International Grid Control Cooperation

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Die International Grid Control Cooperation (IGCC) ist ein europäisches Projekt, bestehend aus 27 Übertragungsnetzbetreibern zur Vermeidung von gegenläufiger Aktivierung von Regelleistung (engl. Imbalance Netting) in den teilnehmenden Regelzonen.[1] Das Projekt ist 2010 aus dem deutschen Netzregelverbund (engl. grid control cooperation, GCC) hervorgegangen, wobei ausschließlich dessen Modul 1 zur Anwendung kommt.

Erfolgte die Teilnahme an IGCC zunächst freiwillig, so wurde im Jahr 2017 die verpflichtende Teilnahme am Imbalance Netting für die europäischen Regelzonen gesetzlich in Artikel 22 der europäischen Verordnung über den Systemausgleich im Elektrizitätsversorgungssystem[2] festgeschrieben und das IGCC als Umsetzungsprojekt auserwählt.

Aktuell nehmen folgende Regelzonen am Imbalance Netting im Rahmen des IGCC teil:

  • 50Hertz Transmission GmbH (früher: Vattenfall Europe Transmission GmbH) seit Dezember 2008
  • TenneT TSO (früher: E.ON Netz GmbH) seit Dezember 2008
  • TransnetBW GmbH (früher: EnBW Transportnetze AG) (TNG) seit Dezember 2008
  • Amprion GmbH seit Mai 2010
  • Dänemark: Energinet.dk seit Oktober 2011
  • Niederlande: TenneT seit Februar 2012
  • Schweiz: swissgrid seit März 2012
  • Tschechische Republik: ČEPS seit Juni 2012
  • Belgien: Elia System Operator seit Oktober 2012
  • Österreich: APG seit April 2014
  • Frankreich: RTE seit Februar 2016
  • Slowenien: ELES seit Februar 2019
  • Kroatien: HOPS seit Februar 2019
  • Italien: TERNA seit Januar 2020
  • Polen: PSE seit Februar 2020
  • Ungarn: MAVIR seit März 2020
  • Slowakei: SEPS seit Mai 2020
  • Spanien: REE seit Oktober 2020
  • Portugal: REN seit Dezember 2020
  • Griechenland: ADMIE seit Juni 2021
  • Rumänien: TRANSELECTRICA seit Dezember 2021

Wirtschaftlicher Nutzen der IGCC

Der wirtschaftliche Nutzen wird im Rahmen eines Social Welfare Reports quartalsweise veröffentlicht. Im ersten Quartal 2022 wurden beispielsweise mehr als drei Terawattstunden an gegenläufiger Regelenergie vermieden, wodurch mehr als 180 Millionen € eingespart werden konnten.[3]

Einzelnachweise

  1. IGCC. In: ENTSO-E. Abgerufen am 12. August 2022 (englisch).
  2. VERORDNUNG (EU) 2017/2195 DER KOMMISSION vom 23. November 2017 zur Festlegung einer Leitlinie über den Systemausgleich im Elektrizitätsversorgungssystem. In: EUR-Lex.europa.eu. Abgerufen am 12. August 2022.
  3. IGCC Social Welfare Report. IGCC, abgerufen am 12. August 2022 (englisch).