Josef Müller (Kunstsammler)
Josef Müller (* 15. Februar 1887 in Solothurn; † 24. März 1977 ebenda, katholisch, heimatberechtigt in Solothurn) war ein Schweizer Kunstsammler und Konservator.
Leben
Josef Müller war der Sohn von Josef Müller senior, Mitgründer der auf die Herstellung diversifizierter Uhrenteilchen spezialisierten Solothurner Firma Müller & Schweizer, und Anna Müller, geborene Haiber. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde er von einer Gouvernante erzogen, schloss ein Maschineningenieurstudium am Polytechnikum in Zürich ab, absolvierte von 1912 bis 1914 ein Praktikum in den USA und stieg in die väterliche Firma ein.
In der Folge zog sich Müller aus dem Familienunternehmen zurück und wandte sich der Kunst zu. Er wurde Schüler von Cuno Amiet und errichtete sein eigenes Atelier zunächst in Genf, ab 1922 in Paris. Müller – er begann Kunst der Moderne, Africana, Asiatica und Antike zu sammeln – kehrte 1942 nach Solothurn zurück, wo er von 1943 bis 1967 als Konservator am Kunstmuseum Solothurn wirkte. Er war Mitglied und Präsident der Kunstkommission Solothurn sowie von 1954 bis 1960 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission.
1970 wurde er mit dem Kulturpreis des Kantons Solothurn ausgezeichnet. Josef Müller – er heiratete 1929 Louise Adèle Hortense geborene Ecuvillon – starb 1977 90-jährig in Solothurn.
Müller unterhielt wie seine Schwester Gertrud Dübi-Müller bereits in jungen Jahren Kontakte zu den wichtigsten schweizerischen Künstlern seiner Zeit, wie Ferdinand Hodler,[1] Cuno Amiet, Giovanni Giacometti und Félix Vallotton. Er erwarb deren Werke wie auch solche von Pablo Picasso, Paul Cézanne, Fernand Léger, Henri Matisse und anderer. 1969 gründete er die Josef-Müller-Stiftung und hinterliess einen Teil seiner wertvollen Kunstsammlung dem Kunstmuseum Solothurn.
Seine umfangreiche Sammlung aussereuropäischer Werke wurde in das von seiner Tochter Monique und seinem Schwiegersohn Jean Paul Barbier-Mueller gegründete Museum Barbier-Mueller in Genf aufgenommen. Der Teil Präkolumbianische Kunst wurde seit 1997 in Barcelona gezeigt und wurde, da weder die Kommune noch der spanische Staat die Mittel für einen Ankauf aufbringen konnten, 2013 bei Sotheby’s versteigert.
Literatur
- Matthias Oberli: Müller, Josef. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Schweizer Kunst in der Sammlung Josef Müller: Ausstellung, Museum der Stadt Solothurn, 15. Juni – 7. September 1975. Vogt-Schild, 1975.
- Dübi-Müller-Stiftung, Josef Müller-Stiftung. Kunstmuseum Solothurn, 1981.
- Jean Paul und Monique Barbier-Mueller: Aus dem Leben eines Sammlers – Josef Müller 1887–1977. Musée Barbier-Müller, 1989 ISBN 2881040209.
- Die Kunst zu sammeln. Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1998, S. 91–93, ISBN 3908184878.
Weblinks
- Müller, Josef. In: www.kunstmuseum-so.ch
- Müller, Josef. In: www.muellerscience.com
- Müller, Josef. In: www.focus.de
- Müller, Josef. In: www.barbier-mueller.ch
Einzelnachweise
- ↑ Der Holzfäller, Gemälde von Ferdinand Hodler aus der Kunstsammlung Josef Müller In: www.christies.com
Personendaten | |
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NAME | Müller, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Kunstsammler und Konservator |
GEBURTSDATUM | 15. Februar 1887 |
GEBURTSORT | Solothurn |
STERBEDATUM | 24. März 1977 |
STERBEORT | Solothurn |