Jan Röck

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Jan Röck, 2020

Jan Röck (* 1976 in Bad Saulgau) ist ein deutscher Pianist im Bereich Jazz und Klassik, Korrepetitor sowie Komponist.

Karriere

Jan Röck studierte Klavier, Kirchenorgel und Musik für Lehramt an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Peter-Michael Riehm sowie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Es folgten erste berufliche Stationen als musikalischer Leiter und Korrepetitor am Badischen Staatstheater Karlsruhe und an den Schauspielbühnen Stuttgart mit den Spielstätten Altes Schauspielhaus und Komödie am Marquardt. 2003 begleitete er dort Johannes Heesters bei einer Revue zu dessen 100. Geburtstag.[1][2]

Röck ist Begleiter im Bereich Klassik- und Jazz (u. a. von Annette Postel und dem Streichquartett der Münchner Philharmoniker), er unterrichtet im In- und Ausland (u. a. für den Musikreiseveranstalter Musica Viva) und er komponiert vorrangig Kinderlieder und Kindermusicals (vgl. Diskographie). Gemeinsam mit der Sängerin Asita Djavadi entstanden biografisch-musikalische Bühnenprogramme zu Edith Piaf, Barbra Streisand, Liza Minnelli und Bertolt Brecht, die deutschland- und europaweit gastieren (darunter mehrfach in der Berliner Philharmonie).[3][4][5][6]

Jan Röck entstammt einer musikalischen Familie aus dem oberschwäbischen Fulgenstadt bei Bad Saulgau: sein Vater Josef Röck (1932–2021) war Chorleiter und Organist (u. a. mit Gotthilf Fischer), seine älteren Schwestern Jeanette und Manuela Röck sind ausgebildete Sopranistinnen bzw. Musicaldarstellerin, sein jüngerer Bruder Jimmy Röck Chorleiter und Dirigent.[7]

Diskografie

Als Interpret

  • 2022: Umfassung_Embracement: mit Werken von Thelonious Monk, Arvo Pärt, Claude Debussy; mit Jan Röck (hier: Roeck; Piano) und Jakob Jaeger (Kontrabass); Label TYXart
  • 2017: Fragile: mit Asita Djavadi (Gesang); Label Chaos
  • 2018: Brüderlein, komm tanz mit mir; mit Jeanette Röck (Gesang), Kai Weihprachtitzky (Schlagzeug), Max Wenzel (Bass); Label TYXart

Als Komponist

In Zusammenarbeit mit Asita Djavadi, Tanja Donner und Simone Härter entstanden bislang drei Kindermusicals für den Härter Kinderbuchverlag, bei denen Jan Röck die Musik komponierte, außerdem ein Kindermusical in Zusammenarbeit mit seiner Schwester Manuela Eugénie Hepp-Röck:

  • 2009: Jule Rapunzel, Verlag Härter[8]
  • 2011: Rumpelstilzchens Glück; Verlag Härter[9]
  • 2014: Rotkäppchens Wolf; Verlag Härter[10]
  • 2022: Der Schmied und das Feuer[11]

Kritiken

Stefan Pieper von Klassik Heute lobt in seiner Kritik zur CD „Umfassung_Embracement“ insbesondere die genreübergreifende Zusammensetzung: „Beide [Interpreten] nehmen sich […] alle Zeit und entschleunigen die Musik, hören in die Tiefe jedes einzelnen Tones hinein und schaffen damit viel Atmosphäre. […] Selten fügen sich die Dinge so geschmeidig zueinander, wenn sich nach mehreren einfühlsam zum Leben erweckten amerikanischen Standards völlig selbstverständlich Claude Debussys ‚Clair de Lune‘ im Spannungsbogen behauptet. Ebenso machen der Kontrabass und das Klavier sogar Bachs Kantate ‚Gottes Zeit ist die die [sic] allerbeste Zeit‘ zu großem, sinnlichen Jazz-Kino. […] Röck bringt wunderbar einfühlsam sein Instrument zum Singen.“[12] Andrea Bedetti vom italienischen Klassik-Portal MusicVoice lobt ebenfalls explizit die Vielseitigkeit der beiden Interpreten: Man müsse zugeben „dass Jakob Jäger und Jan Röck ihr Handwerk wirklich beherrschen, und zwar in dem Sinne, dass ihre Fähigkeit, ohne Schwierigkeiten von einem musikalischen Genre zum anderen zu wechseln, wirklich bemerkenswert ist. Und ich beziehe mich natürlich nicht auf ihre technischen Qualitäten, sondern auf ihre Fähigkeit, sich in das ausdrucksstarke Gefüge der verschiedenen Stücke zu versenken, angefangen bei denen von Bach und Pärt, die mit einer Transparenz, einer Tiefe, einer klanglichen Reinheit wiedergegeben werden, wie ich sie selten gehört habe.“[13]

Auszeichnungen

Die Jazz-CD „Umfassung_Embracement“ von Jan Röck und Jakob Jäger ist auf der Longlist für den Jahrespreis 2022 der Kritikervereinigung Preis der deutschen Schallplattenkritik vertreten.[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Geier/Armin Friedl PIAF Die Suche nach Liebe
  2. Berliner Morgenpost Theater: Stuttgart feiert Heesters; 21. September 2003
  3. Nürtinger Zeitung Finale heuer; 16. Januar 2013
  4. Schleswig-Holstein Zeitung Edith Piaf und die Suche nach Liebe; 30. Dezember 2015
  5. Stadttheater Brno Abend gewidmet an die unsterbliche Sängerin
  6. Visit Berlin Philharmonie Berlin: Piaf meets Brel; 21. Oktober 2022
  7. Schwäbische Zeitung Die Region trauert um einen Vollblutmusiker; 11. Januar 2021
  8. Amazon Jule Rapunzel
  9. Amazon Rumpelstilzchens Glück
  10. Amazon Rotkäppchens Wolf
  11. RTF1 Musical-AG der Eichendorff-Realschule probt wieder
  12. Klassik Heute Stefan Pieper; 3. Juli 2022
  13. Music Voice Associazione Conductus Andrea Bedetti: Un “abbraccio” da sottofondo; 31. Juli 2022
  14. Schallplattenkritik.de Longlist für den Jahrespreis 2022 der PdSK