Invincible (Schiff, 1780)
Hafen von Brest 1795 (die Invincible ohne Masten mit gesetzter Flagge am rechten Bildrand)
| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||
|
Die Invincible war ein 110-Kanonen-Linienschiff (Dreidecker) der französischen Marine, das von 1780 bis 1806 in Dienst stand.
Geschichte
Im Februar 1779 erfolgte die Kiellegung in Rochefort, der Konstrukteur war Francois Guillaume Cairin Deslauriers. Ihr Bau war Teil eines Aufrüstungsprogramms in Anbetracht des Konfliktes in Amerika (Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg).
Von April 1781 bis April 1783 war sie das Flaggschiff von Admiral Toussaint-Guillaume Picquet de la Motte, der zugleich ihr Kapitän war.
1781 war sie in den Antillen stationiert und konnte einen britischen Konvoi abfangen. 1782 wurde sie nach Gibraltar beordert. Dort hatte ein britischer Verband unter Lord Howe die belagerte Garnison mit Nachschub versorgt. Auf dem Rückweg kam es am 20. Oktober 1782 zur Seeschlacht von Cap Spartel. Die Invincible kämpfte dabei in der Nachhut.
Die Invincible wurde mehrfach auf- und umgerüstet (1781, 1784 und 1794). Neben der Ausstattung mit schwererer Bewaffnung wurde sie z. B. 1794 mit Kupfer beschlagen. 1806 wurde sie aus der aktiven Verwendung genommen, 1807 wurde die Bewaffnung entfernt. Im Jahr 1808 wurde die Invincible abgewrackt.
Technische Beschreibung
Die Invincible war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 59,76 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 16,24 Metern und einen Tiefgang von 7,84 Metern. Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Besanmast), lediglich am Besanmast befand sich auf der untersten Position (Unterbesansegel) ein Gaffelsegel. Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von 748 bis 1.055 Mann. Die Bewaffnung der Klasse bestand bei Indienststellung aus 92 Geschützen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit veränderte.
Unteres Batteriedeck |
Mittleres Batteriedeck |
Oberes Batteriedeck |
Backdeck | Achterdeck | Kanonen (Geschossgewicht) | |
---|---|---|---|---|---|---|
1780 | 30 × 36-Pfünder | 32 × 24-Pfünder | 30 × 12-Pfünder | 92 Kanonen (540,41 kg) | ||
1785 | 30 × 36-Pfünder | 32 × 24-Pfünder | 30 × 12-Pfünder | 6 × 8-Pfünder | 10 × 8-Pfünder 6 × 36-Pfünder-Haubitzen |
114 Geschütze (624,6 kg) |
1794 | 30 × 36-Pfünder | 32 × 24-Pfünder | 34 × 12-Pfünder | 6 × 8-Pfünder | 10 × 8-Pfünder 4 × 36-Pfünder-Haubitzen |
116 Geschütze (618,73 kg) |
1795 | 30 × 36-Pfünder | 32 × 24-Pfünder | 32 × 12-Pfünder | 6 × 8-Pfünder | 10 × 8-Pfünder 4 × 36-Pfünder-Haubitzen |
114 Geschütze (612,85 kg) |
Literatur
- Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
- Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).
- Jean Michel Roche: Dictionnaire des batiments de la flotte de guerre francaise de colbert a nos jours 1 1671–1870. 2005, ISBN 978-2-9525917-0-6.