Hochschule für Musik Freiburg
Hochschule für Musik Freiburg | |
---|---|
Gründung | 1946 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Freiburg im Breisgau |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Land | Deutschland |
Rektor | Ludwig Holtmeier[1] |
Studierende | 488 (WS 2017/18)[2] |
Professoren | 66, 120 Lehrbeauftragte |
Website | www.mh-freiburg.de |
Die Hochschule für Musik Freiburg ist eine vom Land Baden-Württemberg getragene Hochschule zur wissenschaftlichen Forschung und künstlerischen und pädagogischen Ausbildung im Bereich Musik.
Geschichte
Bereits seit 1898 existierte mit dem Freiburger Musik-Konservatorium eine Musikhochschule in Freiburg.[3] Die heutige Hochschule für Musik wurde 1946 zunächst als städtische Einrichtung unter der Leitung von Gustav Scheck gegründet. Zwei Jahre später ging sie in die Trägerschaft des Landes Baden über. Ihre räumliche Grundlage waren zwei intakte Altstadthäuser in der weitgehend zerstörten Freiburger Innenstadt.
Unter den Studierenden waren viele später renommierte Musiker wie etwa Fritz Wunderlich. Gelehrt haben hier zahlreiche herausragende Komponisten, Instrumentalsolisten und Pädagogen, u. a. Harald Genzmer, Brian Ferneyhough, Ulrich Grehling, Aurèle Nicolet, Ulrich Koch, Wolfgang Marschner, Ludwig Doerr, Carl Seemann, Erich und Elma Doflein, Edith Picht-Axenfeld und James Avery. Jörg Brena hatte hier sowohl erst studiert als auch anschließend gelehrt.
1954 gründete Wolfgang Fortner an der Hochschule das „Institut für Neue Musik“, das seinerzeit Pionierarbeit leistete. Es kam zur Zusammenarbeit mit dem elektronischen Experimentalstudio der Heinrich-Strobel-Stiftung im Freiburger Haus des Südwestfunks (SWF) (heute Südwestrundfunk).
Nachdem die Hochschule über viele Gebäude im gesamten Stadtgebiet verteilt gewesen war, konnte sie – mittlerweile in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg – 1983 einen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Neubau beziehen.
Im Freiburger Institut für Musikermedizin – gegründet 2005 – gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Freiburg, um einen bisher weniger beachteten Zusammenhang von Musikausübung und Gesundheit zu erforschen, zu lehren und eine spezifische Patientenversorgung zu ermöglichen.
Internationale Partnerschaften bestehen mit den Musikhochschulen in Odessa, Rochester (USA), Warschau, Sydney und Kyoto.
Ein Hagelsturm am 13. Mai 2015 verursachte am Dach des Konzertsaales einen Schaden von vermutlich mehr als einer Million Euro. Für knapp ein Jahr konnte der Konzertsaal nicht genutzt werden. Nach seiner Wiederherstellung bekam der Saal den Namen Wolfgang-Hoffmann-Saal, benannt nach dem Freiburger Oberbürgermeister der Nachkriegszeit, der die Gründung der Musikhochschule vorantrieb.[4]
Anlässlich des 75. Geburtstages der Hochschule wurde im November 2021 der Platz vor der Hochschule Mendelssohn-Bartholdy-Platz benannt. Im Musikerviertel in Herdern fehlt der Name, da die Straßen im Dienste der Ideologie der Nationalsozialisten benannt wurden.[5][6]
Studiengänge
Die Hochschule hält Studiengänge in allen drei Studienzyklen vor. Der Studiengang Bachelor Musik differenziert sich in ein künstlerisches und ein künstlerisch-pädagogisches Profil. Seit dem Wintersemester 2018/19 kann neben dem Hauptfach auch fakultativ ein Nebenfach (Minor) gewählt werden, der individuelle Schwerpunktsetzungen ermöglicht.
- Bachelor Musik (B.Mus.)
- Master Musik (M.Mus.)
- Bachelor Kirchenmusik evangelisch/katholisch (B.Mus. Kirchenmusik ev./kath.)
- Master Kirchenmusik evangelisch/katholisch (M.Mus. Kirchenmusik ev./kath.)
- Bachelor of Music (Lehramt Musik an Gymnasien) (M.Mus.)
- Master of Education (Lehramt Musik an Gymnasien) (M.Ed.)
- Konzertexamen/Meisterklasse (3. Zyklus)
- Promotion wissenschaftlich/künstlerisch-wissenschaftlich (Dr. phil.)
Institute
An der Hochschule sind sechs Institute mit besonderen Schwerpunkten eingerichtet: das Institut für Kirchenmusik[7], das Institut für Neue Musik, das Institut für Musiktheater, das Institut für Historische Aufführungspraxis, das Freiburger Institut für Musikermedizin und die Freiburger Akademie zur Begabtenförderung.
Rektoren
- Gustav Scheck, 1946–1964
- Carl Seemann, 1964–1974
- Lars Ulrich Abraham, 1974–1980
- Johann Georg Schaarschmidt, 1980–1996
- Mirjam Nastasi, 1996–2006
- Rüdiger Nolte, 2006–2017
- Ludwig Holtmeier, seit 1. Oktober 2017
Bekannte Dozenten und Absolventen
- Julia Rebekka Adler
- James Avery
- Ulf Bästlein
- Wolfgang Baumgratz
- Hildegard Behrens
- Wolfram Christ
- Fola Dada
- Helmut Deutsch (Organist)
- Ludwig Doerr
- Egidius Doll
- Elma Doflein
- Erich Doflein
- Vincent Dubois
- Lukas Fels
- Markus Flaig
- Herbert Froitzheim
- Harald Genzmer
- Hortense von Gelmini
- Bernd Glemser
- Gottfried von der Goltz
- Sebastian Hamann
- Stanislav Heller
- Robert Hill
- Ludwig Holtmeier
- Ernst Horn
- Christoph Hönerlage
- Klaus Huber
- Bertold Hummel
- Kay Johannsen
- Eckehard Kiem †
- Ulrich Koch
- Robert D. Levin
- Dieter Klöcker
- Argyris Kounadis
- Sebastian Küchler-Blessing
- Axel Kühn
- Rainer Kussmaul
- Éric Le Sage
- Michael Leuschner
- Dieter Mack
- Vitaly Margulis
- Wolfgang Marschner
- André Marchand
- Gerbert Mutter
- Hans Musch
- Mirjam Nastasi
- Adalbert Nauber
- Fritz Neumeyer
- Aurèle Nicolet
- Patrick O’Byrne
- Younghi Pagh-Paan
- Božo Paradžik
- Brice Pauset
- Edith Picht-Axenfeld
- Anthony Plog
- Jean-Guihen Queyras
- Christian Reichert
- Ludger Rémy †
- Bernhard Richter
- Wolfgang Rihm
- Stephan Rommelspacher
- Wolfgang Schäfer (Chorleiter)
- Gustav Scheck
- Hans-Ludwig Schilling
- Karl-August Schirmer
- Martin Schmeding
- Martin Gotthard Schneider
- Klemens Schnorr
- Christoph Schoener
- Heino Schubert
- Mathias Spahlinger
- Claudia Spahn
- Alexander Schulin
- Carl Seemann
- Fany Solter
- Tibor Szász
- Zsigmond Szathmáry
- Winfried Toll
- Francis Travis
- Carl Ueter
- Sándor Végh
- Jörg Widmann
- Christoph Wolff
- Bernhard Wulff
- Fritz Wunderlich
- Hans Zender
- Simone Zgraggen
- L’Art du Bois (mehrere Mitglieder des Ensembles)
- Jörg Schweinbenz
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hochschule für Musik Freiburg: Rektorat. 2019, abgerufen am 14. Dezember 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2017/18, S. 75, abgerufen am 26. Oktober 2018.
- ↑ Ursula Huggle: Die Freiburger Musikhochschule und ihre Vorläufer. In: Schau-ins-Land, 121, 2002, S. 209–252.
- ↑ Freiburg: Nach Unwetter: Dachschaden: Musikhochschule kann Saal länger nicht nutzen - badische-zeitung.de. Abgerufen am 1. Juli 2015. ; Hochschule für Musik Freiburg: Nachrichten. Abgerufen am 10. Mai 2016. ; Alexander Dick: Freiburg: 70-Jahr-Jubiläum: Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sieht für die Freiburger Musikhochschule internationale Perspektiven. Badische Zeitung, 10. Mai 2016, abgerufen am 10. Mai 2016.
- ↑ BZ-Redaktion: Mendelssohn-Bartholdy-Platz. Badische Zeitung, 20. November 2021, abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Mendelssohn-Bartholdy-Platz. Stadt Freiburg, 7. Mai 2021, abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Startseite. Abgerufen am 17. Mai 2020.
Koordinaten: 47° 59′ 20,6″ N, 7° 52′ 21,1″ O