Hermann Nesselträger

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Hermann Nesselträger (* 15. Dezember 1870 in Hanau; † 21. Februar 1932 in München[1]) war ein deutscher Theater- und Stummfilmschauspieler.

Leben

Nesselträger spielte zunächst Theater, z. B. 1902/03 am Kaiserl. subv. Stadt-Theater zu Bromberg in der Aufführung von Franz von Schönthans und Frh. v. Schlichts Lustspiel in drei Akten Im Bunten Rock (Rolle: „Paul von Gollwitz“, Assessor a. D., neben Ida Wüst)[2] und 1905/06 am Großherzoglichen Hoftheater Karlsruhe in der Aufführung des gleichen Stückes, jedoch als „Soldat Jaenicke“,.[3] In den Personalakten des Großherzoglichen Hoftheaters ist er von 1905 bis 1909 nachweisbar.[4]

Zum Film kam Nesselträger erst nach dem Weltkrieg; Filme mit ihm sind von 1919 bis 1929 belegt. In den Jahren zwischen 1920 und 1925 wirkte er in verschiedenen Rollen bei mehreren Stuart Webbs-Detektivfilmen von Ernst Reicher mit. Seine vielleicht interessanteste Rolle vor der Kamera aber, den Bildhauer Magnussen, spielte er 1919 unter der Regie von Paul Otto in der ersten bekannten Kino-Adaption des Wedekindschen Erdgeist-Stoffes, die mit dem nur wenig veränderten Titel Erdgift bei den Vera-Filmwerken in Hamburg entstand.

Zuletzt blieb Hermann Nesselträger weitgehend beschäftigungslos. Nesselträger schied im Februar 1932 durch die eigene Hand aus dem Leben.[5]

Filmografie

  • 1919: Erdgift
  • 1920: George Bully und Stuart Webbs (Stuart Webbs-Film)
  • 1920: Durch alle Höllen
  • 1921: Die Faust des Schicksals
  • 1921: Der große Chef (Stuart Webbs-Film)
  • 1925: Das Geheimnis einer Stunde (Stuart Webbs-Film)
  • 1925: Der Fluch der bösen Tat, auch: Das Geheimnis auf Schloß Elmshöh (Stuart Webbs-Film)
  • 1929: Der Eremit, auch: Bruder Bernhard[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon, Biographisches und bibliographisches Handbuch. zweiter Band, Klagenfurt/ Wien 1960, S. 1618.
  2. everts.de
  3. Anzeige in der Heidelberger Zeitung. 21. Dezember 1905 bei everts.de
  4. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, Findbuch 57 a Nr. 1473
  5. Im Nachruf des Deutschen Bühnenjahrbuchs 1933 heißt es auf Seite 103: "Wirtschaftliche Sorgen und die völlige Aussichtslosigkeit, wieder ein festes Engagement zu bekommen, haben den tüchtigen Künstler in den Tod getrieben."
  6. Gero Gandert: 1929 - Der Film der Weimarer Republik, illustrierte Ausgabe. Verlag Walter de Gruyter, 1993, ISBN 3-11-085261-6, S. 78 Nr. 19.