Industrie- und Handelskammer Erfurt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Logo der IHK Erfurt

Die Industrie- und Handelskammer Erfurt betreut die Unternehmen der Region Nord- und Mittelthüringen.

Geschichte

1845 fand erstmals eine Wahl zur Handelskammer Erfurt als Interessenvertretung der Handels- und Gewerbetreibenden statt. Sie war damals eine der ersten in der damaligen preußischen Provinz Sachsen.1923 wurden die 11 in Thüringen bestehenden IHK zu drei IHK in Gera, Weimar und Sonneberg zusammengefasst.[1] Nach der Machtübernahme durch Hitler 1933 erfolgte die Gleichschaltung der IHK Erfurt und wurde ab 1934 dem Reichswirtschaftsminister unterstellt, der weitreichend in die Befugnisse von Wirtschaftsverbänden eingriff. 1942 wurde die IHK aufgelöst und in die Gauwirtschaftskammer Thüringen mit Sitz in Weimar überführt. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erfolgte 1946 die Gründung einer IHK Thüringen. Mit Auflösung der Länder und der Gründung von Bezirken in der DDR wurde die Tätigkeit der IHK Thüringen 1953 beendet und in neue Strukturen der Industrie- und Handelskammer der DDR überführt.

Nach der politischen Wende 1989 erfolgte die Neugründung der Industrie- und Handelskammer in Erfurt am 15. Mai 1990.[2]

Sitz

Die IHK Erfurt hat ihren Sitz in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt. Sie unterhält darüber hinaus zehn Regionale Service-Center (RSC) in Mühlhausen, Gotha, Eisenach, Bad Salzungen, Nordhausen, Heiligenstadt, Artern, Weimar, Sömmerda und Apolda.

Organisation

Als Dienstleister der regionalen Wirtschaft vertritt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt die Interessen von rund 59.500 Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen (Stand: 1. Januar 2021). Dabei setzt sich die IHK Erfurt gegenüber Politik und Verwaltung für die Interessen der Unternehmen ein: für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, für eine leistungsfähige Infrastruktur, maßvolle Steuersätze, mehr unternehmerische Freiheit und weniger Bürokratie.

Darüber hinaus engagiert sich die IHK als serviceorientierter Dienstleister für ihre Mitgliedsunternehmen. Sie fördert die Gründung von Unternehmen, die duale Ausbildung, unterstützt den Einstieg in neue Märkte, informiert zu rechtlichen Fragestellungen und über aktuelle wirtschaftspolitische Themen.

An der Spitze der IHK stehen der Präsident Dieter Bauhaus,[3][4] sowie die Hauptgeschäftsführerin Cornelia Haase-Lerch[5].

Geschäftsfelder

Die Arbeit der Industrie- und Handelskammer konzentriert sich auf die Säulen der Interessenvertretung, der Hoheitlichen Tätigkeit sowie der Servicedienste für die Wirtschaft.

Die Struktur der IHK Erfurt ist in drei Kompetenzfelder gegliedert:

  • Unternehmensförderung
  • Aus- und Weiterbildung
  • Zentrale Dienste | Recht und Steuern

Personen

Präsidenten

Ehemalige Hauptgeschäftsführer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesetz über die Industrie- und Handelskammern vom 10. Februar 1923, GS Thüringen 1923, Seite 98–102 (IHKG Thüringen 1923), zitiert nach: Martin Will: Selbstverwaltung der Wirtschaft: Recht und Geschichte der Selbstverwaltung in den Industrie- und Handelskammern, Handwerksinnungen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern und Landwirtschaftskammern, 2011, ISBN 3161507053, Seite 341, Online ; Gesetzestext online unter [1]
  2. Geschichte der IHK Erfurt
  3. Chrestensen geht – Bauhaus neuer IHK-Präsident, Ostthüringer Zeitung vom 15. September 2010.
  4. Dieter Bauhaus ist neuer Präsident der IHK, Deutschland Today vom 16. September 2010
  5. Bernd Jentsch (Thüringer Allgemeine): Erstmals rückt eine Frau an die Spitze der IHK Erfurt. 21. September 2018, abgerufen am 2. September 2019 (deutsch).

Koordinaten: 50° 57′ 48,2″ N, 11° 1′ 59,4″ O