Joachim Friedrich Haltmeier

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Joachim Friedrich Haltmeier[1] (auch: Joachimus Fridrich Haltmeier;[2] und Joachim Friedrich Haltmeyer;[3] getauft 30. Oktober 1668 in Alvensleben;[4]20. Dezember[5] oder 25. Dezember 1720 in Verden)[4] war ein deutscher Jurist, Kantor, Autor[5] und Komponist.[3]

Leben

Joachim Friedrich Haltmeier war gebürtig „aus Alvensleben im Magdeburgischen“,[5] im damals Sachsen genannten Reichskreis.[6] Er war ein Neffe der Mutter des Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann,[7] Johanna Maria (1642–1711), Tochter des Rektors, Diakons und Pfarrers Johannes Haltmeier (1590–1664).[8] Telemann führte seine eigene musikalische Begabung insbesondere auf seine Familie mütterlicherseits zurück.[7]

Joachim Friedrich Haltmeier studierte von 1690 bis 1691 Rechtswissenschaften an der Universität Helmstedt.[5]

Musikalisch war Haltmeier ein Schüler von Vincent Lübeck. Als nach dem Tode von Ulrike Eleonore, Königin von Schweden, im Jahr 1693 der Generalsuperintendent für die Herzogtümer Bremen und Verden Johann Dieckmann den Trauergottesdienst in der Etatskirche auf dem Sand in der Provinzhauptstadt Stade hielt, wurde neben einer Kantate von Vincent Lübeck auch der Choral Christus, der ist mein Leben von Haltmeier aufgeführt.[3] 1695 wirkte Haltmeier als Respondent an der Domschule und Athenaeum in Bremen,[9] mit deren Subrektor Johann Christian Schulenburg er im selben Jahr die bei Hermann Brauer gedruckte Schrift Spring-Gläser, samt ihren Eigenschaften herausgab.[6]

1696 übernahm er in Verden die Aufgaben eines Kantors.[5]

Am 10. Mai 1697 heiratete Haltmeier die Adelheid Maria Corte.[4] Ihr Sohn Carl Johann Friedrich Haltmeier wurde Organist in Hannover.[7]

Schriften

  • Applausus votorum latino teutonicus, Bremen 1693
  • Johann Christian Schulenburg, Joachim Friedrich Haltmeier (Hrsg.): Spring-Gläser, samt ihren Eigenschaften ..., Bremen: gedruckt bei dem Buchdrucker des Gymnasiums Herman Brauer, 1695; Digitalisat über die Bayerische Staatsbibliothek

Literatur

  • Johann Hinrich Pratje: Kurzgefaßter Versuch einer Verdenschen Schulgeschichte. In einem Sendschreiben an die gesamte Geistlichkeit der Herzogthümer Bremen und Verden, worin Derselben die General-Kirchenvisitation in der Wurstenschen und Bederkesischen Präpositur, und die Synoden in dem Beverstädtschen und Osterstadischen Kirchenkreise angezeiget werden, Stade: gedruckt mit Friedrichschen Schriften, 1764, S. 47; Digitalisat über die Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Archivalien

Archivalien von und über Joachim Friedrich Haltmeier finden sich beispielsweise

Einzelnachweise

  1. o. V.: Haltmeier, Joachim Friedrich in der Datenbank Niedersächsische Personen(Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. April 2020
  2. o. V.: Haltmeier, Joachim Friedrich als Personen-Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. April 2020
  3. a b c d Beate–Christine Fiedler: 1693. Eine gar feine Musique, in Christine van den Heuvel, Gerd Steinwascher, Brage Bei der Wieden (Hrsg.): Geschichte Niedersachsens in 111 Dokumenten (= Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesarchivs, Band 1), 1. Auflage, Göttingen: Wallstein Verlag, 2016, ISBN 978-3-8353-1960-8 und ISBN 3-8353-1960-4, S. 165–167; hier: S. 166; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b c Willi Maertens, Günter Fleischhauer et al. (Red.): Telemann-Renaissance. Werk und Wiedergabe. Bericht über die wissenschaftliche Arbeitstagung aus Anlass de 20. Jahrestages des Telemann-Kammerorchesters Sitz Blankenburg, Harz ( = Magdeburger Telemann-Studien, Band 4), Magdeburg: Arbeitskreis "Georg Philipp Telemann" im Kulturbund der DDR, 1973, S. 59
  5. a b c d e Heinrich Wilhelm Rotermund: Haltmeier (Joachim Friedrich), in ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 2. Schünemann, Bremen 1823, S. 235; Digitalisat über Google-Bücher
  6. a b Titelblatt in Johann Christian Schulenburg, Joachim Friedrich Haltmeier (Hrsg.): Spring-Gläser, samt ihren Eigenschaften ..., Bremen: gedruckt bei dem Buchdrucker des Gymnasiums Herman Brauer, 1695; Digitalisat über die Bayerische Staatsbibliothek
  7. a b c Telemann Leben, Übersetzung eines Artikels aus der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza vom 2. August 2018, demnach aus: Filip Berkowicz: Biblioteka Gazety Wyborczej Wielcy Kompozytorzy, wiedergegeben auf der Seite telemann.com.pl/, hrsg. von der Stadtverwaltung Żary, zuletzt abgerufen am 23. April 2020
  8. Wolfgang Hirschmann: Telemann, Georg Philipp, in: Neue Deutsche Biographie, Band 26 (2017), S. 12–15 online-Version über die Deutsche Biographie
  9. o. V.: Haltmeier, Joachim Friedrich als Personendatensatz im Katalog der DNB [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. April 2020