John Reading

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John Reading (* ca. 1645 in Lincoln; † 1692 in Winchester) war ein englischer Komponist und Organist und wahrscheinlich Vater von John Reading II (ca. 1685–1764), der bedeutender Musikkopist war.

Von Readings Leben ist wenig bekannt. Er wurde in Lincoln geboren und wurde 1670 Meister der Chorknaben an der Kathedrale von Lincoln und 1675 an der Chichester Cathedral und an der Kathedrale von Winchester.[1] Von 1681 an bis zu seinem Tod war er Organist am Winchester College.[2] Hier vertonte er die lateinischen Tischgebete der Hochschule ebenso wie das Schullied Dulce donum.[3] 166 Anthems wurden von Reading in die Sammlung „The Winchester Organ Book“ („The Berkeley Organ Book“) aufgenommen, die von Daniel Roseingrave ergänzt wurde.[4] Er komponierte auch Lieder, Theatermusik und einen Teil einer Reihe von Antwortgesängen. Er starb in Winchester.

Unter den vier gleichnamigen englischen Musikern, die Ende des 17. Jahrhunderts gewirkt haben, wird der Londoner Organist John Reading II (1667–1764) als möglicher Komponist des bekannten Weihnachtsliedes Adeste fideles genannt.[5] Diese Angabe stützt sich allerdings allein auf eine Erinnerung des Musikverlegers Vincent Novello (1781–1861) und ist ansonsten unbelegt.[3] Die genaue verwandtschaftliche Beziehung ist unklar.[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Susi JeansReading, John. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  2. Andrew Ashbee: Reading, John. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (oxforddnb.com Lizenz erforderlich), Stand: 2004Reading, John. In: Oxford Dictionary of National Biography, abgerufen am 19. November 2019.
  3. a b Dom John Stéphan: The Adeste Fideles. A Study on its Origin and Development. Publications Buckfast Abbey, South Devon 1947 (Online-Fassung)., abgerufen am 19. November 2019.
  4. John A. Emerson: Catalog of Pre-Nineteen Hundred Vocal Manuscripts in the Music Library, University of California at Berkeley. Univ. of California Press, Berkeley 1988, ISBN 0-520-09703-3, S. 240 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. John Reading bei Discogs
  6. Wolfgang Herbst (Hrsg.): Wer ist wer im Gesangbuch? 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-50323-7, S. 249 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).