Johannes Kotschy
Johannes Kotschy (* 2. Mai 1949 in Neuhaus am Schliersee/Bayern) ist ein österreichischer Komponist und Theoretiker.[1]
Leben
Johannes Kotschy studierte nach dem Abschluss des Pharmaziestudiums in München in den Jahren 1973 bis 1981[2] an der Universität Mozarteum Salzburg Klavier bei Erika Frieser, Komposition bei Cesar Bresgen sowie musikalische Grundlagenforschung.[1][3]
Seit dem Jahr 1981 ist Kotschy als freischaffender Komponist tätig. Er arbeitet zudem als Freier Mitarbeiter am Institut für Musikalische Grundlagenforschung an der Universität Mozarteum Salzburg.[4] Ein von ihm entwickeltes „Naturtonsystem“ stellte er 1984 im Rahmen der Internationale Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt vor. Zudem entwickelte er eine neue Keyboard-Tastatur, welche auf einfache Weise das Spiel mit Mikrotönen erlaubt.[1][3][4]
Im Jahr 1992 gründete er zusammen mit Klaus Ager und Herbert Grassl die IG Komponisten Salzburg, deren Vorsitzender er bis zum Jahr 1994 war.[1][3][5] Von 1998 bis 2009 war Kotschy Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ekmelische Musik, seit 2011 ist er deren Vizepräsident.[1][4]
Auszeichnungen
- 1986: Preis der Salzburger Landesregierung[3]
- 2009: Besondere Auszeichnung beim Internationalen Kompositionswettbewerb „Helike Athanatos“[1]
Werke (Auswahl)
Ensemblemusik
- Avvenimento – Duo für Violoncello und Klavier (1978)[6]
- Im alten Haus – Klavierquintett für Flöte, Oboe, Viola, Violoncello und Klavier, op. 1 (1978)[6]
- Der chilenische Wald – Streichquintett für zwei Violinen, zwei Violas und Violoncello nach Pablo Neruda, op. 3 (1979)[6]
- Neuberger Trio – für Klavier, Violine und Violoncello, op. 9 (1981)[6]
- Drei Episoden für Ensemble – aus dem Workshop 1983, Oktett für Flöte, Oboe, Klarinette, Saxophon, Posaune, Klavier, Viola und Violoncello (1983)[6]
- Zwei Gedichte von Ingeborg Bachmann – für Altstimme, Klarinette in B, Violine und Violoncello, op. 15 (1983)[6]
- Die drei Teiche in Hellbrunn – Duo für Vibraphon und Harfe mit Solostimme Tenor nach Gedichten von Georg Trakl, op. 16/1 (1984)[6]
- Streichquartett Nr.op. 1 – im Naturtonsystem für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 18 (1984/1985)[6]
- Klangpalette I – Zwölf Stücke im Naturtonsystem für Oboe, Klarinette und Fagott, op. 19 (1985)[6]
- Schwarzer Walzer – Quintett für Oboe, Streichtrio und präpariertes Klavier (Naturton-System) nach dem Gedicht von Ingeborg Bachmann, op. 23 (1987)[6]
- Immer die Nacht – für Streichquartett und Solostimme Sopran nach dem Gedicht „Curriculum vitae“ von Ingeborg Bachmann, op. 25 (1987)[6]
- Aus der Tiefe – Duo für Horn und Klavier, op. 26/1 (1987/1988)[6]
- Pizzipezzi – Trio für Violine, Viola und Violoncello, op. 27/1 (1988)[6]
- Berge des Wahnsinns – Duo für Bassklarinette und Klavier nach H. P. Lovecraft, op. 26/2 (1989)[6]
- The lost sounds of Mu – Duo für zwei Harfen auf Des (1989)[6]
- Crystal Sonata – Duo für Violoncello und Harfe, op. 28 (1990)[6]
- Akumea – Drei Studien für Oboe und Viola, op. 27/3 (1990)[6]
- Schlussmonolog aus Finnegan's Wake – Septett für zwei Blockflöten, Altposaune, Bassposaune, Orgel, Violoncello und Kontrabass mit Solostimmen zwei Tenöre, Sopran, Alt und Bass nach James Joyce, op. 30 (1990)[6]
- Poem – Duo für Klarinette und Harfe, op. 32/1 (1991)[6]
- Zuls Grabrede – Duo für Tuba und ekmelisch gestimmtes Klavier, op. 32/2 (1991)[6]
- Curriculum – Quintett für Oboe, Klarinette, Gitarre, Violine und Violoncello in ekmelischer Musik nach dem Gedicht von Ingeborg Bachmann, op. 33 (1991)[6]
- Streichquartett Nr. 2 – Quartett für zwei Violinen (2), Viola und Violoncello im Naturtonsystem, op. 35 (1992)[6]
- Lieder auf der Flucht – Oktett für zwei Oboen (auch Englischhörner), zwei Violinen, Vibraphon, Viola, Violoncello und Kontrabass mit Solostimme Sopran nach Gedichten von Ingeborg Bachmann, op. 36 (1993)[6]
- Verwehendes Nichts II – Trio für Klarinette, Viola und Vibraphon mit Klangstäben, op. 38/1 (1994)[6]
- Streichquartett Nr. 3 – im Naturtonsystem für 4 Streichquartette (zwei Violinen, Viola und Violoncello) im Raumklang (1995)[6]
- Verwehendes Nichts III – Duo für Vibraphon und Harfe mit Klangstäben, Klavier (1), Violine (1), Viola (1), Violoncello (1) (1996)[6]
- Klavierquartett Nr. 1 – für Klavier, Violine, Viola und Violoncello, 42 (1997)[6]
- Es ist genug! – Streichsextett für zwei Violinen, zwei Violen und zwei Violoncelli (2008)[6]
Solomusik
- Ut flos in hortis – für Frauenstimmen (1977)[6]
- Drei Lieder nach Gedichten von Georg Trakl – Solo für Klavier und Solostimme Alt, op. 2/1 (1977)[6]
- Zwei Klavieretüden – Solo für Klavier, op. 4/1 (1977)[6]
- Drei Klavierstücke – Amoko Cadiz, op. 4/2 (1979)[6]
- Remotion I – Solo für Orgel, op. 13/1 (1981)[6]
- Catjoclang – Drei Klavierstücke, op. 4/3 (1981)[6]
- Sechs Lieder aus dem Shi-Djing – Solo für Perkussion und gemischten Chor, op. 10 (1982)[6]
- Remotion II – Solo für Orgel, op. 13/2 (1982)[6]
- Das wohlpräparierte Klavier – Solo für Klavier (1983)[6]
- Auf den Tod einer alten Frau – Solo für Klavier und Solostimme Alt nach Texten für Georg Trakl, op. 16/2 (1984)[6]
- AnRa – Solo für Harfe, op. 24/1 (1987)[6]
- Minutenstücke – Solo für Perkussion, op. 29/2 (1987)[6]
- Aurora – Solo für Harfe, op. 27/2 (1988)[6]
- Shadja – Solo für Viola, op. 24/2(1988)[6]
- Remotion III – Licht/Leben – Solo für Orgel, op. 22/2 (1988)[6]
- Verwehendes Nichts – Solo für Vibraphon, op. 29/1 (1990)[6]
- Pareo – Solo für Harfe nach einem Gedicht von Paul Gauguin, op. 34/2 (1992)[6]
- Naturton-Sonatine – Solo für Violine, op. 29/3 (1992)[6]
Bühnenmusik
- Die glücklichen Eulen – Singspiel für Musikschulen, op. 5 a (1980)[6]
- X-ZAB oder Das Hereinbrechen des Marianengrabens – Musikoperntheater für vier Schauspieler, Pauken, Piano, Posaune und Streichquartett (1989)[6]
- Der Untergang der Stadt Passau – Oper in 3 Akten mit Prologen und Epilog nach einem Roman von Carl Amery, op. 40 (1995)[6]
Weblinks
- Kotschny, Johannes in der Deutschen Biographie
- Johannes Kotschy bei Discogs
- Salzburger Nachrichten: Gespräch mit Johannes Kotschy zu den Musiktagen Mondsee auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Johannes Kotschy/Monika Kornberger, Art. „Kotschy, Johannes“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, Zugriff: 19. Oktober 2021 (https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_K/Kotschy_Johannes.xml).
- ↑ Komponistenlexikon: Kotschy, Johannes auf komponistenlexikon.de (Abrufdatum: 20. Oktober 2021).
- ↑ a b c d mica (Aktualisierungsdatum: 23. Februar 2020): „Biografie Johannes Kotschy“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/58036 (Abrufdatum: 19. Oktober 2021).
- ↑ a b c Internationale Gesellschaft für Ekmelische Musik: Johannes Kotschy auf ekmelic-music.org (Abrufdatum: 20. Oktober 2021).
- ↑ Historie der IG Komponisten Salzburg auf ig-komponisten.at (Abrufdatum: 21. Oktober 2021)./
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw mica (Aktualisierungsdatum: 23. Februar 2020): „Werkeverzeichnis Johannes Kotschy“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/werke-von-komponisten/58036 (Abrufdatum: 20. Oktober 2021).
Personendaten | |
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NAME | Kotschy, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist und Theoretiker |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1949 |
GEBURTSORT | Neuhaus am Schliersee |