamt erwerben. So gelangte sie in die Hamburger Innenstadt,[1] und 1927 nach Altona. Um es vor den Nationalsozialisten zu schützen, ließ Campes Tochter Olivia Bouchard, die als Künstlerin in Paris arbeitete, das Denkmal 1939 im Botanischen Garten / Mourillon zu Toulon aufstellen. Dort befindet es sich bis heute.

Eine seit längerem bestehende Initiative des Schauspielers Christian Quadflieg, das Denkmal nach Hamburg zurückzuholen, war im Januar 2019 noch nicht abgeschlossen. Es sollte bei Erfolg in der Nähe des Heine-Hauses stehen.[2] Der Bürgermeister von Toulon antwortete der Leiterin des Vereins des Heine-Hauses auf ihre Anfrage, dass man die Statue inzwischen lieb gewonnen habe und sie behalten werde. Auf Nachfrage bei der Senatskanzlei Hamburg kam die Antwort, dass es derzeit keine Rückholungsbemühungen gebe, da keine aktuellen Petitionen vorlägen und Toulon das Denkmal behalten wolle. Aufgrund des Scheiterns der Rückholaktionen überlegte man im Heine-Haus im Jahr 2020, eine Reproduktion oder auch ein völlig neues Denkmal zu Ehren des großen Dichters für den Heine-Park anfertigen zu lassen. In einer kleinen Ausstellung im Heine-Haus sind zwei kleinformatige 3-D-Drucke des Hasselriis-Heine von Fabian Hesse zu besichtigen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Denkmäler und Brunnenanlagen. In: Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hamburg (Hg.): Hamburg und seine Bauten unter Berücksichtigung der Nachbarstädte Altona und Wandsbek 1914, Selbstverlag 1914, Bd. 1, Seite 606, Abb. 1223, S. 608
  2. Matthias Schmoock: Kehrt das Heine-Denkmal zurück an die Elbe?, abendblatt.de, 18. Januar 2019
  3. Siehe Weblink HBZ - Die Zeitschrift

Siehe auch