Appetithäppchen

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Eine belegte Baguettscheibe als Beispiel für Appetithäppchen

Appetithäppchen (auch Appetithappen, Appetitbissen und aus dem Englischen Appetizer, Savouries und Starters) sind kleine Vorspeisen, die vor dem Essen gereicht werden, um den Appetit zu wecken.[1] Der französische Fachbegriff lautet amuse gueule oder amuse bouche.[2]

Häppchen (sogenanntes Fingerfood) ohne nachfolgendes Menü dienen als eigenständiger Imbiss bei Stehempfängen. Im Gegensatz zu den amuse gueule werden sie nicht direkt am Tisch serviert, sondern werden laufend den Gästen von Platten zum Verzehr angeboten.[2]

Herstellung und Verzehrweisen

In der Gastronomie existiert in Europa das Berufsbild des Hors-d’œuvrier (auch Hors d'oeuvire), der für die Vorspeisen (franz. Horsd’œuvre) und kalte Küche verantwortlich ist.[3][4] Er wird vertreten durch den Gardemanger, wenn es keinen Hors-d’œuvrier gibt.[5] Die Aufgabe der Kaltmamsell ist, Saucen und Gerichte der „kalten Küche“, darunter auch Appetithäppchen, herzustellen. Beispiele für Appetithäppchen sind belegte Baguettescheiben, kleine herzhaft gefüllte oder belegte Backwaren oder Gemüsestückchen.

Bei Stehempfängen oder einem Bankett werden gelegentlich Appetithäppchen angeboten, um die Wartezeit bis zum Beginn des Menüs zu überbrücken. Sie sind Fingerfood und werden darum auch bei formalen Anlässen ohne Essbesteck zu sich genommen. Manche Appetithäppchen sind Fleischspieße im Miniaturformat wie Satay bzw. Brochettes oder es werden Zahnstocher als Hilfsmittel für den Verzehr bereitgestellt.

Folgt auf Häppchen kein Menü, wie beispielsweise bei einer Cocktailparty oder einem Apéro, stellen sie einen eigenständigen Imbiss dar.

Appetithäppchen in verschiedenen Ländern

Geera Pork mit Zahnstocher statt Besteck
Apéro-Gebäck

In einigen Ländern Asiens, der Karibik oder Südeuropas werden Appetithäppchen abends in Bars und Kneipen zu alkoholische Getränken gegessen. Ein Beispiel dafür ist das Fleischgericht Geera Pork in Trinidad und Tobago.

Zudem existieren für Appetithäppchen spezifische Begriffe in unterschiedlichen Kulturräumen:

Begrifflichkeiten

Die Abgrenzung zwischen Appetithäppchen als „Vorspeise“ und als „Imbiss“ ist nicht eindeutig. So sind beispielsweise verschiedene Mezze ein Bestandteil traditioneller arabischer und griechischer Menüs, sie werden aber in Restaurants oder als Street Food auch separat angeboten.[6] Zudem ist es in der Gastronomie üblich, bei einem italienischen Menü als Vorspeise eine Auswahl verschiedener Antipasti zu reichen.[7]

Literatur und Quellen

  • Benoît Molin: Raffiniertes im Löffel (Les meilleures cuillères). Köln, 2010. ISBN 978-3-8025-3722-6.
  • Ceres-Kochbuchredaktion: Canapés & Appetithäppchen – Sandwiches, Canapés, Savouries. Mönchengladbach, 1995. ISBN 978-3-930882-87-8.
  • Anja Halveland: Dr. Oetker: Kalte Platten. München, 2005. ISBN 978-3-8094-1809-2.
  • Markus Plein: Amuse-Gueule – Die Explosion ultimativen Genusses. Melsungen, 2009. ISBN 978-3-7888-1260-7.
  • Walter Siebert/Gottfried Stoppel: Löffel-Food auf Schwäbisch. Reutlingen, 2012. ISBN 978-3-88627-978-4.

Weblinks

Commons: Appetithäppchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Udo Pini: Das Gourmet-Handbuch. Abschnitt „Appetizer“ (Seite 40). 4. Auflage. Tandem-Verlagsgruppe, 2004. ISBN 3-8331-1097-X.
  2. a b Metz, Reinhold: Restaurant & Gast. 11. Auflage. Fachbuchverlag Pfanneberg, Haan-Gruiten 2010, ISBN 978-3-8057-0650-6, S. 407, 409.
  3. NEGI, JAGMOHAN: PROFESSIONAL HOTEL MANAGEMENT. SHREE Publishers & DISTRI, 2014, ISBN 81-219-1518-X, S. 427 (google.de [abgerufen am 1. Dezember 2019]).
  4. Qualifikationsstruktur und Erwerbstätigkeit im Gastgewerbe. Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), 2014, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  5. Alles über die Küchenposten in der klassischen Brigade. In: Effilee. 28. September 2005, abgerufen am 1. Dezember 2019 (deutsch).
  6. Salma Hage: The Mezze Cookbook – Sharing Plates from the Middle East. Berlin, 2018. ISBN 978-0-7148-7685-6.
  7. Evelyn Boos: Italienische Menüs – 27000 kreative Genussmomente selbst kombiniert. München, 2012. ISBN 978-3-8174-8849-0.