Heinrich XXVII. (Reuß jüngere Linie)

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Heinrich XXVII. (ca. 1910)
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Heinrich XXVII. Fürst Reuß
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Heinrich XXVII. mit seiner Frau, Prinzessin Elise zu Hohenlohe-Langenburg (1884)
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Grabmal von Heinrich XXVII. und seiner Familie im Park von Schloss Ebersdorf

Heinrich XXVII. Fürst Reuß jüngere Linie, Graf und Herr zu Plauen, Herr zu Greiz, Kranichfeld, Gera, Schleiz und Lobenstein (* 10. November 1858 in Gera; † 21. November 1928 ebenda) war der letzte regierende reußische Fürst und preußischer General der Kavallerie.

Leben

Heinrich XXVII. war der Sohn von Fürst Heinrich XIV. und Prinzessin Agnes von Württemberg. Er besuchte das Vitzthum’sche Gymnasium zu Dresden. Von 1879 bis 1880 studierte Heinrich dann in Bonn und Leipzig. Er war seit 1879 Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Nach dem Studium setzt er die Offizierslaufbahn im Garde-Husaren-Regiment der Preußischen Armee fort. Er wurde Rittmeister und Eskadronchef. Am 18. Oktober 1891 schied Heinrich mit der Uniform des Regiments aus und trat zu den Offizieren à la suite der Armee über. Seit 13. September 1911 führte er den Charakter als General der Kavallerie. Während des Ersten Weltkriegs war Heinrich dem Generalkommando des XI. Armee-Korps zugeteilt.

Er war von 1908 bis 1918 der Regent des Fürstentums Reuß älterer Linie, von 1908 bis 1913 Regent des Fürstentums Reuß jüngerer Linie und von 1913 bis 1918 regierender Fürst von Reuß jüngere Linie. Die jüngere Linie hatte 1902 die Regentschaft über das Fürstentum Reuß älterer Linie übernommen, weil dieses nach dem Tod von Heinrich XXII. keinen regierungsfähigen Nachfolger (Heinrich XXIV.) mehr hatte. Am 11. November 1918 musste Heinrich XXVII. infolge der Novemberrevolution abdanken.[2]

Nachdem im Jahr 1927 mit dem Tod von Heinrich XXIV. die ältere Linie des Hauses Reuß erloschen war, starb mit dem Tod des Sohnes von Heinrich XXVII., Heinrich XLV. im Jahr 1945 auch die ehemals regierende jüngere Linie aus. Alle heute noch lebenden Angehörigen des Hauses Reuß entstammen der ehemals apanagierten Seitenlinie Reuß-Köstritz.

Ehe und Nachkommen

Heinrich XXVII. heiratete 1884 Prinzessin Elise zu Hohenlohe-Langenburg und hatte mit ihr fünf Kinder:

⚭ 1917 Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg
  • Luise Adelheid (1890–1951)
  • Heinrich XL. (*/† 1891)
  • Heinrich XLIII. (1893–1912)
  • Heinrich XLV. (1895–1945)

Auszeichnungen

1884 wurde Heinrich XXVII. das Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone verliehen.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf 1902. S. 195. (Digital)
  • G. G. Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 191. (Digital)
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 564.

Weblinks

Commons: Heinrich XXVII. (Reuß jüngere Linie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 19, 529.
  2. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 564.
  3. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907. S. 30.
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich XIV.Fürst Reuß jüngerer Linie
1913–1918
(seit 1908 Prinzregent)
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