José María Canlás Sison
José María Canlás Sison, genannt Armando Liwanag, Joma (* 8. Februar 1939 in Cabugao, Philippinen) ist ein philippinischer Schriftsteller und Politiker. Er ist Gründer der maoistisch-revolutionären Partido Komunista ng Pilipinas (CPP).
Biografie
Sison ist der Gründer und mutmaßliche Anführer der maoistisch-revolutionären Partido Komunista ng Pilipinas (CPP) und ihres militärischen Flügels, der Nuevo Ejército del Pueblo (NPA, Deutsch: Neue Volksarmee), die nach EU-Angaben mit einigen tausend Kämpfern seit 1969 einen Guerillakrieg führt. Er gilt als Chefberater des von der CPP geführten Bündnisses National Democratic Front of the Philippines (NDFP).
1977 wurde er von den philippinischen Sicherheitsbehörden gefangen und in Einzelhaft genommen. Erst durch eine Begnadigung von Präsidentin Corazon Aquino nach dem Sturz von Diktator Ferdinand Marcos Anfang März 1986 kam er aus dem Gefängnis frei.[1]
Er lebt seit 1987 im Exil in den Niederlanden und wurde von 2002[2] bis 2009[3] von der EU auf der Liste der Unterstützer des Terrors geführt. Er verlor in den Niederlanden diverse Asylverfahren, kann aber wegen ihm drohender politischer Verfolgung im Heimatland nach der Genfer Flüchtlingskonvention nicht abgeschoben werden. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aus dem Juli 2007 durfte er nicht mehr auf der Liste geführt werden und wurde für kurze Zeit gestrichen. Mit Hinweis auf Details verschiedener Asylverfahren in den Niederlanden wurde er kurz vor Veröffentlichung des Urteils wieder gelistet. 2009 entschied der EuGH erneut zu seinen Gunsten für eine Streichung. Gegen das Urteil sind noch Rechtsmittel am EuGH zulässig. (Stand Oktober '09).[4][5]
Seit 2004 ist Sison Vorsitzender des Internationalen Bunds der Volkskämpfe (ILPS).[6]
Für die Lyriksammlung Prison & Beyond gewann er 1986 den S.E.A. Write Award.[7]
Literatur
- José Maria Sison, Rainer Werning: Die philippinische Revolution. Eine Innenansicht. Essen 1993, ISBN 3-88021-232-5.
Weblinks
- Literatur von und über José María Canlás Sison im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.josemariasison.org
Einzelnachweise
- ↑ 4 Key Communists Freed by Manila; Military Objects; Jose Maria Sison: A Mission Remains., The New York Times, 6. März 1986
- ↑ Gemeinsamer Standpunkt des Rates vom 28. Oktober 2002 betreffend die Aktualisierung des Gemeinsamen Standpunkts 2001/931/GASP über die Anwendung besonderer Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus und zur Aufhebung des Gemeinsamen Standpunkts 2002/462/GASP
- ↑ Gemeinsamer Standpunkt 2009/468/GASP des Rates vom 15. Juni 2009 zur Aktualisierung des Gemeinsamen Standpunkts 2001/931/GASP über die Anwendung besonderer Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus und zur Aufhebung des Gemeinsamen Standpunkts 2009/67/GASP
- ↑ tagesschau.de (tagesschau.de-Archiv) vom 11. Juli 2007
- ↑ Kommunist kommt wieder an geld taz.de 30. September 2009
- ↑ Biographische Übersicht J. M. Sison (Memento vom 13. Februar 2015 im Internet Archive)
- ↑ Übersicht der Gewinner (Memento des Originals vom 21. November 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Canlás Sison, José María |
ALTERNATIVNAMEN | Joma, Armando Liwanag |
KURZBESCHREIBUNG | philippinischer Schriftsteller und Revolutionär |
GEBURTSDATUM | 8. Februar 1939 |
GEBURTSORT | Cabugao, Philippinen |