Heinrich Arenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heinrich Arenz (* 3. September 1901 in Köln; † 4. September 1943 in Bonn)[1] war ein deutscher Straßenbahner, KPD-Politiker und Stadtverordneter von Köln.

Leben und Tätigkeit

Gedenktafel im Spanischen Bau für die Kölner Stadtverordneten, die Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurden

Arenz, der seinen Lebensunterhalt als Straßenbahner verdiente, gehörte politisch der Kommunistischen Partei Deutschlands an. Bei der Stadtratswahl vom 12. März 1933 wurde Arenz in die Kölner Stadtverordnetenversammlung gewählt, konnte sein Mandat nicht mehr antreten, da er von den nationalsozialistischen Machthabern daran gehindert wurde. Um 1934 floh Arenz nach Brüssel, wo er im Untergrund in der Auslandsleitung der KPD tätig war. In Deutschland wurde er ausgebürgert und die Ausbürgerung öffentlich im Reichsanzeiger bekannt gegeben.[2]

Die nationalsozialistischen Polizeiorgane, die Arenz irrtümlich in Großbritannien vermuteten, erklärten ihn zum Staatsfeind und setzten ihn im Frühjahr 1940 auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von besonders dringlich gesuchten Personen, die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung Großbritanniens durch die Wehrmacht automatisch und vorrangig von Sonderkommandos der SS verhaftet werden sollten.[3] In der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs wurde Arenz in Frankreich interniert. 1943 wurde er verhaftet und in das Bonner Gefängnis überstellt. Hier nahm er sich am 4. September 1943 das Leben.

Stolperstein für Heinrich Arenz, Luxemburger Straße 222

Heute erinnert eine Gedenktafel neben dem Sitzungssaal im Spanischen Bau des Kölner Rathauses an Arenz und zehn weitere während der NS-Herrschaft umgekommene Kölner Stadtverordnete.[4][5] Außerdem wurde vor dem Wohnhaus Luxemburger Straße 222 in Köln-Sülz ein Stolperstein verlegt, der auf Arenzs Schicksal hinweist.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach DY 55: Übersicht über den Bestand "Vereinigung Verfolgter des Naziregimes" im Bundesarchiv
  2. Michael Hepp/ Hans Georg Lehmann: Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen, 1985, S. 171.
  3. Eintrag zu Heinrich Arenz auf der Sonderfahndungsliste G.B. (Wiedergabe der Liste auf der Website des Imperial War Museums in London)
  4. Kölner KPD-Stadtrat, im Kampf gegen das Naziregime gefallen.
  5. NS-Dokumentationszentrum (Historisches Archiv der Stadt Köln): Das braune Köln : ein Stadtführer durch die Innenstadt in der NS-Zeit. Emons, Köln 1999, ISBN 3-89705-141-9, S. 10.