Ivrit

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Hebräisch (עברית)

Gesprochen in

Israel Israel,
Palastina Autonomiegebiete Palästinensische Gebiete
Sprecher 9 Millionen (rund 200.000 in den USA)
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Israel Israel
Sprachcodes
ISO 639-1

he

ISO 639-2

heb

ISO 639-3

heb

Modernes Hebräisch oder Neuhebräisch, Eigenbezeichnung Ivrit (hebräisch עברית; deutsch auch Iwrit, Iwrith oder Ivrith), ist die in Israel meistgesprochene Sprache und alleinige Amtssprache des Landes. Sie entstand durch geplante Weiterentwicklung und Ausbau des Alt- und Mittelhebräischen. Ihre Einführung ist der bisher einzige gelungene Versuch, eine Sakralsprache wiederzubeleben und zu einer modernen Standardsprache zu machen. Geschrieben wird sie mit dem hebräischen Alphabet.

Im hebräischen Sprachgebrauch steht Ivrit für Hebräisch, also sowohl Althebräisch als auch das moderne Hebräisch, ohne Unterscheidung zwischen den Sprachstufen (vgl. Deutsch für die deutsche Sprache). Im Deutschen steht Ivrit dagegen stets für modernes Hebräisch.

Klassifikation

Ivrit gehört zu den semitischen Sprachen, die wiederum zur Familie der afroasiatischen Sprachen gehören. Ivrit gehört in die Untergruppe der nordwestsemitischen Sprachen (zusammen mit Aramäisch) und dort in die Untergruppe der kanaanäischen Sprachen, deren einziger nicht ausgestorbener Vertreter es ist.

Hebräisch war seit der Spätantike als täglich gesprochene Sprache fast ausgestorben, hielt sich aber in der Diaspora als liturgische und schriftliche Sprache, beispielsweise für Bücher oder Briefe (Jehuda ha-Nasi, Maimonides, Josef Karo und andere). Durch die Einflüsse der umgebenden gesprochenen Sprachen änderte sich vor allem die Aussprache des Hebräischen, so dass drei Hauptrichtungen entstanden: Aschkenasisch (Mittel- und Osteuropa), Sephardisch (West- und Südeuropa) und Jemenitisch (Vorderasien).

Geschichte

Zur Vorgeschichte siehe Hebräische Sprache.

Die erste hebräische Übersetzung von Shakespeare: „Um diese Stund’ im Schlaf!“ Monolog, Heinrich IV. In Salomo Löwisohns Meliẓat Yeshurun, 1816.

Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des in West- und Osteuropa aufkommenden Nationalismus, begannen Versuche, das fast nur noch in der rabbinischen Literatur verwendete Hebräische als Alltagsidiom wiederzubeleben und den Wortschatz zu erweitern, um für das zerstreute jüdische Volk eine Nationalsprache zu schaffen. Sowohl Wortschatz als auch Grammatik wurden des Öfteren an die Muster europäischer Sprachen angeglichen. Dennoch sind die Unterschiede zwischen Althebräisch und modernem Hebräisch viel weniger bedeutend als zum Beispiel zwischen Altgriechisch und Neugriechisch (siehe griechische Sprache).

Als Gegenbewegung zur Assimilation der osteuropäischen Juden, in deren Zuge viele Juden Russisch, Polnisch oder Deutsch zur Umgangssprache machten, bemühten sich viele Juden um eine Aufwertung und Literarisierung des Jiddischen und begannen teils gleichzeitig, weltliche Texte auf Hebräisch zu schreiben. Elieser Ben-Jehuda, der als Erster mit seinen Kindern von Anfang an ausschließlich Hebräisch sprach, spielte für die Neubelebung der Sprache eine tragende Rolle. Er wanderte nach Jerusalem aus und schlug Wörter für neue technische Errungenschaften wie zum Beispiel „Zeitung“ vor; so wurde er zum „Vater des Hebräischen“ in Israel.

1921 wurde Hebräisch im britischen Mandatsgebiet Palästina eine der drei Landessprachen. Seit der Gründung des Staates Israel 1948 ist es dort Amtssprache und hat sich als moderne, funktionsfähige Standardsprache bewährt. Die Vermittlung der für viele Einwanderer neuen Sprache erfolgt bis heute im Ulpan, einem Intensivkurs, in dem Ivrit unterrichtet wird.

Wichtig bei der Umformung der früheren Sakralsprache zu einer Amtssprache war vor allem die Schaffung von umgangssprachlichen Ausdrücken. Viele solcher Ausdrücke wurden zunächst vor allem aus dem Russischen und dem Arabischen übernommen. Auch aus anderen Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, Deutsch, Jiddisch und Französisch, wurden Wörter entlehnt.

Eine weitere wichtige Rolle bei der Erweiterung des Vokabulars des modernen Hebräisch spielten Übersetzungen aus der Weltliteratur, die vor allem von Saul Tschernichowski und Zeev Jabotinsky verfasst wurden.

Andere jüdische Sprachen und Dialekte drohen mangels Muttersprachlern auszusterben. Dies gilt weniger für das dem Deutschen verwandte Jiddisch, das unter orthodoxen jüdischen Gruppen – besonders solchen, die den säkularen Zionismus ablehnen – noch recht gebräuchlich ist, sondern eher für andere Sprachen wie die sephardische Sprache (auch Judäo-Spanisch oder Ladino), Jüdisch-Persisch beziehungsweise Dschidi, Jüdisch-Berberisch, Jüdisch-Tatisch, Jüdisch-Georgisch, jüdisch-aramäische Dialekte, Jevanisch beziehungsweise Jüdisch-Griechisch, Karaimisch und weitere. Nachdem Theodor Herzl von der Vorstellung ausgegangen war, die Einwohner eines künftigen jüdischen Staates sprächen Deutsch, gab es in den 1930er-Jahren im britischen Mandatsgebiet Palästina auch Überlegungen, Jiddisch zur Staatssprache zu machen. Schließlich entschied man sich aber – nicht zuletzt aus historischen Überlegungen – für das Hebräische, was sich vor allem auch für die orientalischen Juden als hilfreich herausstellte.

Phonologie

Der Hebräische Sprachrat in Palästina hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Aussprache mit 25 Konsonantenphonemen vorgeschlagen: /ʔ, b, w, ɡ, d, h, z, ħ, tˁ, j, k, x, l, m, n, s, ʕ, p, f, ts, q, r, ʃ, t/ und /θ/, doch selbst Ben-Jehuda hielt sich nicht an das entsprechende Rundschreiben. Es kristallisierte sich eine Aussprache mit etwas anderen Konsonantenphonemen heraus (insgesamt 24): /ʔ, b, v, ɡ, dʒ, d, h, w, z, ʒ, x, j, k, l, m, n, s, p, f, ts, tʃ, r, ʃ/ und /t/, wobei die Phoneme /ʔ, v, x, t, k, s/ jeweils die Aussprache von zwei verschiedenen Buchstaben sein können. Bei einigen sephardischen Juden kamen dazu noch /ħ/ und /ʕ/.[1]

In der historischen Aussprache des Hebräischen hatten sechs Konsonanten spirantisierte Formen: /b, ɡ, d, k, p/ und /t/ wechselten mit /v, ɣ, ð, x, f/ und /θ/. Von den spirantisierten Varianten sind im modernen Hebräisch nur drei erhalten: /v, x/ und /f/. Die emphatischen Konsonanten, die für die semitischen Sprachen typisch sind, wurden durch nicht-emphatische Varianten ersetzt; /q/ wurde durch /k/ ersetzt und /tˁ/ durch /t/. Der historische Halbvokal /w/ fiel mit dem Konsonanten /v/ zusammen; /w/ existiert jedoch als Phonem in Lehnwörtern. Die Standardaussprache von /ħ/ ist nun /x/, und /ʔ/ wird meist nicht realisiert.[2] Viele Sprecher ersetzen auch /h/ durch /ʔ/ bzw. es entfällt.[3] Eine Reihe von phonologischen Kontrasten wurde also neutralisiert.[4] Das Phonem /r/ wird in der Regel als uvulares [ʁ] oder [ʀ] realisiert.[5]

Schematische Darstellung der Konsonantenphoneme:[6]

stimmlose Plosive p t k ʔ
stimmhafte Plosive b d ɡ
stimmlose Frikative f s ʃ x h
stimmhafte Frikative v z ʒ
Affrikate ts
Nasale m n
Vibrant r
lateraler Frikativ l
Approximant w j

/ʤ/, /w/, /ʒ/ und /ʧ/ kommen in Lehnwörtern[6] und ihren Ableitungen vor (z. B. „ג׳ינגול“ /dʒinˈgul/ Jonglieren[7] „לדג׳ה“ /ledaˈdʒe/ „Platten auflegen“, „להסוויץ׳“ /lehasˈwitʃ „switchen“).

Auch der Vokalismus wurde vereinfacht. Modernes Hebräisch hat fünf Vokalphoneme: /a, e, i, o/ und /u/.[5]

In einer Standardaussprache wie z. T. im Rundfunk werden zumindest theoretisch die Phoneme /ħ/ und /ə/ sowie z. T. auch /ʕ/ erhalten[8] und /r/ wird als Zungen-r ([r]) ausgesprochen.

Schrift

Die hebräische Schrift ist eine Konsonantenschrift. Trotzdem werden Vokalträger wie Waw (ו) und Jod (י) oft zur Bezeichnung (ursprünglich) langer Vokale benutzt (als sogenannte matres lectionis). Das Jod fungiert als Träger für das i, Waw für das „u“ oder „o“. Aleph drückt den Knacklaut aus, dieser wird aber in der heutigen Aussprache nicht mehr deutlich gemacht, im Gegensatz zum arabischen Alif. Heh (ה) dient auch zur Bezeichnung der Femininendung „-a“, wobei dieses Schluss-„Heh“ nicht gesprochen wird.

Im heutigen Ivrit wird wie im Spanischen kein Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen gemacht, so dass heute die Vokalträger auch kurze, oder genauer „nicht-lange“ Vokale bezeichnen können.

Der Gebrauch von Halbvokalen zur Vokalbezeichnung ist heute ausgedehnter als im Klassischen Hebräisch. De facto werden heute die Vokale o und u meistens und oft auch i unabhängig von ihrer ursprünglichen Kürze oder Länge durch eine mater lectionis wiedergegeben (siehe Abschnitt Spätere und moderne unvokalisierte Schreibung im Artikel Hebräisches Alphabet). Viele Wörterbücher (auch gängige hebräisch-deutsche Wörterbücher) registrieren die Einträge allerdings noch unter der traditionellen Form, was für Lernende Probleme beim Auffinden der Wörter bereiten kann.

Während das hebräische Alphabet in der eigenen Schrifttradition bleibt, basiert die Interpunktion im Ivrit weitgehend auf den in europäischen Sprachen mit lateinischer Schrift üblichen Systemen. Die Verwendung der einzelnen Zeichen entspricht weitgehend der in den europäischen Sprachen. Die Interpunktionsregeln sind von der Akademie für die hebräische Sprache in Jerusalem festgelegt.[9] Komma, Semikolon und Fragezeichen werden, trotz der unterschiedlichen Schreibrichtung, in den in europäischen Systemen üblichen Formen verwendet – im Gegensatz zum Arabischen, wo das Fragezeichen umgedreht ist (؟), meist auch Komma und Semikolon. Die Formen dreier Interpunktionszeichen stammen dagegen aus der eigenen Tradition: der Maqqef (־), Bindestrich, ist nicht auf halber Höhe der Buchstaben, sondern auf der Höhe des oberen Randes von Buchstaben ohne Aufstrich. Geresch (׳) und Gerschajim (״) dienen als (einfache und doppelte) Anführungszeichen, und zwar in derselben Form zu Beginn und am Ende des angeführten Textes. Beide Zeichen werden auch zur Markierung von Abkürzungen verwendet: Geresch für die Abkürzung einzelner Wörter, z. B. כל׳ für כלומר klwmr (kǝlomar), „d. h.“, Gerschajim für Abkürzungen, die aus mehreren Wörtern bestehen, z. B. ת״א für תל אביב tl ʾbjb, „Tel Aviv“. Beide Zeichen werden auch verwendet, wenn hebräische Buchstaben als Zahlzeichen dienen, z. B. יום ד׳ jwm d („Tag 4“, also Mittwoch) oder תש״פ, tšp („[Jahr 5]780“, also 2019/20).

Grammatik

Im Hebräischen werden der bestimmte Artikel und einige Präpositionen direkt an das Wort gehängt, auf das sie sich beziehen. Der Besitz kann durch Anhängen von Endungen angezeigt werden. Das Hebräische kennt zwei grammatikalische Genera (männlich und weiblich) und zusätzlich zu Singular und Plural in einigen Fällen einen Dual. Von Fällen wie in den meisten europäischen Sprachen kann nicht geredet werden, da diese durch Präpositionen angezeigt werden. Hebräisch kennt keine unbestimmten und nur einen bestimmten Artikel. Es gehört zu den flektierenden Sprachen.

Substantive

Hebräische Substantive werden nach Genus und Numerus verändert, jedoch nicht nach Kasus. Die meisten Substantive haben mit einem Verb in einer ähnlichen Bedeutung eine gemeinsame Wurzel, doch die Formierung der Nomen ist nicht so systematisch wie die der Verben. Außerdem flektieren Lehnwörter häufig nicht nach einem Schema.

Genus

Das Hebräische kennt zwei Genera: männlich und weiblich. Weibliche Nomen lassen sich im Allgemeinen an der Endung ה- (gesprochen -a) oder ת/ -ית/ -ות-(gesprochen -et/-it/-ut) erkennen. Substantive, die auf andere Buchstaben enden, sind meist männlich. In der Orthografie müssen die Endungen א ,-ה- und ע- unterschieden werden, obwohl sie gleich gesprochen werden. Ein sächliches Geschlecht (Neutrum) gibt es nicht.

Numerus

Es gibt im Hebräischen drei Numeri: regelmäßig Singular und Plural sowie in Ausnahmefällen Dual.

Die Standardpluralendung für männliche Nomen ist -im:

Besonders bei zweisilbigen Nomen führt die Endung zu einer Betonungsverschiebung und damit auch zu einer Änderung der Vokalisierung.

Die typische Endung für weibliche Nomen im Plural ist -ot. Diese werden erst angehängt, nachdem die Endung -ah oder -et gestrichen wurde. Ein auf -it/ut endendes weibliches Nomen endet im Plural auf -iot/-ujot.

Ausnahmen

Es gibt männliche Substantive mit weiblicher Pluralendung, z. B.:

Ebenso gibt es weibliche Substantive mit männlicher Pluralendung, z. B.:

Zwei Nomen haben völlig unregelmäßige Pluralformen:

Dual

Das Hebräische hat auch einen Dual, gekennzeichnet durch die Endung [-ˈajim] für männliche wie weibliche Nomen, aber dessen Gebrauch ist auch im Althebräischen begrenzt. Im Neuhebräischen werden unter anderem bei einigen Orts-, Zeit- und Maßausdrücken Dualformen verwendet. Diese Wörter haben auch Pluralformen, die für Mengen über zwei verwendet werden. Zum Beispiel:

Singular Dual Plural
פעם אחת [ˈpaam aˈxat] (einmal) פעמיים [paaˈmajim] (zweimal) שלוש פעמים [ʃaˈloʃ peaˈmim] (dreimal)
שבוע אחד [ʃaˈvua eˈxad] (eine Woche) שבועיים [ʃvuˈajim] (zwei Wochen) שלושה שבועות [ʃloˈʃa ʃavuˈot] (drei Wochen)
מאה [ˈmea] (Hundert) מאתיים [maˈtajim] (Zweihundert) שלוש מאות [ʃloʃ meˈot] (Dreihundert)

Einige typischerweise paarweise auftretende Gegenstände, vor allem Körperteile, haben eine Dualform als Plural, beispielsweise:

Bei diesen Wörtern wird der Dual als Plural verwendet; es heißt also [jaˈdajim], selbst wenn von fünf Händen die Rede ist.

Einige Plurale-tantum-Wörter haben ebenfalls Dualform:

Status constructus

Der Status constructus dient wie in anderen semitischen Sprachen zur Kennzeichnung des nomen regens in einer Genitiv-Verbindung.

Im Hebräischen werden die beiden Nomen hintereinander gestellt (mit oder ohne Bindestrich) und das erste Substantiv, bzw. das Bezugswort muss in die constructus-Form gebracht werden:

  • Männliche Substantive behalten im Singular für gewöhnlich ihre Form bei.
  • Weibliche Substantive erhalten im Singular statt der Endung -a -ה die Endung -at -ת.
  • Männliche Substantive verlieren im Plural das -m -ם der Pluralendung; die Endung wird -e oder -ej gesprochen.
  • Weibliche Substantive behalten im Plural ihre Form bei.

Beispiele:

Einige (meist ältere Wörter) ändern ihre Vokalisierung in der constructus-Form.

Soll ein zusammengesetztes Nomen mit einem bestimmten Artikel verwendet werden, so wird der Artikel vor das nomen rectum gesetzt, z. B.

In der Umgangssprache, beziehungsweise bei sehr festgefahrenen Ausdrücken, wird jedoch manchmal von dieser Regel abgewichen und der Artikel vor das erste Nomen gestellt.

Besitz

Abgesehen von der Verwendung der besitzanzeigenden Begleiter שלי [ʃeˈli], שלך [ʃeˈlax] etc. kann die Zugehörigkeit bei hebräischen Nomen durch untrennbare Suffixe ausgedrückt werden. Die Beispiele hier sind [ˈjeled] ילד (maskulin, Singular) „Kind“, „Junge“, [jalˈda] ילדה (feminin, Singular) „Mädchen“, [jelaˈdim] ילדים (maskulin, Plural) „Kinder“, „Jungen“, [jelaˈdot] ילדות (feminin, Plural) „Mädchen“.

ילד [jeled] ילדה [jalda] ילדים [jeladim] ילדות [jeladot]
1. Person Singular ילדי [jaldi] ילדתי [jaldati] ילדיי [jeladaj] ילדותי [jaldotaj]
2. Person Singular maskulin ילדך [jaldexa] ילדתך [jaldatxa] ילדיך [jeladexa] ילדותיך [jaldotexa]
2. Person Singular feminin ילדך [jaldex] ילדתך [jaldatex] ילדיך [jeladajix] ילדותיך [jaldotajix]
3. Person Singular maskulin ילדו [jaldo] ילדתו [jaldato] ילדיו [jeladav] ילדותיו [jaldotav]
3. Person Singular feminin ילדה [jalda] ילדתה [jaldata] ילדיה [jeladeha] ילדותיה [jaldoteha]
1. Person Plural ילדנו [jaldenu] ילדתנו [jaldatenu] ילדינו [jeladenu] ילדותינו [jaldotenu]
2. Person Plural maskulin ילדכם [jaldexem] ילדתכם [jaldatxem] ילדיכם [jaldexem] ילדותיכם [jaldotexem]
2. Person Plural feminin ילדכן [jaldexen] ילדתכן [jaldatxen] ילדיכן [jaldejxen] ילדותיכן [jaldotexen]
3. Person Plural maskulin ילדם [jaldam] ילדתם [jaldatam] ילדיהם [jaldejhem] ילדותיהם [jaldotehem]
3. Person Plural feminin ילדן [jaldan] ילדתן [jaldatan] ילדיהן [jaldeihen] ילדותיהן [jaldotehen]

Diese Formen sind jedoch meist auf Literatur und Hochsprache beschränkt; im gesprochenen Hebräisch wird meistens die analytische Konstruktion (wie הספר שלי [haˈsefer ʃeˈli] „das Buch von mir“) der Form ספרי [sifˈri] („Buch-mein“) vorgezogen. Ausnahmen sind einige feststehende Begriffe, wie zum Beispiel ?מה שלומך [ma ʃlomˈxa?], wörtlich „Wie ist dein Friede?“ in der Bedeutung von „Wie geht es dir?“. Weiterhin wird bei Verwandtschaft diese Form häufiger verwendet.

Adjektive

Im Hebräischen werden Adjektive nachgestellt und wie in romanischen Sprachen in Genus und Numerus dem Nomen angeglichen, auf das sie sich beziehen.

Deklination

Die meisten Adjektive werden nach dem folgenden Schema gebeugt:

Auf -i endende Adjektive, die in sehr vielen Fällen die Herkunft beschreiben, werden leicht anders gebeugt:

Verwendung im Satz

Das Hebräische kennt die Kopula „sein“ im Präsens nicht. Es verwendet dafür Nominalsätze, also Sätze ohne eigenes Verb. Der Satz „Das Haus ist groß“ wird so ausgedrückt:

In der Vergangenheit/Zukunft existieren Formen von sein.

In attributiver Stellung folgt das Adjektiv dem Nomen:

Der bestimmte Artikel muss vor dem Adjektiv noch einmal wiederholt werden. Es gibt außerdem einige Verben, die einen Zustand ausdrücken, die adjektivisch gebraucht werden können.

Adverbien

Bildung

Adverbien werden weniger systematisch gebildet als die meisten anderen hebräischen Wortarten.

Einige Adverbien entsprechen ihren Adjektiven:

Einige absolute Infinitive werden wie Adverbien gebraucht:

Einige Adverbien entsprechen der weiblichen Singular- oder Pluralform (meist archaisch) des dazugehörigen Adjektivs:

Die meisten Adverbien sind jedoch eher Adverbialsätze, die auf eine der folgenden Arten gebildet werden:

  • Mit der Präposition -ב und dem zugehörigen Nomen
  • In der Form „auf … Art und Weise“, entweder mit באופן [beˈofen] und dem Adjektiv in der männlichen Singularform oder mit בצורה [bet͡suˈra] und dem Adjektiv in der weiblichen Singularform

Diese Formen schließen einander nicht aus; zumindest die letztgenannten Formen können für fast jedes Adverb verwendet werden.

Natürlich gibt es auch eine Reihe Adverbien ohne dazugehöriges Adjektiv.

Verwendung

Adverbien stehen im Allgemeinen hinter dem Verb, auf das sie sich beziehen. Auf Grund der relativen Freiheit der Wortreihenfolge im Satz kann von dieser Regel jedoch abgewichen werden.

Verben

Hebräische Verben werden durch eine meist aus drei Konsonanten bestehende Wurzel (שורש [ˈʃoreʃ]) beschrieben. Aus diesen Wurzeln können verschiedene Stämme bzw. Konjugationsmuster mit unterschiedlichen Bedeutungen gebildet werden, die dann schematisch vokalisiert werden. So wird aus der Wurzel k-t-b (schreiben) zum Beispiel:

Binjanim

Die Konjugationsmuster heißen Binjanim (בניינים, wörtlich „Gebäude“). Es gibt sieben Muster, von denen je drei aktive und passive Bedeutung haben; Hitpa‘el wird für reflexive Bedeutungen genutzt.

Alle Verben haben Vergangenheits-, Präsens- und Zukunftsformen. Andere Formen existieren nur für gewisse Binjanim, z. B. der Infinitiv (fünf Binjanim), der Imperativ (ebenfalls fünf Binjanim), Gerundium (fünf) und Partizip Perfekt (einer).

Verben im selben Binjan werden im Allgemeinen auf dieselbe Art konjugiert, mit kleinen Unterschieden für einige Verben, deren Wurzeln aus vier Konsonanten bestehen beziehungsweise Verben mit einer sogenannten hohlen Wurzel, deren zweiter Konsonant Wav oder Jod ist. Eine weitere größere Untergruppe sind die Verben, deren dritter Wurzelkonsonant ein He ist, Verben mit sogenannter schwacher Wurzel. Diese verschiedenen Schemata heißen jeweils [gizˈrah] (גיזרה).

Die Namen der Binjanim entstehen, indem aus der Wurzel פ-ע-ל (tun, daher kommt auch das Wort פועל „Poal“ für Verb) der jeweilige Stamm gebildet wird, der immer mit der dritten Person Singular maskulin des Perfekts übereinstimmt.

Pa‘al

Pa‘al (פעל) ist der häufigste Binjan. Verben in diesem Binjan können transitiv und intransitiv sein, sind jedoch immer im Aktiv. Es gibt keine Verben mit viersilbigen Wurzeln in diesem Binjan. Weiter gibt es hier die meisten gizrot, da die erwähnten Verben mit schwachen oder hohlen Wurzeln in diesen Binjan gehören. Außerdem gehören die wenigen (ca. zehn) unregelmäßigen Verben in den Binjan Pa‘al.

Verben aus dem Pa‘al können ein Partizip Perfekt, ein Gerundium, Infinitiv und Imperativ bilden.

Nif‘al

Verben im Binjan Nif‘al (נפעל) sind immer intransitiv. Nif‘al ist das passive Gegenstück zum Pa‘al. Es kann also aus jedem transitiven Verb im Pa‘al durch Verwendung des Nif‘al ein passives Verb gemacht werden. Das ist jedoch nicht die häufigste Verwendung, da im modernen Hebräisch das Passiv vermieden wird.

Selbst wenn nicht ausdrückliches Passiv, haben die Verben im Nif‘al eine passive Bedeutung. Beispielsweise:

Die Wurzel ש-ב-ר ist beiden Verben gleich. Verben mit dieser Doppeldeutigkeit der Bedeutung heißen ergative Verben.

Manchmal bedeuten Nif‘al-Verben Ähnliches wie ihre Gegenstücke aus dem Pa‘al. So bedeuten פגש und נפגש beide sich treffen, aber Ersteres impliziert ein zufälliges, Letzteres ein geplantes Treffen.

Weiter gibt es auch Verben, die kein Pa‘al-Gegenstück haben oder deren Gegenstück ungebräuchlich ist, beispielsweise:

Nif‘al-Verben können Infinitiv, Imperativ und Gerundium bilden.

Pi‘el

Pi‘el (פיעל)-Verben sind aktive und sowohl transitiv als auch intransitiv, obwohl die transitiven leicht überwiegen. Die meisten Pi‘el Verben haben keine Pa‘al-Entsprechung und umgekehrt, aber in den Fällen, in denen eine Wurzel in beiden Binyanim existiert, ist das Pi‘el-Verb meist eine Intensivierung des Pa‘al-Verbs. Beispiele:

Andere Pi‘el-Verben haben eine kausative Beziehung zum dazugehörigen Pa‘al-Verb, vergleiche:

Es gibt auch Fälle, in denen ein Pa‘al und ein Pi‘el-Verb dieselbe Wurzel haben, ohne auch nur annähernd ähnliche Bedeutungen zu haben:

Pi‘el-Verben können Imperativ, Infinitiv und Gerundium bilden.

Pu‘al

Pu‘al (פועל) ist das passive Gegenstück zum Binjan Pi‘el; ähnlich wie Pa‘al und Nif‘al zueinander stehen. Anders als Nif‘al bezeichnet er jedoch ausschließlich passive Verben. Er wird wenig verwendet, außer dass einige Präsens-Partizipien des Pu‘al häufig verwendete Adjektive bilden, z. B.:

Dies gilt meistens dann auch für die entsprechenden Pi‘el-Gegenstücke:

Pu‘al-Verben haben weder Gerundium, noch Imperativ oder Infinitiv.

Hif‘il

Hif‘il-Verben (הפעיל) können transitiv und intransitiv sein, sind aber immer aktiv. Sie haben oft Gegenstücke in anderen Binjanim, zu denen sie eine kausative Beziehung haben, vergleiche:

Natürlich gilt dies wieder nicht für alle Verben. Hif‘il-Verben haben einen Imperativ, einen Infinitiv und ein Gerundium.

Huf‘al

Huf‘al (הופעל) ähnelt stark dem Pu‘al und wird ähnlich selten verwendet, mit Ausnahme einiger Präsens-Partizipien, nur dass Huf‘al das passive Gegenstück zu Hif‘il statt Pi‘el ist.

Huf‘al-Verben können keinen Imperativ, Infinitiv oder Gerundium bilden.

Hitpa‘el

Hitpa‘el-Verben (התפעל) sind grundsätzlich intransitiv und haben meist einen reflexiven oder reziproken Sinn, beispielsweise:

Weiterhin haben Hitpa‘el-Verben oft eine imperfektive Konnotation, das heißt, dass der Gebrauch eines Hitpa‘el-Verbs impliziert, dass die Handlung nicht abgeschlossen ist. Natürlich gibt es wieder Fälle von Verben, die ganz normale intransitive Verben sind, auch wenn sie möglicherweise einem Verb aus einem anderen Binjan entsprechen.

  • התנהג [hitnaˈheɡ] (sich benehmen) hat dieselbe Wurzel wie נהג [naˈhaɡ] (fahren), was an der Grundbedeutung „führen“ liegt.

Hitpa‘el-Verben können Infinitiv, Gerundium und Imperativ bilden.

Infinitiv

Die Rolle des Infinitivs ist im Hebräischen schwächer ausgeprägt als in vielen europäischen Sprachen. So können hebräische Modalverben gar keinen Infinitiv bilden. Der Infinitiv heißt auf Hebräisch שם הפועל schem hapoal, also eigentlich „Verbalnomen“, da diese Form als Kombination von Nomen und Verb angesehen wird (vgl. dazu entsprechend die deutschen Formen „das Essen“, „das Gehen“ usw.).

Ältere Wörterbücher sortieren Verben für gewöhnlich nach ihrer Wurzel, Neuere tendieren zur Sortierung nach Infinitiven, auch da am Infinitiv der Binjan erkennbar ist. Grundsätzlich wird zur Bildung des Infinitivs ein -ל vor den Stamm gesetzt, ähnlich wie im englischen to vor dem Infinitiv. Dabei ändert sich aber häufig die Vokalisierung.

Präsens

Das Althebräische kennt kein Präsens per se, nur ein Partizip Präsens, welches im Neuhebräischen als Präsens-Form verwendet wird. Das hebräische Präsens wird daher wie ein Adjektiv gebeugt und kennt auch nur vier Formen für männlich/weiblich; Singular/Plural:

Paradigmen im Präsens
Binjan Wurzel Singular Plural Bedeutung
maskulin feminin maskulin feminin
Paʻal שׁמר שומר שׁוֹמרֶת שׁוֹמְרִים שׁוֹמְרוֹת bewachen
ʃ-m-r ʃoˈmer ʃoˈmeret ʃomˈrim ʃomˈrot
Paʻal (hohl) גור גר גרה גרים גרות wohnen
g-u-r gar gaˈra gaˈrim gaˈrot
Paʻal (schwach) רצה רוצֶה רוצָה רוצים רוצות wollen
r-ts-h roˈtse roˈtsa roˈtsim roˈtsot
Piʻel גדל מְגַדֵּל מְגַדלֶת מְגַדְּלִים מְגַדְּלוֹת großziehen
g-d-l megaˈdel megaˈdelet megadˈlim megadˈlot
Hifʻil קטנ מַקְטִין מַקְטִינָה מַקְטִינִים מַקְטִינוֹת schrumpfen (etwas)
k-t-n makˈtin maktiˈna maktiˈnam maktiˈnot
Hitpaʻel בטל מִתְבַּטֵּל מִתְבַּטלֶת מִתְבַּטְּלִים מִתְבַּטְּלוֹת abgesagt werden; faulenzen
b-t-l mitbaˈtel mitbaˈtelet mitbatˈlim mitbatlot
Hufʻal קטנ מוּקְטָן מוּקְטנֶת מוּקְטָנִים מוּקְטָנוֹת geschrumpft werden
k-t-n mukˈtan mukˈtenet muktaˈnim muktaˈnot
Puʻal גדל מְגוּדָּל מְגוּדלֶת מְגוּדָּלִים מְגוּדָּלוֹת großgezogen werden
g-d-l meguˈdal meguˈdelet megudaˈlim megudaˈlot
Nifʻal שׁמר נִשְׁמָר נִשְׁמרֶת נִשְׁמָרִים נִשְמָרוֹת bewacht werden
ʃ-m-r niʃˈmar niʃˈmeret niʃmaˈrim niʃmaˈrot

Vergangenheit und Zukunft

Das Hebräische kennt zwei Zeiten: Vergangenheit (עבר, awar) und Zukunft (עתיד, 'atid).

Paradigmen in der Vergangenheit
Binjan Wurzel Singular Plural
3. Person 2. Person 1. Person 3. Person 2. Person 1. Person
maskulin feminin maskulin feminin maskulin feminin
Paʻal שׁמר שָׁמַר שָׁמְרָה שָׁמרְתָּ שָׁמַרְתְּ שָׁמרְתִּי שָֽׁמְרוּ שְׁמַרְתֶּם שְׁמַרְתֶּן שמרְנוּ
ʃ-m-r ʃaˈmar ʃamˈra ʃaˈmarta ʃaˈmart ʃaˈmarti ʃamˈru ʃmarˈtem ʃmarˈten ʃaˈmarnu
Paʻal (hohl) גור גָּר גָּרָה גָּרְתָּ גָּרְתְּ גָּרְתִּי גָּרוּ גָּרְתֶּם גָּרְתֶּן גָּרְנוּ
g-u-r gar ˈgara ˈgarta gart ˈgarti ˈgaru garˈtem garˈten ˈgarnu
Paʻal (schwach) רצה רָצָה רָצְתָה רָצִיתָ רָצִיתְ רָצִיתִי רָצוּ רְצִיתֶם רְצִיתֶן רָצִינוּ
r-ts-h raˈtsa raˈtsta raˈtsita raˈtsit raˈtsiti raˈtsu retsiˈtem retsiˈten raˈtsinu
Piʻel גדל גִּידֵּל גִּידְּלָה גִּידלְתָּ גִּידַּלְתְּ גִּידלְתִּי גִּידְּלוּ גִּידַּלְתֶּם גִּידַּלְתֶּן גִּידלְנוּ
g-d-l giˈdel gidˈla giˈdalta giˈdalt giˈdalti gidˈlu gidalˈtem gidalˈten giˈdalnu
Hifʻil קטנ הִקְטִין הִקְטינָה הִקְטנְתָּ הִקְטַנְתְּ הִקְטנְתִּי הִקְטינוּ הִקְטַנְתֶּם הִקְטַנְתֶּן הִקְטנּוּ
k-t-n hikˈtin hikˈtina hikˈtanta hikˈtant hikˈtanti hikˈtinu hiktanˈtem hiktanˈten hikˈtanu
Hitpaʻel בטל הִתְבַּטֵּל הִתְבַּטְּלָה הִתְבַּטלְתָּ הִתְבַּטַּלְתְּ הִתְבַּטלְתִּי הִתְבַּטְּלוּ הִתְבַּטַּלְתֶּם הִתְבַּטַּלְתֶּן הִתְבַּטלְנוּ
b-t-l hitbaˈtel hitbatˈla hitbaˈtalta hitbaˈtalt hitbaˈtalti hitbatˈlu hitbatalˈtem hitbatalˈten hitbaˈtalnu
Hufʻal קטנ הוּקְטַן הוּקְטְנָה הוּקְטנְתָּ הוּקְטַנְתְּ הוּקְטנְתִּי הוּקְטְנוּ הוּקְטַנְתֶּם הוּקְטַנְתֶּן הוּקְטנּוּ
k-t-n hukˈtan hukteˈna hukˈtanta hukˈtant hukˈtanti hukteˈnu huktanˈtem huktanˈten hukˈtanu
Puʻal גדל גּוּדַּל גּוּדְּלָה גּוּדלְתָּ גּוּדַּלְתְּ גּוּדלְתִּי גּוּדְּלוּ גּוּדַּלְתֶּם גּוּדַּלְתֶּן גּוּדלְנוּ
g-d-l guˈdal gudˈla guˈdalta guˈdalt guˈdalti gudˈlu gudalˈtem gudalˈten guˈdalnu
Nifʻal שׁמר נִשְׁמַר נִשְׁמְרָה נִשְׁמרְתָּ נִשְׁמַרְתְּ נִשְׁמרְתִּי נִשְׁמְרוּ נִשְׁמַרְתֶּם נִשְׁמַרְתֶּן נִשְׁמרְנוּ
ʃ-m-r niʃˈmar niʃemˈraá niʃˈmarta niʃˈmart niʃˈmarti niʃemˈru niʃmarˈtem niʃmarˈten niʃˈmarnu
Paradigmen im Futur
Binjan Wurzel Singular Plural
3. Person 2. Person 1. Person 3. Person 2. Person 1. Person
maskulin feminin maskulin feminin maskulin feminin maskulin feminin
Paʻal שׁמר יִשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמוֹר תִּשְׁמְרִי אֶשְׁמוֹר יִשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה תִּשְׁמְרוּ תִּשְׁמוֹרנָה נִשְׁמוֹר
ʃ-m-r jiʃˈmor tiʃˈmor tiʃˈmor tiʃmeˈri eʃˈmor jiʃmeˈru tiʃˈmorna tiʃmeˈru tiʃˈmorna niʃˈmor
Paʻal (hohl) גור יָגוּר תָּגוּר תָּגוּר תָּגוּרִי אָגוּר יָגוּרוּ תָּגוּרְנָה תָּגוּרוּ תָּגוּרְנָה נָגוּר
g-u-r jaˈgur taˈgur taˈgur taˈguri agúr jaˈguru taˈgurna taˈguru taˈgurna naˈgur
Paʻal (schwach) רצה יִרְצֶה תִּרְצֶה תִּרְצֶה תִּרְצִי אֶרְצֶה יִרְצוּ תִּרְצֵנָה תִּרְצוּ תִּרְצֵנָה נִרְצֶה
r-ts-h jirˈtse tirˈtse tirˈtse tirˈtsi erˈtse jirˈtsu tirˈtsena tirˈtsu tirˈtsena nirˈtse
Piʻel גדל יְגַדֵּל תְּגַדֵּל תְּגַדֵּל תְּגַדְּלִי אֲגַדֵּל יְגַדְּלוּ תִּגְדַּ֫לְנָה תְּגַדְּלוּ תִּגְדַּ֫לְנָה נְגַדֵּל
g-d-l jegaˈdel tegaˈdel tegaˈdel tegadˈli agaˈdel jegadˈlu tigˈdalna tegadˈlu tigˈdalna negaˈdel
Hifʻil קטנ יַקְטִין תַּקְטִין תַּקְטִין תַּקְטינִי אַקְטִין יַקְטינוּ תַּקְטינָה תַּקְטינוּ תַּקְטינָה נַקְטִין
k-t-n jakˈtin takˈtin takˈtin takˈtini akˈtin jakˈtinu takˈtejna takˈtinu takˈtejna nakˈtin
Hitpaʻel בטל יִתְבַּטֵּל תִּתְבַּטֵּל תִּתְבַּטֵּל תִּתְבַּטְּלִי אֶתְבַּטֵּל יִתְבַּטְּלוּ תִּתְבַּטלְנָה תִּתְבַּטְּלוּ תִּתְבַּטלְנָה נִתְבַּטֵּל
b-t-l jitbaˈtel titbaˈtel titbaˈtel titbatˈli etbaˈtel jitbatˈlu titbaˈtelna titbatˈlu titbaˈtelna nitbaˈtel
Hufʻal קטנ יוּקְטַן תּוּקְטַן תּוּקְטַן תּוּקְטְנִי אוּקְטַן יוּקְטְנוּ תּוּקְטנָּה תּוּקְטְנוּ תּוּקְטנָּה נוּקְטַן
k-t-n jukˈtan tukˈtan tukˈtan tukteˈni ukˈtan jukteˈnu tukˈtana tukteˈna tukˈtana nukˈtan
Puʻal גדל יְגוּדַּל תְּגוּדַּל תְּגוּדַּל תְּגוּדְּלִי אֲגוּדַּל יְגוּדְּלוּ תְּגוּדלְנָה תְּגוּדְּלוּ תְּגוּדלְנָה נְגוּדַּל
g-d-l jeguˈdal teguˈdal teguˈdal tegudˈli aguˈdal jegudˈlu teguˈdalna tegudˈlu teguˈdalna neguˈdal
Nifʻal שׁמר יִשָּׁמֵר תִּשָּׁמֵר תִּשָּׁמֵר תִּשָּׁמְרִי אֶשָּׁמֵר יִשָּׁמְרוּ תִּשַּׁמרְנָה תִּשָּׁמְרוּ תִּשַּׁמרְנָה נִשָּׁמֵר
ʃ-m-r jiʃaˈmer tiʃaˈmer tiʃaˈmer tiʃamˈri eʃaˈmer jiʃamˈru tiʃaˈmerna tiʃamˈru tiʃaˈmerna niʃaˈmer

Anmerkung: Die weiblichen Formen der zweiten und dritten Person Plural werden heute üblicherweise durch die männlichen Formen dieser Personen ersetzt.

Imperativ

Der Imperativ wird ausgehend vom Futur gebildet. Hierzu wird von der Form der zweiten Person Singular das t weggelassen und, wenn nötig, eine weibliche oder Pluralendung angehängt. Beispiel:

  • לבוא [laˈvo] (kommen)
    • 2. Singular, m.: תבוא [taˈvo] (du wirst kommen) zu בוא [bo] (komm!)
    • 2. Singular, f.: תבואי [tavoˈi] (du wirst kommen) zu בואי [boˈi] (komm!)
    • 2. Plural: תבואו [tavoˈu] (ihr werdet kommen) zu בואו [boˈu] (kommt!)

Ausnahme hierfür sind hitpa'el-Verben. Hier wird für den Imperativ das vorangestellte 'ת' der Futurform durch ein 'ה' ersetzt.

In der Umgangssprache kann statt des Imperativs auch die vollständige Futurform als Aufforderung verwendet werden. Dies kann als Konjunktiv übersetzt werden („könntest du kommen“ statt „komm!“). Die höfliche Aufforderung besteht aus dem Imperativ plus bitte (hebr. בבקשה).

Der negative Imperativ unterscheidet sich in der Form. Hier wird die vollständige zweite Person Plural des Futurs verwendet und davor das Wort [al] אל gestellt:

Für eine Aufforderung in der ersten Person Plural („Lasst uns…“) wird zumindest in der Umgangssprache der Plural-Imperativ von לבוא (kommen), also בואו, verwendet plus das eigentliche Verb in der ersten Person Plural des Futurs:

  • „בואו נלך“ [bo'u nelex] heißt „Lasst uns gehen“

Die Negation dessen („Lasst uns nicht…“) bildet man durch die Einfügung von „לא“ zwischen das Hilfsverb „בואו“ und das Hauptverb:

  • „בואו לא נלך“ [bo'u lo nelex] heißt „Lasst uns nicht gehen“.

Passivpartizip

Es gibt nur zu einem der Binjanim, nämlich Pa‘al, ein Passivpartizip. Dieses wird meistens als Adjektiv verwendet.

Gerundium

Gerundia können im Hebräischen ausschließlich als Substantive verwendet werden und sind eigentlich eine Möglichkeit, Substantivierungen zu bilden. Sie werden nach folgenden Schemata gebildet:

Pronomina

Das Hebräische unterscheidet sowohl in der 2. als auch in der 3. Person nach Genus/Sexus. Ein Überblick:

Ivrit: System der Personalpronomina
Person Genus/Sexus Singular Plural
1 אני [aˈni] אנחנו [aˈnaxnu]
2 maskulin אתה [aˈta] אתם [aˈtem]
feminin את [at] אתן [aˈten]
3 maskulin הוא [hu] הם [hem]
feminin היא [hi] הן [hen]

Im Plural wird auf genus- oder sexusgemischte Gruppen mit den maskulinen Formen referiert.

Deklination der Personalpronomina

Personalpronomina werden mittels Präfixen dekliniert. Ein Überblick über die wichtigsten Kasus:

Ivrit: Kasusformen der Personalpronomina
Nominativ Dativ Akkusativ Inessiv Ablativ Komitativ
Singular 1 אני [aˈni] לי [li] אותי [o'ti] בי [bi] ממני [mime'ni] אתי [i'ti]
2 m אתה [aˈta] לך [le'xa] אותך [ot'xa] בך [bexa] ממך [mim'xa] אתך [it'xa]
f את [at] לך [lax] אותך [ot'ax] בך [bax] ממך [mim'ex] אתך [i'tax]
3 m הוא [hu] לו [lo] אותו [o'to] בו [bo] ממנו [mime'no] אתו [i'to]
f היא [hi] לה [la] אותה [o'ta] בה [ba] ממנה [mime'na] אתה [i'ta]
Plural 1 אנחנו [aˈnaxnu] לנו ['lanu] אותנו [o'tanu] בנו ['banu] מאתנו [meita'nu] אתנו [i'tanu]
2 m אתם [aˈtem] לכם [la'xem] אתכם [et'xem] בכם [ba'xem] מכם [mi'kem] אתכם [it'xem]
f אתן [aˈten] לכן [la'xen] אתכן [et'xen] בכן [ba'xen] מכן [mi'ken] אתכן [it'xen]
3 m הם [hem] להם [la'hem] אותם [o'tam] בהם [ba'hem] מהם [me'hem] אתם [i'tam]
f הן [hen] להן [la'hen] אותן [o'tan] בהן [ba'hen] מהן [me'hen] אתן [i'tan]

Possessivpronomina existieren entweder als eigene Wörter, entstehend aus der Kombination mit der Präposition [ʃel] „של“ (siehe dort) oder sie verschmelzen direkt mit dem Nomen (siehe Besitz).

Possessiva

Gewisse Nomina werden im Hebräischen mit den possessiven Personalendungen klitisch verbunden; Diese dienen:
1) in der Schriftsprache zur Anzeige von Besitzverhältnissen
2) zur Bildung von adverbialen Nominalphrasen (vgl. dt. meinetwegen usw.).
Als Beispiel für (1) diene das Wort מכתב [mix'tav] „Brief“, als Beispiel für (2) diene [bigˈlal] בגלל: „wegen“:

Ivrit: Kasusformen der Personalpronomina
Person Endung Beispiel 1 Umschrift Übersetzung Beispiel 2 Umschrift Übersetzung
Singular 1 {-i} מכתבי [mixtav'i] mein Brief בגללי [biglal'i] meinetwegen
2 m {-xa} מכתבך [mixtav'xa] dein Brief בגללך [biglal'xa] deinetwegen
f {-ex} מכתוך [mixta'vex] בגללך [bigla'lex]
3 m {-o} מכתבו [mixta'vo] sein Brief בגללו [bigla'lo] seinetwegen
f {-a} מכתבה [mixta'va] ihr Brief בגללה [bigla'la] ihretwegen
Plural 1 {-enu} מכתבנו [mixtav'enu] unser Brief בגללנו [bigla'lenu] unsretwegen
2 m {-xem} מכתבכם [mixtav'xem] euer Brief בגללכם [biglal'xem] euretwegen
f {-xen} מכתבכן [mixtav'xen] בגללכן [biglal'xen]
3 m {-am} מכתבם [mixta'vam] ihr Brief בגללם [bigla'lam] ihretwegen
f {-an} מכתבן [mixta'van] בגללן [bigla'lan]

Einige der wichtigsten Präpositionen:

  • [al] על: Meistens in der Bedeutung „auf“, „zu“, Deklination ab עלי
  • [el] אל: „nach“, „zu“, Deklination ab אלי (also אליך ,אלי etc.)
  • [ʃel] של: „von“, wichtig für die Bildung der Possessivpronomina

Für Präfixe gilt Ähnliches wie für Präpositionen. Sie werden darüber hinaus mit jedem folgenden Substantiv verbunden und können unter Umständen dessen Vokalisierung ändern.

Die wichtigsten Präfixe

  • [ke] -כ: meistens in der Bedeutung „wie“
  • [le] -ל: meistens in der Bedeutung „nach/zu“
  • [mi] -מ: meistens in der Bedeutung „von“, Deklination unregelmäßig

Zahlwörter

Kardinalzahlen

Mit Ausnahme der Vielfachen von zehn haben hebräische Zahlwörter immer eine männliche und eine weibliche Form. Hierbei ist auffällig, dass die männlichen Zahlwörter typischerweise eine weibliche Endung [a] ה- aufweisen. Zahlwörter werden vor das Nomen gestellt, auf das sie sich beziehen, mit Ausnahme der Eins und werden im Genus dem Nomen angeglichen. Zum Abzählen werden die (kürzeren) weiblichen Zahlwörter verwendet. Die Wörter שתיים [ʃˈtaim] und שניים [ʃˈnaim] (zwei) haben, wenn sie vor einem Nomen stehen, die Sonderformen שתיי [ʃtej] und שניי [ʃnej]. Zwischen elf und zwanzig wird die Einerzahl der Zehnerzahl vorangestellt; ab zwanzig wird die Zehnerzahl vorangestellt und die Einerzahl mit und (-ו, [ve] bzw. [u]) verbunden. Eine Übersicht:

Zahl f m Zahl f m Zahl f m Zahl Zahl
1 אחת אחד 11 אחת-עשרה אחד-עשר 21 עשרים-ואחת עשרים-ואחד 30 שלושים 40 ארבעים
[a'xat] [e'xad] [a'xat es're] [a'xad a'sar] [es'rim ve a'xat] [es'rim ve a'xad] [ʃlo'ʃim] [arba'im]
2 שתיים שניים 12 שתים-עשרה שנים-עשר 22 עשרים-ושתיים עשרים-ושניים 50 חמישים 60 שישים
[ʃˈtaim] [ʃˈnaim] [ʃtem es're] [ʃnem a'sar] [es'rim ve ʃˈtaim] [es'rim ve ʃˈnaim] [xami'ʃim] [ ʃi' ʃim]
3 שלוש שלושה 13 שלוש-עשרה שלושה-עשר 23 עשרים-ושלוש עשרים-ושלושה 70 שבעים 80 שמונים
[ ʃa'loʃ] [ʃlo'ʃa] [ ʃloʃ es're] [ ʃloʃa a'sar] [es'rim ve ʃa'loʃ] [es'rim ve ʃlo'ʃa] [ʃvi'im] [ ʃmo' nim]
4 ארבע ארבעה 14 ארבע-עשרה ארבעה-עשר 24 עשרים-וארבע עשרים-וארבעה 90 תשעים 100 מאה
[ arba’] [arba’a] [ arba’ es're] [ arba’a a'sar] [es'rim ve arba’] [es'rim ve arba’a] [tiʃ'im] [ me‘a]
5 חמש חמישה 15 חמש-עשרה חמישה-עשר 25 עשרים-וחמש עשרים-וחמישה 120 מאה-ועשרים 200 מאתיים
[ xa‘meʃ] [xami‘ʃa] [ xa‘meʃ es're] [ xami‘ʃa a'sar] [es'rim ve xa‘meʃ] [es'rim ve xami‘ʃa] [ me’a ve es'rim] [ mata‘jim]
6 שש שישה 16 שש-עשרה שישה-עשר 26 עשרים-ושש עשרים-ושישה 300 שלוש מאות 456 ארבע מאות חמישים-ושש
[ ʃeʃ] [ʃi‘ʃa] [ ʃeʃ es're] [ ʃi‘ʃa a'sar] [es'rim ve ʃeʃ] [es'rim ve ʃi‘ʃa] [ ʃlo‘ʃa me‘ot] [ ar’ba me’ot xami‘ʃim ve ʃeʃ]
7 שבע שבעה 17 שבע-עשרה שבעה-עשר 27 עשרים-ושבע עשרים-ושבעה 1000 אלף 2000 אלפיים
[ ʃeva‘] [ʃiv‘a] [ ʃeva‘ es're] [ ʃiv‘a a'sar] [es'rim ve ʃeva‘] [es'rim ve ʃiv‘a] [ ‘elef] [ al‘pajim]
8 שמונה שמונה 18 שמונה-עשרה שמונה-עשר 28 עשרים-ושמונה עשרים-ושמונה 3000 שלושת אלפים 10000 עשרת אלפים
[ ʃmo‘ne] [ʃmo‘na] [ ʃmo‘ne es're] [ ʃmo‘na a'sar] [es'rim ve ʃmo‘ne] [es'rim ve ʃmo‘na] [ ‘ʃloʃet ala‘fim] [ a’seret ala‘fim]
9 תשע תשעה 19 תשע-עשרה תשעה-עשר 29 עשרים-ותשע עשרים-ותשעה 100000 מאה אלפים 1000000 מיליון
[ teʃa‘] [tiʃ‘a] [ teʃa‘ es're] [ tiʃ‘a a'sar] [es'rim ve teʃa‘] [es'rim ve tiʃ‘a] [ me‘a ala‘fim] [ mili‘jon]
10 עשר עשרה 20 עשרים עשרים 30 שלושים שלושים 1000000000 ביליון, מיליארד 1000000000000 טריליון
[ ’eser] [’asara] [ es‘rim] [ es‘rim] [ʃlo‘ʃim] [ ʃlo‘ʃim] [ bil’jon, mil‘jard] [ tril‘jon]

Ordinalzahlen

Die Grundformen der Ordinalzahlen werden bis zur zehn gebildet, indem bei der männlichen Form ein -i an die Kardinalzahl gehängt wird, bei der weiblichen Form ein -it. Die Vokale im Inneren des Zahlwortes werden an das i angeglichen. Für den Plural wird an die männliche Form ein -m angehängt, bei der weiblichen Form wird das t am Wortende durch -ot ersetzt. Ausnahmen: Das Wort ראשון [riˈʃon] (Der Erste) leitet sich von ראש [roʃ] (Kopf, Anfang) ab. Die Bildung der femininen Kardinalzahlen „die Erste“ und „die Zweite“ erfolgt mit der Endung -a. Bei רביעי [reviˈi] (Der Vierte) fällt das א der Kardinalzahl ארבע [ arba’] weg. Ab 11 werden die Ordinalzahlen gebildet, indem vor die entsprechende Kardinalzahl in der weiblichen oder männlichen Form der bestimmte Artikel ה gesetzt wird.

Die Ordinalzahlen von 1 bis 10:

Kardinalzahl f m Ordinalzahl f m Ordinalzahl-Plural f m
1 אחת אחד 1. ראשונה ראשון die Ersten ראשונות ראשונים
[a'xat] [e'xad] [ riʃon‘a] [ri‘ʃon] [ riʃo‘not] [riʃo‘nim]
2 שתיים שניים 2. שנייה שני die Zweiten שניות שניים
[ʃˈtaim] [ʃˈnaim] [ ʃni‘ja] [ ʃe‘ni] [ ʃni‘jot] [ ʃni‘jim]
3 שלוש שלושה 3. שלישית שלישי die Dritten שלישיות שלישים
[ ʃa'loʃ] [ʃlo'ʃa] [ ʃli‘ʃit] [ ʃli‘ʃi] [ ʃliʃ‘jot] [ ʃli‘ʃim]
4 ארבע ארבעה 4. רביעית רביעי die Vierten רביעיות רביעים
[ arba’] [arba’a] [ revi‘it] [ revi’i] [ revi‘jot] [ revi’im]
5 חמש חמישה 5. חמישית חמישי die Fünften חמישיות חמישים
[ xa‘meʃ] [xami‘ʃa] [ xami‘ʃit] [xami‘ʃi] [ xamiʃ‘jot] [xami‘ʃim]
6 שש שישה 6. שישית שישי die Sechsten שישיות שישים
[ ʃeʃ] [ʃi‘ʃa] [ ʃi‘ʃit] [ʃi‘ʃi] [ ʃiʃ‘jot] [ʃi‘ʃim]
7 שבע שבעה 7. שביעית שביעי die Siebten שביעיות שביעים
[ ʃeva‘] [ʃiv‘a] [ ʃvi‘it] [ʃvi‘i] [ ʃvi‘jot] [ʃvi‘im]
8 שמונה שמונה 8. שמינית שמיני die Achten שמיניות שמינים
[ ʃmo‘ne] [ʃmo‘na] [ ʃmi‘nit] [ʃmi‘ni] [ ʃmi‘njot] [ʃmi‘nim]
9 תשע תשעה 9. תשיעית תשיעי die Neunten תשיעיות תשיעים
[ teʃa‘] [tiʃ‘a] [ tʃi‘it] [tʃi‘i] [ tʃi‘jot] [tʃi‘im]
10 עשר עשרה 10. עשירית עשירי die Zehnten עשיריות עשירים
[ ’eser] [’asara] [ asi‘rit] [ asi‘ri] [ asi‘rjot] [ asi‘rim]

Syntax

Satzreihenfolge

Grundsätzlich gibt es im Hebräischen die Satzreihenfolge: Subjekt-Prädikat-Objekt. Es gibt jedoch Ausnahmen:

  • Da die ursprüngliche Satzreihenfolge des Hebräischen Prädikat-Subjekt-Objekt war, wird eine Verwendung dieser Satzreihenfolge als archaisch empfunden und kann zu diesem Zweck verwendet werden.
  • Objekte können zur Betonung an den Satzanfang gerückt werden, wenn sie eindeutig als Objekte gekennzeichnet sind.
  • Personalpronomina können weggelassen werden, ähnlich wie im Spanischen, wenn der Bezug eines Satzes eindeutig ist.
  • Ein Subjekt kann am Ende des Satzes stehen oder wiederholt werden, um es zu betonen.
  • In Sätzen in denen die Kopula sein (siehe unten) entfällt, wird das Subjekt mit einem Personalpronomen wiederholt, um Bezüge deutlich zu machen. Beispiel:

השער הוא חמשה שקלים לאירו - [haʃaˈar hu xaˈmiʃa ʃkaˈlim leˈejro] – Der Wechselkurs (er) ist fünf Schekel für einen Euro.

Objekte

Im Hebräischen werden Objekte meistens durch Präpositionen oder Präfixe gekennzeichnet; Fälle per se existieren nicht. Präpositionen und Präfixe werden mit den Personalpronomen zusammengezogen, siehe das Kapitel über Präpositionen und Präfixe.

Direktes Objekt

Direkte Objekte sind am ehesten mit deutschen Akkusativobjekten zu vergleichen. Das muss jedoch nicht immer gelten. Im Hebräischen wird unterschieden, ob das direkte Objekt bestimmt (also mit bestimmtem Artikel) oder unbestimmt ist:

In diesem Fall folgt das direkte Objekt direkt auf das Verb

Hier wird außer dem bestimmten Artikel –ה auch noch die Präposition [et] benötigt.

Indirektes Objekt

Als indirekt werden alle Objekte bezeichnet, die von einer anderen Präposition als et eingeleitet werden, z. B. נזכרתי בזה – [nizkarti be'ze] – Ich erinnere mich daran: Präfix –ב [be]

אמרתי ליורם – ['amarti le'yoram] – Ich sagte zu Joram: Präfix –ל [le]

אתה מדבר על העבודה – [aˈta medaˈber al haavoˈda]- Du redest über die Arbeit: Präposition על [al]

אנחנו הולכים אל דוד – [aˈnaxnu holchim el ˈdavid] – Wir gehen zu David: Präposition אל [el]

Nebensätze

Das Hebräische besitzt keine große Anzahl an Konjunktionen; die meisten Nebensätze beginnen mit der Konjunktion –ש [ʃe-], die sowohl „dass“ als auch ein Relativpronomen sein kann. Nebensätze behalten die ursprüngliche Wortreihenfolge S-V-O bei. Die meisten Konjunktionen sind Präfixe und werden direkt mit dem folgenden Wort verbunden.

Einige unterordnende Konjunktionen:

Die Kopula sein und haben

Die Verben sein und haben sind im Hebräischen defektiv, das heißt, sie enthalten nicht alle Formen.

Das Verb sein, auf hebräisch „להיות[lihiˈjot], hat keine Präsensformen. Die Vergangenheits- und Zukunftsformen werden aber analog zum Deutschen verwendet. Beispiel:

Das Verb „haben“ hat keinen Infinitiv. Es wird mit dem Wort יש [jeʃ] „es gibt“ und einer präpositionalen Konstruktion umschrieben. Beispiel:

Soll die Verneinung ausgedrückt werden, wird יש [jeʃ] durch אין [ejn] ersetzt:

Die Wörter [jeʃ] und [ejn] können auch mit den Personalpronomina verbunden werden (איני, אינך etc.). Das ist jedoch nur in der Schriftsprache gebräuchlich.

[jeʃ] und [ejn] existieren nur im Präsens; in Vergangenheit und Zukunft wird die Form der dritten Person Singular von [lihiˈjot] להיות benutzt.

Beispiele

Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte:

unvokalisiert vokalisiert Transkription Deutsch
כל בני האדם נולדו בני חורין ושוים בערכם ובזכיותיהם. כלם חוננו בתבונה ובמצפון, לפיכך חובה עליהם לנהוג איש ברעהו ברוח של אחוה.
כֹּל בְּנֵי הָאָדָם נוֹלְדוּ בְּנֵי חוֹרִין וְשָׁוִים בְּעֶרְכָּם וּבִזְכֻיּוֹתֵיהֶם. כֻּלָּם חוֹנְנוּ בִּתְּבוּנָה וּבְמַצְפּוּן, לְפִיכָךְ חוֹבָה עֲלֵיהֶם לִנְהֹוג אִישׁ בְּרֵעֵהוּ בְּרוּחַ שֶׁל אַחֲוָה.
kol bnej haadam noldu bnej xorin veʃavim beerkam uvizxujotehem. kulam xonenu bitvuna uvematspun, lefixax xova alejhem linhog ish bere'ehu beruax ʃel axva. Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Literatur

Allgemeine Beschreibungen und Grammatiken

  • Noam Chomsky: Morphophonemics of Modern Hebrew. Master’s thesis, University of Pennsylvania 1951.
  • Rudolf Meyer: Hebräische Grammatik, de Gruyter Studienbuch, Berlin/New York 1992, ISBN 3-11-013694-5.

Lehrbücher

  • Shula Gilboa: Lextra Sprachkurs Plus Hebräisch Cornelsen Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-589-01862-8.
  • Hebräisch ganz einfach - Ein Sprachkurs für Anfänger zum Selbststudium, Prolog Verlag/Doronia Verlag, Tel Aviv/Stuttgart 1994, ISBN 3-929895-03-X.
  • Jakob Mendel: Beiheft zu Ascher Tarmon, Esri Uval, Tabellen der hebräischen Verben, 4. Aufl. 1998. Hebräisch-deutsches Verbregister nach Verbwurzeln und Binjanim geordnet J. Mendel, Berlin 2010.
  • Miriam Rosengarten, Vera Loos: Ivrit – Schritt für Schritt. Hebräisch für Anfänger. Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-039-0.
  • Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5.
  • Asher Tarmon, Ezri Uval: Tabellen der hebräischen Verben Tamir, Jerusalem 1998, ISBN 965-376-008-4.
  • Eliezer Tirkel: Hebräisch leicht gemacht. Achiasaf, Tel-Aviv 1992, ISBN 3-9801131-0-8.
  • Manuel Wiznitzer: Langenscheidts praktisches Lehrbuch Hebräisch. Ein Standardkurs für Selbstlerner. Langenscheidt, München 1996, ISBN 3-468-26160-8.
  • Shulamit Zemach-Tendler: Lehrbuch der neuhebräischen Sprache (Iwrit), Buske Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-87548-117-8.
  • Yaacov Zinvirt: Hebräisch Lesenlernen und Verstehen. Ein audiovisuelles Lernprogramm. LIT Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10016-0.
  • Smadar Raveh-Klemke: Ivrit bekef: Hebräisch für Deutschsprachige. Hempen, 2011, ISBN 978-3-934106-84-0.

Geschichte

  • Marcel Müller: Sprachenstreit. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5: Pr–Sy. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02505-0, S. 555–557.
  • Ghil’ad Zuckermann: Language contact and lexical enrichment in Israeli Hebrew (= Palgrave studies in language history and language change). 2. Auflage. Palgrave Macmillan, New York 2004, ISBN 1-4039-1723-X (englisch).

Weblinks

Wikibooks: Hebräisch – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary: Ivrit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Jack Fellman: The Revival of a Classical Tongue. Elizer Ben Yehuda and the Modern Hebrew Language. Mouton 1973, S. 85.
  2. R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hrsg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 343.
  3. Joel M. Hoffman: In the Beginning. A Short History of the Hebrew Language. New York University Press 2004, S. 203.
  4. R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hrsg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 344.
  5. a b Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314; R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hrsg.): Handbook of Orthography and Literacy. Routledge 2005, S. 344.
  6. a b Robert Hetzron: The Semitic Languages. Routledge 1997, S. 314.
  7. Hebrew-English Idiom Dictionary Blog (Memento des Originals vom 11. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.israelforum.com
  8. Angel Sáenz-Badillos, John Elwolde: A History of the Hebrew Language. Cambridge University Press 1996, S. 283; Judith Junger: Predicate Formation in the Verbal System of Modern Hebrew. Walter de Gruyter 1987, S. 10.
  9. Eine Zusammenfassung auf Deutsch findet sich in: Heinrich Simon: Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache. Leipzig 1970, 163–166.