Herbert Burschik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Herbert Burschik (* 1922 in Prag; † 1990 in Eisenhüttenstadt) war ein deutscher Künstler (Bildhauer / Plastiker).

Leben und Wirken

Große Sitzende, Frankfurt (Oder), Lennépark

Herbert Burschik absolvierte nach seiner Schulzeit zunächst eine Lehre als Kaufmann, wurde danach zum Militärdienst eingezogen und übte nach Kriegsende Tätigkeiten in verschiedenen Berufen aus.

Nach einer Ausbildung zum Steinmetz von 1948 bis 1950 in Sondershausen studierte Herbert Burschik von 1950 bis 1955 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden in der Fachrichtung Plastik bei Walter Arnold. Er schloss das Studium mit einem Diplom ab und absolvierte, daran anschließend, bis 1958 eine Aspirantur.

Seit 1959 arbeitete er freischaffend in Stalinstadt[1] (heute Eisenhüttenstadt), danach in Frankfurt (Oder). In seiner Schaffensperiode unternahm er Studienreisen nach Polen, Ungarn, in die Tschechoslowakei (ČSSR) und die Sowjetunion (UdSSR).[2]

Plastiken von Herbert Burschik stehen im öffentlichen Raum und finden sich in öffentlichen Sammlungen. Dazu zählen auch viele architekturbezogene Arbeiten. Seine Werke wurden zahlreich auf Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland gezeigt.

Werke (im öffentlichen Raum und in Sammlungen)

Turnerin, Dresden-Südvorstadt
  • 1962: Turnerin, Bronze; Dresden-Südvorstadt, Grundschule in der Schweizer Straße
  • 1963: Mädchen am Schwebebalken, Bronze, vor Turnhalle, Bernau bei Berlin, Jahnstraße 56
  • 1965: Große Sitzende, Bronze; Frankfurt (Oder), Lennépark
  • 1966: Akrobatengruppe, Bronze; Schwedt/Oder, Leverkusener Straße[3]
  • 1966: Mädchen mit Blume, Bronze; Schwedt/Oder, Kindertagesstätte Regenbogen[3]
  • 1968: Liegende, Bronze; Schwedt/Oder, Asklepios Klinikum Uckermark[3]
  • 1969: Turnerin mit Reifen, Bronze; Rathenow, Platz der Jugend
  • 1970: Mädchen in der Hängematte, Bronze; Schwedt/Oder, Freizeit- und Erlebnisbad AquariUM[3]
  • 1974: Nikolaus-Kopernikus-Denkmal, Bronze; Frankfurt (Oder), Bischofspromenade
  • 1974: Torwart, Bronze; Magdeburg, Elbuferpromenade
  • 1976: Sich Ausziehende, Beton; ehemals Badehaus Goor (zerstört, Teile erhalten)[2]
  • 1976: Sich Ausziehende, Bronze; Schwedt/Oder, Uferweg (Bronzekopie der Betonfigur vom Badehaus Goor)[2][3]
  • 1976: Torwart, Bronze; Schwedt/Oder, Sporthalle Neue Zeit[3]
  • 1976: Mahnmal, Beton; Lübben (Spreewald), Sowjetischer Ehrenfriedhof
  • 1985: Ruhende, Beton?; Frankfurt (Oder)
  • ohne zeitliche Zuordnung:
    • Knabe mit Hund, Brunnenfigur; Eisenhüttenstadt[1]
    • Weiblicher Akt, Bronze; Eisenhüttenstadt
    • Stahlwerker, Bronze; Eisenhüttenstadt
    • Mädchen mit Tuch, Bronze; Eisenhüttenstadt, am Gartenfließ an der Diehloer Straße[4][5]
    • Hockende, Bronze; Eberswalde, Brandenburgisches Viertel[6]
    • Die Tanzgruppe, Beton.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1973 und 1983 Einzelausstellungen in Eisenhüttenstadt sowie Ausstellungsbeteiligungen in Potsdam und Brandenburg
  • Ausstellungsbeteiligungen in der Bundesrepublik Deutschland, in Polen, in der UdSSR und in der ČSSR
  • Beteiligung zusammen mit Eisenhüttenstädter Künstlerkollegen, nach dem Abschluss der ersten deutsch-deutschen Städtepartnerschaften, an einer Ausstellung in Saarlouis
  • 1977, 1982 und 1986 Beteiligungen an Ausstellungen "Kunst und Sport" in Leipzig und Frankfurt (Oder)
  • 1992 anlässlich seines 70. Geburtstages und 2007 anlässlich seines 85. Geburtstages wurde mit Einzelausstellungen im Städtischen Museum Eisenhüttenstadt an ihn erinnert und sein künstlerisches Schaffen gewürdigt
  • 2020 wurde seines 30. Todestages gedacht mit der Kabinettausstellung Herbert Burschik – Arbeiten aus der Kunstsammlung des Städtischen Museums im Städtischen Museum, Galerie & Kunstsammlung Eisenhüttenstadt/OT Fürstenberg (Oder), parallel zur Werkschau Sandra Rienäcker – Malerei und Grafik.

Mitgliedschaften und Ehrungen (Auswahl)

  • Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR
  • 1961 Kunstpreis des Bezirkes Frankfurt (Oder)
  • 1973 Ehrenplakette der Stadt Eisenhüttenstadt
  • 1979 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
  • 1982 Heinrich-von-Kleist-Preis der Stadt Frankfurt (Oder)
  • 1984 Vaterländischer Verdienstorden in Gold

Weblinks

Commons: Herbert Burschik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bildende Kunst Heft 10 / 1959. Eine kurze Zeitschriftenschau“; retraceblog - Materialsammlung: Bibliografie zu Kunst und Architektur in der DDR mit dem Schwerpunkt baubezogene Kunst und Kunst im öffentlichen Raum vom 30. April 2018, abgerufen am 25. Januar 2020
  2. a b c „Maler der DDR – B: Burschik, Herbert“; Insula Rugia e.V. - Verband zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der Insel Rügen, abgerufen am 25. Januar 2020
  3. a b c d e f „Plastiken“; Stadt Schwedt/Oder, abgerufen am 25. Januar 2020
  4. Mädchen mit Tuch wartet auf neuen Sockel“; veröffentlicht in: Märkische Oderzeitung, ZDB-ID 2803310-3 vom 1. November 2014, abgerufen am 25. Januar 2020
  5. „Private Kunstwächterin unterwegs“; veröffentlicht in: Märkische Oderzeitung, ZDB-ID 2803310-3 vom 22. Dezember 2014, abgerufen am 25. Januar 2020
  6. „Wertvolle Bronze mit Geschichte“; veröffentlicht in: Märkische Oderzeitung, ZDB-ID 2803310-3 vom 6. Oktober 2010, abgerufen am 25. Januar 2020