Hindustan Aeronautics HF 24
Hindustan Aeronautics HF 24 Marut | |
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HF 24 Marut in der Flugwerft Schleißheim | |
Typ | Jagdflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Hindustan Aeronautics Limited |
Erstflug | 17. Juni 1961 |
Produktionszeit | bis 1977 |
Stückzahl | 129 |
Die HAL HF 24 Marut ist ein einsitziger Jagdbomber des indischen Herstellers HAL, der bei der indischen Luftwaffe im Einsatz stand. Der Name des Flugzeugs geht zurück auf das indische Wort Marut (Sanskrit: मरुत्), das mit „Windgeist“ übersetzt werden kann. Die Maschine ist das erste in Indien gebaute Überschall-Kampfflugzeug.[1]
Geschichte
Die Entwicklung der HF 24 begann 1956. Im Auftrag der Regierung begann Kurt Tank, unterstützt von 16 deutschen Fachleuten, die 1955 mit ihm nach Indien gekommen waren, mit dem Flugzeugentwurf. Für Flugversuche entstand zuerst ein doppelsitziges, hauptsächlich aus Sperrholz gebautes Gleitflugzeug mit gleicher Tragflügelprofildicke und -grundriss im Maßstab 1:1, dessen Cockpit dem geplanten Jagdbombenflugzeug weitestgehend nahe kam. Das Fahrwerk war pneumatisch einfahrbar, ein Anti-Trudel-Fallschirm installiert. Mit Testpilot Roshan Lal Suri am Steuer startete das X-241 bezeichnete antriebslose Flugzeug am 3. April 1959 zum Erstflug hinter einer Douglas Dakota Mk.IV (BJ 449) im Flugzeugschlepp bis auf 17.500 ft (ca. 5.330 m). Die Sinkgeschwindigkeit betrug 19 m/s (3800 ft/min). Nach 86 Testflügen, bei denen beispielsweise die Längsstabilität geprüft und die Phygoide erflogen wurde, fuhr bei einer Landung das Bugrad nicht aus. Das Flugzeug wurde beschädigt und nicht weiter für Flugversuche genutzt.[2]
Der Erstflug der seriennahen motorisierten Version fand am 17. Juni 1961 statt. Da kein Triebwerk mit der notwendigen Leistung verfügbar war, wurden die HF 24 mit einer Lizenzversion des Strahltriebwerks Rolls-Royce Bristol Orpheus 703 ausgerüstet, die Hindustan herstellte. Deshalb konnte die angestrebte doppelte Schallgeschwindigkeit trotz der guten Konstruktion nie erreicht werden. Bis 1977 wurden 129 Serienflugzeuge gebaut, davon waren 18 Doppelsitzer mit hintereinander angeordneten Sitzen für Trainingszwecke, die erst 1970 in den Dienst kamen.[3] Der Typ wurde 1971 im Bangladesch-Krieg eingesetzt. Dabei ging keine Maschine durch Luftgefechte verloren; vier wurden jedoch durch bodengestützte Luftabwehr zerstört sowie zwei weitere am Boden. Drei Piloten wurden mit dem Vir Chakra ausgezeichnet.[4] Trotz ihrer deutlich zu schwachen Triebwerke verblieb die Maschine bis Mitte 1985 im aktiven Dienst und wurde erst dann durch die MiG-23BN ersetzt.
Militärische Nutzung
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 1 |
Länge | 15,87 m |
Spannweite | 9 m |
Höhe | 3,6 m |
Flügelfläche | 28 m² |
Flügelstreckung | 2,9 |
Leermasse | 6.195 kg |
max. Startmasse | 10.908 kg |
Antrieb | zwei Strahltriebwerke HAL/Bristol Orpheus Mk 703; je 2.200 kg Schub |
Höchstgeschwindigkeit | Mach 1,2 in 12.000 m Höhe |
Einsatzradius | 398 km in 12.000 m Höhe |
Bewaffnung
- vier Aden-30-mm-Kanonen
- ein fahrbarer Rost mit 50 SNEB-68-mm-Raketen in der Rumpfwanne
- vier Aufhängungen unter den Tragflächen für vielfältige Waffentypen
Erhaltene Exemplare
Ein Flugzeug gehört der Flugwerft Schleißheim. Es war ein Geschenk Indiens an die Witwe von Kurt Tank. Es wurde ab 2019 als Leihgabe im Luftfahrtmuseum Wernigerode ausgestellt.[5] Zwei weitere befinden sich in Indien; eine außer Dienst gestellte Maschine steht vor dem Gelände des HAL-Museums in Bengaluru, ein Mock-up im Kamla Nehru Park in Pune.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Maruta. In: Proprietors of FLIGHT (Hrsg.): Flight. Band 86, Nr. 2886. Flight, London 2. Juli 1964, S. 16 (flightglobal.com [PDF; abgerufen am 7. November 2019]).
- ↑ Kapil Bhargava: The HF-24 Marut's Glider Prototype. In: bharat-rakshak.com. 7. April 2015, abgerufen am 28. November 2018 (englisch).
- ↑ Der zweite Streich. Klassiker der Luftfahrt 5/2014, S. 21–25
- ↑ http://www.globalsecurity.org/military/world/india/marut.htm
- ↑ Flugwerft Schleißheim: Hindustan Aeronautics Ltd. HF-24 Mk 1 Marut, abgerufen am 28. November 2018