Hochdorf (bei Plochingen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Wappen der Gemeinde Hochdorf |
Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 28′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 292 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,75 km2 | |
Einwohner: | 4799 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 619 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73269 | |
Vorwahl: | 07153 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 027 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchheimer Straße 53 73269 Hochdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerhard Kuttler | |
Lage der Gemeinde Hochdorf im Landkreis Esslingen | ||
<imagemap>-Fehler: Bild ist ungültig oder nicht vorhanden |
Hochdorf ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geographie
Geographische Lage
Der Siedlungskern Hochdorfs liegt in Richtung Ost-Süd-Ost ungefähr 13 km Luftlinie von der Kreisstadt Esslingen am Neckar und ungefähr 23 km von Stuttgart entfernt. Gelegen im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb liegt der Ort mit weniger als zwei Kilometern sehr viel näher zum Tal der Fils im Norden und Nordwesten sowie dem jenseits dessen beginnenden Naturraum Schurwald, als zum Albtrauf im Südosten. Das Gemeindegebiet wird größtenteils vom durch den Hauptort fließenden Talbach zur Fils hin entwässert, dem am südlichen Dorfrand der Dammbach von rechts, im Ort der Tobelbach von links zuläuft. Drei noch kleinere Bäche münden direkt in die Fils.
Nachbargemeinden
Angrenzende Kommunen sind reihum die Gemeinde Reichenbach an der Fils im Norden, die Stadt Ebersbach an der Fils im Osten, die Gemeinde Notzingen im Süden, die Stadt Wernau im Westen und die Stadt Plochingen im Nordwesten. Alle bis auf Ebersbach an der Fils, das dem Landkreis Göppingen angehört, liegen im eigenen Landkreis Esslingen.
Gemeindegliederung
Zu Hochdorf gehören das Dorf Hochdorf und das Haus Ziegelhof sowie die abgegangene Ortschaft Hinterburg.[2]
Flächenaufteilung
<timeline> ImageSize = width:600 height:150 PlotArea = width:90% height:66% bottom:25% left:5% DateFormat = x.y Period = from:0 till:100.1 Legend = columns:2 columnwidth:250 left:12% top:95% TimeAxis = orientation:horizontal ScaleMajor = unit:year increment:10 start:0
- The formatting blanks in the Colors-section are in fact figure spaces (U+2007)
Colors =
id:Gesa value:white legend: 775_ha Gesamtfläche id:Wald value:teal legend: 170_ha = 22,0_% Waldfläche id:Land value:yelloworange legend: 427_ha = 55,0_% Landwirtschaftsfläche id:Wass value:brightblue legend: 3_ha = 0,4_% Wasserfläche id:Erho value:green legend: 13_ha = 1,7_% Erholungsfläche id:Geba value:red legend: 102_ha = 13,2_% Gebäude-_und_Freifläche id:Verk value:tan1 legend: 54_ha = 6,9_% Verkehrsfläche id:Sons value:purple legend: 7_ha = 0,9_% Sonstige_Flächen
PlotData =
from:00.0 till:22.0 color:Wald from:22.0 till:77.0 color:Land from:77.0 till:77.4 color:Wass from:77.4 till:79.1 color:Erho from:79.1 till:92.3 color:Geba from:92.3 till:99.2 color:Verk from:99.2 till:100.1 color:Sons
</timeline>
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
Überblick
Hochdorf wurde 1189 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wohl bereits im 5. Jahrhundert nach Christus entstanden. Der Ort war im Besitz verschiedener Klöster, bis er 1454 zur Grafschaft Württemberg gelangte. Innerhalb Württembergs gehörte Hochdorf zunächst zum Amt Kirchheim und wurde 1485 dem Amt Göppingen zugeordnet. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg verblieb Hochdorf zunächst beim Oberamt Göppingen. 1842 erfolgte die Umgliederung zum Oberamt Kirchheim. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Hochdorf 1938 zum Landkreis Nürtingen. 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Hochdorf zum Landkreis Esslingen kam.
Religionen
Seit der Reformation ist Hochdorf vorwiegend evangelisch geprägt.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Stichtag | Einwohnerzahl |
---|---|
1. Dezember 1871¹ | 880 |
1. Dezember 1900¹ | 1.051 |
17. Mai 1939¹ | 1.225 |
13. September 1950¹ | 1.785 |
6. Juni 1961¹ | 2.436 |
27. Mai 1970¹ | 3.541 |
25. Mai 1987¹ | 4.115 |
31. Dezember 1995 | 4.492 |
31. Dezember 2000 | 4.720 |
31. Dezember 2005 | 4.690 |
31. Dezember 2010 | 4.693 |
31. Dezember 2015 | 4.895 |
31. Dezember 2020 | 4.754 |
Politik
Bürgermeister
- 1920–1945 Eugen Güthle
- 1945–1948 Hermann Weber
- 1948–1978 Heinrich Traub
- 1978–1986 Franz-Lothar Wirtgen
- 1986–2009 Roland Erhardt
- seit 2009 Gerhard Kuttler
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hochdorf hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:[4] Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 17,88 | 3 | 22,87 | 3 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 23,77 | 3 | 22,68 | 3 | |
FUW | Freie Unabhängige Wählervereinigung Hochdorf | 28,45 | 4 | 21,14 | 3 | |
MITTE | Die.Mitte | 14,06 | 2 | 18,32 | 3 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 15,85 | 2 | 14,99 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 69,38 % | 58,30 % |
Wappen
Blasonierung: „In Silber (weiß) auf grünem Dreiberg drei grüne Linden.“ (Bescheid von 1966)
Partnerschaften
Die Gemeinde Hochdorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Hochdorf in Thüringen, einem Ortsteil der Stadt Blankenhain im Landkreis Weimarer Land.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Seit den 1970er Jahren gibt es mit der Breitwiesenschule in Hochdorf nur noch eine Grundschule. Weiterführende Schulen werden in den Nachbarorten besucht. Des Weiteren bestehen zwei Kindergärten und ein Waldkindergarten in der Gemeinde. Die Kinder- und Jugendbücherei umfasst einen Bestand von 4000 Medien.
Naturdenkmale
Auf der Gemarkung Hochdorf gibt es ein Einzel- und elf flächenhafte Naturdenkmale.
- Lindengruppe (drei Winterlinden)
- Kreuzeiche (1999 dem Orkan Lothar zum Opfer gefallen)
- ein aufgelassener Angulatensandstein-Steinbruch
- der Talbach mit dem Mühlkanal
- verschiedene Feldhecken und Feldgehölze
Regelmäßige Veranstaltungen
- Martini-Markt
- Mehrtägiges Musikvereinfest
- Bauernmarkt
- Mostfest
- Lichterfest
- Feuerwehrfest
- Reitturnier
- Maibaumaufstellen
- Hallenfasnet
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Heinrich Traub (1920–2017), ehemaliger Bürgermeister
In Hochdorf geboren
- Gottlieb Fischer (1867–1926), Landtagsabgeordneter
- Mareike Arndt (* 1992), Leichtathletin, mehrfache Deutsche Meisterin im Siebenkampf
- Dominik Bruntner (* 1993), Model, Mister Germany 2017
Mit Hochdorf verbunden
- Hans Blickensdörfer (1923–1997), Sportjournalist und Schriftsteller, lebte zuletzt in Hochdorf
- Siegmar Mosdorf (* 1952), Politiker (SPD), Bundestagsabgeordneter (1990–2002) und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (1998–2002), Mitbegründer und langjähriger Leiter der Bürgerstiftung Hochdorf
- Susanne Weber-Mosdorf (* 1953), Politikerin (SPD), zwischen 2006 und 2011 stellvertretende Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, Mitbegründerin der Bürgerstiftung Hochdorf, wohnt in Hochdorf[5]
- Andreas Malessa (* 1955), Hörfunkjournalist und evangelisch-freikirchlicher Theologe, wohnhaft in Hochdorf
- Marc Gremm (* 1971), deutscher Bariton und Produzent, wuchs in Hochdorf auf.
- Rüdiger Kauf (* 1975), Fußballprofi beim VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld, spielte in seiner Jugend beim TV Hochdorf
- Nicolas Fink (* 1976), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter (seit 2019), Gemeinderat in Hochdorf von 1999 bis 2002
Literatur
- Hans Blickensdörfer: Die Baskenmütze. Heyne, München 1975, ISBN 3-453-00480-9.
- Erich Roos: Dorf-Chronik Hochdorf 1900–1950. Geiger, Horb 2001, ISBN 3-89570-733-3.
- Gemeinde Hochdorf (Hrsg.), Christof Drüppel: Hochdorf – Geschichte einer Gemeinde im Albvorland. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1989.
- Gemeinde Hochdorf (Hrsg.): Hochdorf in Bildern – Vorgestern, Gestern und Heute. Geiger, Horb 1982.
- Der Landkreis Esslingen (Band 2). Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i. V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Seite 17.
Weblinks
- Hochdorf bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg
- Offizielle Website der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 243.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Hochdorf.
- ↑ Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
- ↑ Weber-Mosdorf wechselt von Berlin nach Genf, Der Teckbote, Artikel vom 27. Dezember 2005