John Drew Barrymore

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

John Drew Barrymore (eigentlich John Blyth Barrymore, Jr.; * 4. Juni 1932 in Beverly Hills, Kalifornien; † 29. November 2004 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Mitglied der Schauspielerfamilie Barrymore.

Leben

Barrymore war der Sohn der Hollywoodlegende John Barrymore und der Schauspielerin Dolores Costello. Die Eltern trennten sich, als er ein Kind war; er hatte danach kaum Kontakt zu seinem Vater. Seine Mutter schickte ihn auf die St. John's Military Academy und hatte ein Studium für ihn vorgesehen. Bereits damals rebellierte der 17-jährige Barrymore und schloss, anstatt zu studieren, seinen ersten Filmvertrag ab; später kam er mit dem Gesetz in Konflikt und war mehrmals inhaftiert.

Trotzdem feierte er ab Ende der 1950er bis in die 1960er Jahre hinein Erfolge in Hollywood-Produktionen wie The Big Night und While the City Sleeps, in letzterem Film spielte er unter Regie von Fritz Lang einen gestörten Serienkiller. Unter dem Namen „John Barrymore jr.“ wirkte er in mehreren Western mit. Zusätzlich trat er in diversen Fernsehproduktionen auf. Gegen Ende der 1950er Jahre verlegte er seinen Arbeitsschwerpunkt auf internationale, meist in Italien gedrehte Produktionen. Dabei fiel er mehrfach durch seinen cholerischen Charakter und seine impulsive Art auf; zu Dreharbeiten erschien er oftmals spät oder gar nicht, und aus einigen Produktionen stieg er noch während der Dreharbeiten aus. Seine letzte kleine unbedeutende Rolle spielte er 1976 in dem Film Baby Blue Marine.[1]

Für Barrymore sind mindestens drei Eheschließungen belegt: 1952 heiratete er Cara Williams, aus der Ehe ging Sohn John Barrymore jr. hervor. Nur ein Jahr nach der Scheidung heiratete er 1960 Gaby Palozzolo; diese Ehe, aus der ein gemeinsames Kind hervorging, wurde 1970 geschieden. In dritter Ehe war er von 1971 bis 1984 mit Jaid Barrymore verheiratet, aus dieser Ehe stammt die Schauspielerin Drew Barrymore. Eine weitere Ehe soll er mit der Schauspielerin Nina Wayne geführt haben; eine gemeinsame Tochter wurde 1966 geboren.

Zu seinen Kindern hatte Barrymore zeitlebens ein schwieriges Verhältnis. Als Gründe gab seine Tochter Drew in ihren Memoiren Alkoholsucht, Drogen, Schlägereien und häusliche Gewalt an, sowie die Tatsache, dass er selten Zeit für seine Kinder hatte.

Auszeichnungen

Für seine Verdienste wurde er mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame gewürdigt.

Filmografie (Auswahl)

  • 1950: Zweikampf bei Sonnenuntergang (The Sundowners)
  • 1950: Der Tiger von Texas (High Lonesome)
  • 1951: Die Nacht der Wahrheit (The Big Night)
  • 1952: Feuertaufe Invasion (Thunderbirds)
  • 1956: Die Bestie (While the City Sleeps)
  • 1958: Der Gangsterkönig von New York (Never Love a Stranger)
  • 1958: Mit Siebzehn am Abgrund (Highschool Confidential)
  • 1959: Erinnerung einer Nacht (Night of the Quarter Moon)
  • 1960: Aufstand der Tscherkessen (I cosacchi)
  • 1960: Die Frau der Pharaonen (La donna dei faraoni)
  • 1960: Rasputin, der Dämon von Petersburg (L'ultimo zar)
  • 1961: Die Eroberung von Korinth (Il conquistatore di Corinto)
  • 1961: Der Kampf um Troja (La guerra di Troia)
  • 1962: Pontius Pilatus – Statthalter des Grauens (Ponzio Pilato)
  • 1963: Ritt in die Freiheit (Col ferro e col fuoco)
  • 1963: Die Teufelskerle von Dorano (I diavoli di Spartivento)
  • 1963: Ich, Christine Keeler (The Keeler Affair)
  • 1976: Baby Blue Marine

Weblinks

Commons: John Drew Barrymore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Enrico Lancia, Fabio Melelli: Dizionario del cinema italiano. Attori stranieri del nostro cinema. Gremese 2006, S. 23/24