Internationale Vereinigung von Generaloberinnen

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Die Internationale Vereinigung von Generaloberinnen (italienisch Unione Internazionale delle Superiore Generali; Abkürzung UISG) ist ein internationales Netzwerk der katholischen Ordensgeneraloberinnen. Die UISG steht in Verbindung mit der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens (CICLSAL) und anderen bedeutenden kirchlichen und gesellschaftlichen Organisationen zu Fragen des Ordenslebens. Die UISG fördert Vernetzung und Solidarität unter Ordensfrauen in aller Welt.[1]

Geschichte

Die Internationale Union der Generaloberinnen wurde 1965 auf Anregung des Zweiten Vatikanischen Konzils kanonisch gegründet, um eine engere Zusammenarbeit zwischen den Frauenkongregationen des apostolischen Ordenslebens zu fördern. 2021/22 besteht die UISG aus 1856 Generaloberinnen aus der ganzen Welt, die in 36 regionalen Gruppen organisiert sind.[2]

Die Geschichte der UISG begann 1951, als Papst Pius XII. eine außerordentliche Versammlung der Generaloberinnen in Rom einberief. Das Ziel dieses Treffens war die Gründung eines nationalen Rates der Ordensfrauen. Nach diesem ersten Treffen trafen sich die in Rom lebenden Schwestern weiterhin regelmäßig. Daraus entwickelte sich die Gründung von Regina Mundi, einem Päpstlichen Institut (italienisch Pontificio Istituto Regina Mundi), das Ordensfrauen ein Theologiestudium in Rom ermöglichte.[2]

Die aus dieser Arbeit hervorgegangene Organisation, die Internationale Union der Generaloberen, wurde vom Zweiten Vatikanischen Konzil an seinem letzten Arbeitstag, dem 8. Dezember 1965, offiziell anerkannt. Ziel der UISG war es, Strategien zu entwickeln, die es Ordensfrauen ermöglichen, nicht nur untereinander einen Dialog zu führen, sondern auch mit kirchlichen Behörden und internationalen Organisationen zu kommunizieren.

Ziele und Organisation

Die Ziele der UISG im Einzelnen sind:[2]

  • Schaffung einer internationalen Plattform, auf der Generalsuperioren Erfahrungen und Informationen austauschen und sich gegenseitig in ihren Führungsaufgaben unterstützen können.
  • Ermutigung der Leiter von Ordensgemeinschaften zur Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit, sowohl innerhalb der Kirche als auch auf breiterer gesellschaftlicher Ebene.
  • Regelmäßige Programme, Treffen und Veröffentlichungen anzubieten, um unsere Mitglieder bei der Leitung von Kirchengemeinden zu unterstützen.
  • Führung eines Dialoges über Fragen des Ordenslebens mit der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und anderen wichtigen kirchlichen und sozialen Organisationen zu führen.
  • Förderung der Vernetzung und Solidarität unter Ordensfrauen in der ganzen Welt.

Vom 1. bis 12. März 1967 versammelten sich 104 Generaloberinnen und Generalobere aus 65 Ländern in Rom zur ersten Internationalen Generalversammlung der UISG mit dem Titel „Die kirchliche Vision des Ordenslebens heute“.[2] Seitdem wurden 21 Vollversammlungen abgehalten; die kommende Vollversammlung ist im April 2022.[3]

Gegenwärtig sind in der UISG 1903 Oberinnen vertreten, die ebenso viele Kongregationen vertreten. Ihre Generalate befinden sich in:

  • Afrika (166)
  • Asien (184)
  • Europa (1046)
  • Nord- und Südamerika (479)
  • Ozeanien (28)

Präsidentin ist die Italienerin Nadia Coppa ASC, ihre Stellvertreterin ist die Irin Mary Teresa Barron NDA. Zuvor hatte Jolanta Kafka RMI das Amt der Präsidentin innegehabt.[4]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internationale Vereinigung von Generaloberinnen (UISG) auf domradio.de, abgerufen am 27. April 2022
  2. a b c d UISG – Chi Siamo auf uisg.org, abgerufen am 27. April 2022 (italienisch)
  3. Rinuncia e nomina dell’presentazione della XXII Assemblea Plenaria dell’Unione Internazionale delle Superiore Generali (UISG). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 27. April 2022, abgerufen am 27. April 2022 (italienisch).
  4. Tobias Glenz: Weltweite Vereinigung der Ordensoberinnen hat neue Präsidentin. In: katholisch.de. 11. Mai 2022, abgerufen am 11. Mai 2022.