Johann Friedrich Ernst Benda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Friedrich Ernst Benda, auch Ernst Friedrich Johann Benda, Ernst Benda (getauft 10. Oktober 1749[1] in Berlin; † 24. Februar 1785 in Berlin) war ein deutscher Kammermusiker und Komponist. Er stammte aus der Musikerfamilie Benda.

Leben

Johann Friedrich Ernst Benda war der älteste Sohn des Hofmusikers und Kapellmeisters Joseph Benda. Er erhielt Klavier- und Geigenunterricht und wurde mit 17 Jahren Mitglied der königlichen Hofkapelle von Friedrich dem Großen. 1770 gründete er zusammen mit dem Bratschisten Carl Ludwig Bachmann[2] die sogenannten Liebhaberkonzerte, denen er bis 1785 als Dirigent vorstand. Diese fanden stets im Corsicaischen Saale gegenüber Schloss Monbijou (heute Oranienburger Straße) statt und waren überwiegend Subcriptions-Veranstaltungen mit eigenem Orchester und Chor. Als Solisten gastierten beispielsweise Johann Friedrich Reichardt, dessen spätere Ehefrau Juliane Benda und Minna Brandes (Tochter des Schauspielers und Dichters Johann Christian Brandes).

Von den drei Söhnen Johann Friedrich Ernst Bendas machte sich Johann Wilhelm Otto Gottlieb Benda (1775–1832), Kriminalrat und Bürgermeister von Landshut (Schlesien), als Übersetzer und Schriftsteller einen Namen.[3]

Werke

  • Minuetto per il Cembalo con Variazioni di Frederico Ernst Benda, F-Dur, 1768 bei Breitkopf erschienen
  • Concerto G-Dur für Violine und Streicher (laut MGG)

Literatur

  • Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda. Band 1: Franz Benda. Wilhelm de Gruyter, Berlin 1967, Seiten 74–76.
  • Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Zweite, neubearbeitete Ausgabe, herausgegeben von Ludwig Finscher, Personenteil 2, Bag–Bi, Bärenreiter, Kassel 1999, Spalte 1072.
  • Marion Fürst: Maria Theresia Paradis: Mozarts berühmte Zeitgenossin. Band 4, Böhlau Verlag, Köln Weimar 2005, ISBN 3412195057, ISBN 9783412195052, Seite 134, auch Online-Version.
  • Hans Erich Bödeker e. a.: Le concert et son public: mutations de la vie musicale en Europe de 1780 à 1914 (France, Allemagne, Angleterre). Verlag Les Editions de la MSH, 2002, ISBN 2735109143, Seite 168, auch Online-Version.
  • Arrey von Dommer: Benda. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 314–318. (Familienartikel)
  • Werner Bollert: Benda, Franz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 35 (Digitalisat).

Weblinks

Anmerkungen

  1. laut ADB auch 1747 oder 1740
  2. (1743–1809), siehe Mendels Musikalisches Conversations-Lexikon Seite 406
  3. Franz Lorenz: Die Musikerfamilie Benda. Band 1: Franz Benda, Seiten 75 und 76