Heinrich Harms (Mediziner, 1908)
Heinrich Harms (* 5. Februar 1908 in Stralsund; † 26. November 2003 ebenda) war ein deutscher Augenarzt.
Leben
Heinrich Harms, Spross einer Stralsunder Ärztefamilie, der Vater war Augenarzt, und Neffe des 1915 gefallenen, außerplanmäßigen Tübinger Professors Clemens Harms (Erstbeschreiber der essentiellen Irisatrophie), nahm nach dem Abitur ein Studium der Medizin an den Universitäten Tübingen, wo er Mitglied der Verbindung Saxonia wurde,[1] München, Bern, Berlin und Rostock[2] auf, das er 1932 in Rostock mit der Promotion zum Dr. med. abschloss. In der Folge bekleidete er Assistenzstellen an den Augenkliniken der Universität Breslau und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ab 1934 bei Walther Löhlein in Berlin, wo er, unterbrochen durch einen zweijährigen Einsatz als Truppenarzt im Kriegslazarett in Krakau, bis 1949 tätig war. Heinrich Harms habilitierte sich im Jahr 1937 mit einer Arbeit über die Entstehung der Schielschwachsichtigkeit und trat unmittelbar danach eine Stelle als Oberarzt bei Hans Karl Müller an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an. 1952 folgte Harms in der Nachfolge von Wolfgang Stock dem Ruf auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde, verbunden mit der Leitung der Augenklinik, an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er wurde 1976 emeritiert.
Heinrich Harms führte die mikroskopische Chirurgie in die Augenheilkunde ein und befasste sich insbesondere mit sensorischen Störungen beim Schielen, sowie der Ursachenforschung beim grünen Star. Er entwickelte die sogenannte Tangententafel (auch: Harmswand) zur Messung von Schielwinkeln in unterschiedlichen Blickrichtungen und zur Erstellung von Motilitätsanalysen der Augenbewegungen im freien Raum.
Ehrungen
- Theodor-Axenfeld-Preis
- Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina[3]
- Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (1982)
- Ehrenmitgliedschaften
- Instituto Barraquer de America
- International Perimetric Society
- Griechische Ophthalmologische Gesellschaft
- Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft[4]
Schriften
- mit Günter Mackensen: Augenoperationen unter dem Mikroskop: Ein Erfahrungsbericht, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1966.
- mit Reinhard Dannheim: Glaukomoperationen bei offenem Kammerwinkel: vergleichende Studie einer Forschungsgruppe der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 1987.
Einzelnachweise
- ↑ Vereinigung Alter Lüneburger und Sachsen: Adressenverzeichnis, 1969, S. 19
- ↑ Immatrikulation von Heinrich Harms im Rostocker Matrikelportal
- ↑ Mitgliedseintrag von Heinrich Harms bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 12. Oktober 2012.
- ↑ Liste der Ehrenmitglieder der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft auf der Website DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft – die wissenschaftliche Gesellschaft der Augenärzte
Weblinks
- Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Nachruf in den Ophthalmologischen Nachrichten vom 16. Dezember 2003
- Nachruf (Memento vom 31. Juli 2007 im Webarchiv archive.today) in den Tübinger Universitätsnachrichten vom 5. März 2004
- Nachruf auf Herrn Prof. Dr. med. emeritus Heinrich Harms, geb. 5.2.1908, gest. 26.11.2003, in: Klinisches Monatsblatt Augenheilkunde 2004; 221(2): 131–132, doi:10.1055/s-2003-812581.
- Literatur von und über Heinrich Harms im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Harms, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Augenarzt |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Stralsund |
STERBEDATUM | 26. November 2003 |
STERBEORT | Stralsund |