Julia Mihály

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Julia Mihály (* 1984 in Lüdenscheid) ist Komponistin[1] und Performerin.

Leben

Mihály studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Norma Enns (Gesang, Oper) und Joachim Heintz (Elektronische Komposition). Meisterkurse und Workshops (ZKM Karlsruhe, STEIM Amsterdam, Stockhausen Kurse Kürten, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt) ergänzen ihre Ausbildung. Wichtige Impulse erhielt sie von Jennifer Walshe, David Helbich, Salome Kammer, Karlheinz Stockhausen, Daniel Teruggi und Jamie Griffiths.

Stilistisch bewegt sie sich an den Schnittstellen von Neuer Musik, Performance-Kunst und Elektroakustischer Musik. In der Tradition Technologie-basierter Performance stehend, verwendet sie live-elektronische Klangsynthese-Prozesse als Inszenierungsmittel. Dabei wird der Computer zum interaktiven Kammermusikpartner und der Körper zur auskomponierbaren Projektionsfläche. Sie setzt sich mit gesellschaftspolitischen Themen der aktuellen Alltags- und Medienkultur auseinander und verbindet diese ästhetisch mit Einflüssen aus Popkultur, Trash und Anti-Kunst.

Ihre Kompositionen wurden im Hessischen Rundfunk (hr2 kultur), im Deutschlandfunk (DLF), im Südwestrundfunk (SWR2), im Bayerischen Rundfunk (BR-Klassik) und im Westdeutschen Rundfunk (WDR3) gesendet. Julia Mihály arbeitete bisher u. a. mit Ensemble Mosaik, Ensemble Resonanz, Ensemble hand werk, Meitar Ensemble und dem Isenburg Quartett zusammen.

Julia Mihály tritt regelmäßig auf Festivals und Konzertreihen für Neue Musik auf. Sie erhielt Einladungen zum Heroines of Sound Festival in Berlin (Radialsystem V & Berghain), dem SPOR Festival in Arhus, zur Biennale Musica di Venezia, zum Summer Festival der Suntory Hall Tokyo[2], zur Ruhrtriennale[3], zum Soundislands Festival im ArtScience Museum Singapore, zum Zeitkunst Festival in Rio de Janeiro, zu den KunstFestSpielen Herrenhausen, dem Künstlerhaus Mousonturm, nach Hellerau - Europäisches Zentrum der Künste, zu Tempo Reale Florenz, zum CAMP '13 International Festival for Visual Music[4] in Cluj, im Borusan Music House Istanbul sowie zu den Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt.

2012 gründete sie zusammen mit dem Komponisten und Schlagzeuger Felix Leuschner das Electronica-Duo CLUBbleu,[5] mit dem sie 2016 bei dem Label Gruenrekorder das Album DARK~asian~ENERGY [singa~core album] veröffentlichte und bis 2017 international auftrat.[6]

Derzeit hat Julia Mihály einen Lehrauftrag für das Fach „Komposition und Technologie“ an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

Sie lebt in Frankfurt am Main.

Auszeichnungen und Stipendien

Kompositionsaufträge
  • KunstFestSpiele Herrenhausen, 2019
  • Hellerau - Europäisches Zentrum der Künste, 2019
  • Deutschlandfunk (DLF), 2018[7]
  • Kulturfonds FrankfurtRheinMain[8]
  • Bayerische Akademie der Schönen Künste, 2017
  • NTU CCA Centre for Contemporary Art Singapore[9] (2016)
  • Non Piano / Toy, Piano Weekend Hamburg (2016, 2017)
  • Veranstaltungsreihe Basis Zwei Hannover[10](2016)
  • 2015 Klangbrücken Festival Hannover[11]
Stipendien
Auszeichnungen
  • Zweiter Preis der Stockhausen Stiftung für Musik (2009)
  • Erster Preis der Stockhausen Stiftung für Musik (2007)
  • Musikstipendium der Kunststiftung NRW (2007, 2009)
  • Erster Preis des Magyar Zene Festivals, Ungarisches Kulturinstitut Bukarest (2008)

Werke (Auswahl)

  • ascending in front of the void, für Ensemble und Zuspielung (2021)
  • Main Unter, Elektroakustische Komposition (2021)
  • TIME|MACHINES, Licht-Klang-Installation, entwickelt zusammen mit dem Kollektiv Untere Reklamationsbehörde (2021)
  • ALLTAGSRAUSCHEN, Empirisches Hörtheater, entwickelt zusammen mit dem Kollektiv Untere Reklamationsbehörde (2021)
  • mapping home, audio-visuelle Komposition (2020/21)
  • Eine bislang unbekannte Qualität der Trostlosigkeit, Streichquartett, Sandpapier und Zuspielung (2020)
  • Terminal X - Building Our Future, Musiktheater im öffentlichen Raum, zusammen mit der Dramaturgin Maria Huber entwickelt (2020)
  • Oh, das Universum, denken sie, audio-visuelle Installation (2020)
  • Eine bislang unbekannte Qualität der Trostlosigkeit, Streichquartett und Live-Elektronik (2020)
  • LAN-Party, Streichquartett und Live-Elektronik (2019)
  • Disappointment Diaries, für Ensemble, Live-Elektronik, Zuspielung und Video (2019)
  • OLIMPIA CODES, Szenisches Konzert für Ensemble, Live-Elektronik und Zuspielungen, Gemeinschaftskomposition mit Tobias Hagedorn (2019)
  • 18WEST - Songs für den Untergang, Szenisches Konzert für 3 Musiker*innen (Schlagzeug, E-Bass, E-Git), Live-Elektronik (2019)
  • Grand Hotel Establishment , Szenisches Konzert für 1 Performerin, Live-Elektronik, Sensor-gesteuerte Gegenstände und Video (2018)
  • hyperMOODbox, audio-visuelle Installation, Gemeinschaftskomposition mit Annesley Black und Marc Behrens (2018)
  • La Rinascita di Marlene, für 1 Performerin, Live-Elektronik, E-Gitarre und Streichtrio (2018)
  • The Counting Sisters , für 1 Vokal-Performerin, Live-Elektronik und Video (2017)
  • Baby Spin to Superman Reverse Variation , für MIDI - Toy Piano und Elektronik (2017)
  • cozy new gastfeindlichkeit, Elektroakustische Komposition (2016)
  • Give it to me Engine, Honey! für 1 Sängerin, Laptop und Live-Elektronik (2016)
  • antizyʞlisch.momente_von_sinn(un-[d])freiheit.anti.trashɔore.milch., für 1 Vokal-Performerin, Elektronik, Video, Spielzeuginstrumente und 1 Pony (2015/16)
  • if you liked my posts I wouldn't need to express myself in real life, für 1 Vokal-Performerin, Live-Elektronik und 5000 Meter Frischhaltefolie (2014)
  • Wer von uns weiß noch welchen Weg er geht , für 1 analogen Synthesizer (Doepfer Dark Energy II) und Zuspielungen zu Texten von Rio Reiser (2013/14)
  • scape_ , Elektroakustische Kompositionsreihe (2013/14)

Diskografie

  • 2016: CD "DARK~asian~ENERGY [singa~core album] bei Gruenrekorder
  • 2016: cozy new gastfeindlichkeit auf der Sampler-CD "escape", Edition DEGEM, Label aufabwegen[14]
  • 2011: scape_1 auf der Sampler-CD "wandlungen unplump", Edition DEGEM, Label aufabwegen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. inspire_me – julia mihály – composerperformer – voice & live-electronics. Abgerufen am 12. Oktober 2017 (deutsch).
  2. Summer Festival 2015 Suntory Foundation for Arts. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
  3. Ruhrtriennale 2009-2011 - Julia Mihály. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
  4. farbdosis, kon-text.net: camp 13 _ international festival for visual music. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Oktober 2017; abgerufen am 13. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/camp-festival.de
  5. CLUBbleu – ELECTRONICPERFORMANCE. Abgerufen am 12. Oktober 2017 (deutsch).
  6. Gruenrekorder  » DARK~asian~ENERGY [singa~core album] | CLUBbleu. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
  7. Deutschlandfunk - Forum Neuer Musik 2018. Abgerufen am 24. November 2018.
  8. Website Kulturfonds FrankfurtRheinMain. Abgerufen am 24. November 2018.
  9. Staging:. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. Oktober 2017; abgerufen am 17. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ntu.ccasingapore.org
  10. Bugs Beats Music. Abgerufen am 17. Oktober 2017.
  11. Worte, Farben, Gesten, Zahlen - ein synästhetisches Konzert. In: ensemble-megaphon.com. Abgerufen am 3. März 2020.
  12. Julia Mihály: The Counting Sisters. In: jukeboxx-newmusic.net. 17. September 2017, abgerufen am 3. März 2020.
  13. Sylvia Freydank: Entschieden: TeilnehmerInnen für die Workshops von Jennifer Walshe/David Helbich und Peter Ablinger. Abgerufen am 17. Oktober 2017.
  14. Various: DEGEM CD 14 – Escape. Abgerufen am 25. Oktober 2017.
  15. Irritation regt zum Denken an | Ausgabe: 10/18 | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 27. November 2018.