Christian Quadflieg

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Christian Quadflieg auf dem roten Teppich zum Studio Hamburg Nachwuchspreis. 2012

Christian Quadflieg (* 11. April 1945 in Växjö, Schweden) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Rezitator. Einem breiten Publikum wurde er durch die Serie Der Landarzt bekannt, in der Quadflieg jahrelang die Hauptrolle spielte.

Leben und Karriere

Christian Quadfliegs Eltern waren der Schauspieler Will Quadflieg (1914–2003) und Benita von Vegesack (1917–2011). Seine Schwester Roswitha Quadflieg ist Schriftstellerin und Buchkünstlerin.

Quadflieg verbrachte seine Schulzeit in Hamburg. Anschließend absolvierte er von 1965 bis 1968 eine dreijährige Ausbildung an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum (heute Schauspielschule Bochum)[1]. Zwischen 1969 und 1973 war er an den Bühnen von Oberhausen, Wuppertal und Basel engagiert. Es folgten Auftritte an den Theatern in Berlin (Volksbühne), Hamburg (Thalia-Theater, Staatsoper), München (Staatsoper), Wien (Theater in der Josefstadt) und Zürich (Schauspielhaus), wie auch bei den Salzburger Festspielen.

Im Fernsehen hatte Quadflieg Auftritte in zahlreichen Filmen und Serien (zum Beispiel Der Alte, Derrick, Das Traumschiff, Siska). 1975 spielte er die männliche Hauptrolle in der in London und in englischer Sprache produzierten Science-Fiction-Fernsehserie Die Mädchen aus dem Weltraum (engl. Titel „Starmaidens“). Eine bekannte Rolle hatte er in der berühmten Tatort-Episode Reifezeugnis, in der er als Lehrer eine Affäre mit seiner von Nastassja Kinski gespielten Schülerin eingeht.[2]

Ab 1986 verkörperte er in 41 Folgen in der Serie Der Landarzt die Titelrolle. In 16 Episoden lag auch die Regie in seinen Händen. Er ließ seine Serienfigur des Dr. Karsten Mattiesen im Jahr 1992 den Serientod sterben, da er nicht auf diese Rolle vom Publikum festgelegt werden wollte.[3] In der ARD-Serie Vater wider Willen spielte Quadflieg von 1995 bis 2002 die Hauptrolle, den Dirigenten Max Oldendorf. Seine im neuen Jahrtausend stark gesunkene Präsenz auf den Fernsehbildschirmen erklärt er damit, dass er in der Auswahl seiner Film- und Fernsehrollen wählerischer geworden sei und nur selten Drehbücher erhalte, deren Qualität über seichtes Material hinausgehe.[4][5] Die bislang letzte Fernsehrolle übernahm er 2007 in einer Folge von Der Alte (Stand: November 2021).

In den letzten Jahren ist er hauptsächlich mit Dichterlesungen im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs, darunter im Wiener Burgtheater, im Zürcher Schauspielhaus und der Komödie in Berlin sowie beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival. Bislang trat er mit über 20 verschiedenen Programmen auf und las dabei Autoren wie Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Eduard Mörike und Erich Kästner.[6] 2008 gründete Quadflieg sein eigenes CD-Label „c.q.orpheus“. Von den zahlreichen CD-Einspielungen gewann der Titel: Väter und Söhne – Briefwechsel Thomas Mann und Klaus Mann den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

In den 1970er- und 1980er-Jahren arbeitete Quadflieg mehrfach als Synchronsprecher, er lieh unter anderem Dean Stockwell (in Paris, Texas) und Jon Finch (in Doktor Faustus) seine Stimme.[7]

Quadflieg ist seit 1974 mit der Schauspielerin Renate Reger verheiratet, die auch in der Serie Der Landarzt mitwirkte, in der sie in der zweiten bis vierten Staffel Ina Eckholm darstellte. Er lebt seit 1991 wieder in Hamburg in Alstertal.[8][9] Christian Quadflieg ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Christian Quadflieg, 2004

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1987: INTHEGA Preis für die beste Tournee-Inszenierung der Spielzeit
  • 1996: Preis der deutschen Schallplattenkritik für die CD-Einspielung von “Väter und Söhne” mit Will Quadflieg

Literatur

  • Deutsches Bühnenjahrbuch (jährlich)
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 782.
  • Curt Riess: Das Zürcher Schauspielhaus
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 550.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Quadflieg im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar), abgerufen am 18. November 2021
  2. Promi-Geburtstag vom 11. April 2020: Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021.
  3. Der Landarzt - 38. Episode. Abgerufen am 1. November 2021.
  4. https://christianquadflieg.de/. Abgerufen am 1. November 2021.
  5. Carola Große-Wilde: "Die Zeit ist zu kostbar für seichten Quark". In: DIE WELT. 10. April 2010 (welt.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  6. Promi-Geburtstag vom 11. April 2020: Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021.
  7. Deutsche Synchronkartei | Synchronsprecher | Christian Quadflieg. Abgerufen am 1. November 2021.
  8. Carola Große-Wilde: "Die Zeit ist zu kostbar für seichten Quark". In: DIE WELT. 10. April 2010 (welt.de [abgerufen am 1. November 2021]).
  9. hamburgerallgemeinerundschau: Hamburger Allgemeine Rundschau. In: Hamburger Allgemeine Rundschau. 12. März 2021, abgerufen am 9. Juni 2022 (deutsch).