Herz-Jesu-Kirche (Bitterfeld)

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Herz-Jesu-Kirche

Die Herz-Jesu-Kirche ist eine denkmalgeschützte römisch-katholische Kirche in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt.

Die Kirche gehört zur Pfarrei Heilige Familie Bitterfeld des Bistums Magdeburg.

Lage

Sie befindet sich im Stadtzentrum von Bitterfeld an der Adresse Röhrenstraße 2 auf der nordwestlichen Seite der Röhrenstraße unmittelbar an der Einmündung auf die Binnengärtenstraße.

Architektur und Geschichte

Die dreischiffige Basilika wurde im Jahr 1896 im Stil der Neogotik als Ziegelbau errichtet. An der Ostseite befindet sich ein Chor mit fünfseitigem Abschluss. Er wird von einem Kreuzgratgewölbe überspannt. Die Fenster der Kirche sind lanzettenförmig ausgeführt. Zwischen ihnen sind Strebepfeiler angeordnet.

1928 wurde südwestlich des Schiffs ein 58 Meter hoher Glockenturm errichtet. Er entstand nach Entwürfen von Johannes Reuter (sen.) und wurde 1991 abgerissen und aus verklinkertem Stahlbeton erneuert.[1]

Sehr wahrscheinlich stammt der Entwurf für die Kirche vom Paderborner Dom- und Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig, dem zahlreiche katholische Kirchen in Sachsen-Anhalt zugeschrieben werden, da er 50 Jahre lang dieses Amt ausübte. Hauptgrund für die Zuordnung zum Werk Güldenpfennigs ist die Baugleichheit mit der nachweislich von Güldenpfennig stammenden Kirche Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria in Hettstedt. Güldenpfennig hat mehrfach baugleiche Kirchen in unterschiedlichen Städten errichtet.[2]

Im Inneren der Kirche befindet sich eine Orgelempore in neogotischem Stil, im Übrigen ist die Ausstattung bis auf die von Christof Grüger 1971 mit Industriemotiven gestalteten Chor- und Seitenfenster schlicht gehalten.[1]

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist die Kirche unter der Erfassungsnummer 094 95335 als Baudenkmal eingetragen.[3]

Zum 1. März 2006 wurde der Gemeindeverbund Bitterfeld – Gräfenhainichen – Holzweißig – Sandersdorf errichtet,[4] der außer der Herz-Jesu-Kirche auch die St.-Michael-Kirche in Brehna, die Maria-Hilfe-der-Christen-Kirche in Gräfenhainichen, die St.-Joseph-Kirche in Holzweißig, die St.-Barbara-Kapelle in Roitzsch, die St.-Marien-Kirche in Sandersdorf und die St.-Antonius-von-Padua-Kirche in Zschornewitz umfasste. Aus dem Gemeindeverbund wurde am 2. Mai 2010 die heutige Pfarrei Heilige Familie gebildet.[5] 2015 fand in der St.-Antonius-von-Padua-Kirche in Zschornewitz der letzte Gottesdienst statt.

Literatur

  • Holger Brülls: Kirchenbau und kirchliche Kunst der Moderne in der katholischen Diaspora. In: Die St. Elisabeth-Kirche in Mieste (Altmark) und ihre Fenster von Lorenz Humburg (=Treffpunkt Denkmal; 4), hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt, Halle 2018, S. 40.
  • Sabine Oszmer: Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 13, Landkreis Bitterfeld, Michael Imhof Verlag Petersberg, ISBN 3-937251-53-7, Seite 56.

Weblinks

Commons: Herz-Jesu-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Brülls, S. 40.
  2. Martin Beitz: Arnold Güldenpfennig – ein vergessener Kirchenbaumeister?, in: Sachsen-Anhalt-Journal 28 (2018), H. 2, S. 12–14. Eine historische Ansicht der Kirche in Bitterfeld ohne Turm ist z. B. bei Zäglers AnsichtskartenAlbum abrufbar.
  3. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 37
  4. Nr. 44 Errichtung von Gemeindeverbünden. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 3/2006, abgerufen am 16. Februar 2022.
  5. Nr. 69 Pfarreierrichtungen. Bistum Magdeburg, Amtsblatt 5/2010, abgerufen am 16. Februar 2022.

Koordinaten: 51° 37′ 20,2″ N, 12° 19′ 38,3″ O