Hyaloscyphaceae
Hyaloscyphaceae | ||||||||||||
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Lärchen-Nadelholzhaarbecherchen (Lachnellula occidentalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hyaloscyphaceae | ||||||||||||
Nannf. |
Die Hyaloscyphaceae bilden eine Familie der Pilze innerhalb der Ordnung der Helotiales.
Merkmale
Die Hyaloscyphaceae bilden als Fruchtkörper kleine flache oder becherförmig Apoothecien aus. Das Excipulum, also die Struktur um den Fruchtkörper, ist weich und fleischig und besteht normalerweise aus prismatischen oder isodiametrischen Zellen. Es besitzt fast immer deutliche, manchmal ornamentierte Haare rund um die Fruchtschicht, die oft hell gefärbt ist. Die Schicht zwischen den Schläuchen besteht aus einfachen Paraphysen, die lanzettlich geformt sein können. Die Schläuche selber sind im Normalfall zylindrisch-keulig, dünnwandig und klein und haben einen amyloiden (mit Jod anfärbbaren) oder inamyloiden apikalen Ring. Die Ascosporen sind klein, oft länglich und können septiert oder unseptiert sein.
Ein Stroma wird nicht gebildet. Nebenfruchtformen sind selten, wenn vorhanden, so kommen verschieden gestaltete hyphomycetische Formen vor.
Ökologie
Hyaloscyphaceae sind weltweit verbreitet. Die Arten leben normalerweise saprotroph auf krautigen oder holzigen Pflanzen. Auf Lärche wächst der Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii). Viele Arten leben spezialisiert nur auf einem Wirt, ein Hinweis auf eine endophytische Lebensweise.[1] So wurden kürzlich einige Arten innerhalb der Pflanzenwurzeln des Heidekrautgewächses Enkianthus campanulatus entdeckt, die vermutlich eine Mykorrhiza bilden.[2]
Systematik
John Axel Nannfeldt beschrieb die Familie 1932.[3] Die Familie ist polyphyletisch, manche Gattungen sind ebenfallspolyphyletisch, aber oft noch sehr schlecht untersucht. Die Familie wird in nächster Zeit vermutlich aufgespalten und Han und Mitarbeiter schlugen 2014 vor, dass in der Familie Hyaloscyphaceae sensu stricto nur noch die Gattung Hyaloscypha bleiben soll. Der Tribus Lachnaeae ist ihren Untersuchungen zufolge monotypisch, die Triben Arachnopezizeae und Hyaloscypheae hingegen nicht. Eine Aufspaltung in mehrere Familien steht aber noch aus.[4] Zu der Familie der Hyaloscyphaceae sensu lato gehören zurzeit folgende Gattungen[5], unterteilt in die drei Triben Arachnopezizeae, Hyaloscypheae und Lachneae:[4]
- Albotricha
- Amicodisca
- Antinoa
- Arachnopeziza: Stellung unsicher
- Asperopilum
- Austropezia
- Belonidium
- Betulina
- Brunnipila
- Bryoglossum
- Calycellina
- Calycina
- Calyptellopsis
- Capitotricha
- Chrysothallus
- Ciliolarina
- Ciliosculum: Stellung unsicher
- Cistella
- Cistellina
- Clavidisculum
- Dasyscyphella
- Schneeweißes Haarbecherchen (Dasyscyphella nivea)
- Dematioscypha
- Didonia: Stellung unsicher
- Dimorphotricha
- Echinula
- Eriopezia
- Fuscolachnum
- Fuscoscypha
- Graddonidiscus
- Hamatocanthoscypha
- Hegermila
- Hyalacrotes
- Hyalopeziza
- Hyaloscypha
- Hydrocina
- Hyphodiscus
- Incrucipulum
- Incrupila
- Lachnaster
- Lachnellula
- Lachnum (Synonym: Dasyscyphus) —
- Lasiobelonium
- Microscypha
- Mollisina
- Neodasyscypha
- Olla
- Otwaya
- Parachnopeziza
- Perrotia
- Phaeoscypha
- Pithyella
- Polaroscyphus
- Polydesmia
- Proliferodiscus
- Proprioscypha
- Protounguicularia: Stellung unsicher
- Psilachnum
- Psilocistella
- Pubigera
- Rodwayella
- Solenopezia
- Tapesina
- Trichopeziza
- Unguicularia
- Unguiculariella
- Unguiculella
- Urceolella
- Velutaria
- Venturiocistella
Quellen
Literatur
- Paul F. Cannon, Paul M. Kirk: Fungal families of the world. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2007, ISBN 978-0-85199-827-5, S. 162–163 (online verfügbar).
Einzelnachweise
- ↑ Zheng Wang,Peter R. Johnston,Susumu Takamatsu, Joseph W. Spatafora, David S. Hibbett: Toward a phylogenetic classification of the Leotiomycetes based on rDNA data. In: Mycologia. Band 98, 2006, S. 1065–1075, doi:10.3852/mycologia.98.6.1065 (Toward a phylogenetic classification of the Leotiomycetes based on rDNA data).
- ↑ Keisuke Obase, Yosuke Matsuda: Culturable fungal endophytes in roots of Enkianthus campanulatus (Ericaceae). In: Mycorrhiza. Band 24, Nr. 8, 2014, S. 635–644, doi:10.1007/s00572-014-0584-5 (Culturable fungal endophytes in roots of Enkianthus campanulatus (Ericaceae)).
- ↑ Mycobank, abgerufen am 19. März 2015
- ↑ a b Jae-Gu Han, Tsuyoshi Hosoya, Gi-Ho Sung, Hyeon-Dong Shin: Phylogenetic reassessment of Hyaloscyphaceae sensu lato (Helotiales, Leotiomycetes) based on multigene analyses. In: Fungal Biology. Band 118, Nr. 2, 2014, S. 150–167, doi:10.1016/j.funbio.2013.11.004 (Volltext).
- ↑ Lumbsch, H. T. and S.M. Huhndorf (ed.) 2007: Outline of Ascomycota – 2007. Myconet 13: 1–58. Volltext pdf