Jakob Hollander
Jakob Hollander (* 25. März 1844 in Altona; † 8. Dezember 1880 in Trier) war ein deutscher orthodoxer Oberrabbiner.
Der Sohn des Klausrabbiners Jesaja Hollander studierte während seiner sechsjährigen Gymnasialzeit in Altona den Talmud bei dem dortigen Oberrabbiner Jakob Ettlinger, setzte sein Studium in Berlin fort und wurde im März 1869 in Halle mit der Dissertation De Rabban Gamaliele hasaken, theologo promoviert.[1] Danach besuchte er die neuorthodoxe Rabbinatsschule in Eisenstadt, die Esriel Hildesheimer am 2. September 1873 nach Berlin verlegte.
Ab 1871 wirkte er als Stiftsrabbiner in Hannover und wechselte drei Jahre später nach Wreschen in der Provinz Posen. 1879 wurde er Rabbiner und Religionslehrer am Gymnasium in Trier, zuletzt war er Oberrabbiner. In der Zeitschrift Der Israelit wurde er 1879 wegen angeblicher Missachtung religiöser Vorschriften kritisiert.[2] Hollander korrespondierte mit Esriel Hildesheimer über Fragen religiöser Konversion und vertrat dabei eine orthodoxe Position.[3][4]
Literatur
- Michael Brocke, Julius Carlebach (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Rabbiner: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K. G. Saur, München, 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 458
- Rabbi Werner (Danzig): Worte der Erinnerung: geweiht dem Andenken an den verewigten Oberrabbiner Dr. Jacob Hollander: im Auftrage der Trierer Synagogen-Gemeinde, Druck der Hof-Buchdruckerei H. Neubürger, Dessau 1881
- Jacob Hollander. In: Encyclopaedia Judaica. Bd. 8, Eschkol, Berlin 1928 ff.
- Annette Haller: Hollander, Jakob. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon, Trier Wissenschaftlicher Verlag 2000, ISBN 3-88476-400-4, S. 189.
Weblinks
- Texte zur Geschichte der Rabbiner und jüdischen Lehrer in Trier im 19. und 20. Jahrhundert auf Alemannia Judaica
- Eintrag zu Jakob Hollander in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- Literatur von und über Jakob Hollander in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- ↑ Giuseppe Veltri, Christian Wiese: Jüdische Bildung und Kultur in Sachsen-Anhalt von der Aufklärung bis zum Nationalsozialismus. Metropol, Berlin 2008, S. 291, ISBN 978-3940938053
- ↑ Der Israelit vom 29. Oktober 1879, online auf Alemannia Judaica
- ↑ David Ellenson: Rabbi Esriel Hildesheimer and the Creation of a Modern Jewish Orthodoxy, University of Alabama Press, 2003, ISBN 0-8173-1272-2, S. 69 (Vorschau auf Google Books)
- ↑ David Ellenson, Daniel Gordis: Pledges of Jewish Allegiance: Conversion, Law, and Policymaking in Nineteenth- and Twentieth-Century Orthodox Responsa, Stanford University Press, 2012, ISBN 978-0-8047-7805-3, S. 47 f. (Vorschau auf Google Books)
Personendaten | |
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NAME | Hollander, Jakob |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher orthodoxer Oberrabbiner |
GEBURTSDATUM | 25. März 1844 |
GEBURTSORT | Altona |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1880 |
STERBEORT | Trier |