Heinrich Detloff von Kalben

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Heinrich Detloff von Kalben (* 17. Januar 1898 in Gardelegen; † 18. Dezember 1966 in Lübeck) war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker.

Leben

Der aus einer altmärkischen Adelsfamilie stammende Landwirt und Berufsoffizier, Sohn des Rudolf von Kalben, nahm als Oberleutnant der Reserve nach dem Ersten Weltkrieg seinen Abschied und arbeitete auf dem elterlichen Gut in Vienau. Seine Schulausbildung[1] erhielt er mit seinem Bruder Werner von 1912 an mit anderen bekannten Zöglingen, wie unter anderem Ludolf Jakob von Alvensleben-Wittenmoor, Wolfgang zu Putlitz und Hans von Rochow-Stülpe, auf der Ritterakademie am Dom zu Brandenburg.

Er trat am 1. April 1930 in die NSDAP ein, saß für diese im Preußischen Landtag und im Provinziallandtag der Provinz Sachsen und war zwischen Juli 1932 und Dezember 1938 Gauinspektor im Gau Magdeburg-Anhalt sowie Reichsredner der NSDAP. 1933 übernahm Kalben das Amt des Landrats im preußischen Kreis Stendal, dass er bis 1944 ausübte.[2]

Von 1944 bis zum Kriegsende übte er das Amt des Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Oberfranken und Mittelfranken in Bayern aus. Als solcher rief er zum bedingungslosen Kampf gegen die Alliierten auf.

Des Weiteren diente er bis 1944, zuletzt als Oberst der Reserve und Kommandeur eines Kosaken-Kavallerieregiments, im Korps des Generals Helmuth von Pannwitz.

Nach dem Krieg tat sich von Kalben als Autor über die Regionalgeschichte der Altmark hervor und war maßgeblich 1953 an der Gründung des Schild-Verlages beteiligt, der u. a. das Deutsche Soldatenjahrbuch herausgab. 1952 gehörte er zu den Mitbegründern der Gesellschaft für Wehrkunde.[2]

Schriften

  • Die Altmark. Wiege Brandenburg-Preußens. Bilder aus der Väter Land. Schild Verlag, München 1959. [1]
  • Lübeckische Ratsherren aus Märkischem Adel. In: Der Wagen. 1966, S. 42–47. [2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Kalben-Zöglinge-RA-No. 1841; 1842. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 406 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 15. Juli 2022]).
  2. a b Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biographisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes. (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Bd. 5). Dr. ziethen verlag, Oschersleben 1999, ISBN 3-932090-61-6, S. 80f.