Julius Szmula

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Julius Szmula (* 30. Dezember 1829 in Pschow; † 30. März 1909 auf Gut Friedewalde, Landkreis Grottkau)[1] war ein preußischer Militär, oberschlesischer Gutsherr und deutscher Politiker der Zentrumspartei.

Leben

Mitglieder des Reichstages (1.Reihe-sitzend v. l. n. r.: Letocha, Dr. Windthorst, Graf v. Chamaré, Dejanicz v. Gliszczynski, Horn 2.Reihe-stehend-v.l.nr.: Graf v. Praschma, Schmieder, Dr. Porsch, Dr. Frhr. Heereman v. Zuydwyk, Szmula)

Szmula war von 1849 bis 1871 Berufssoldat in der Preußischen Armee. Zuletzt war er als Major Direktor der Kriegsschule Anklam. 1872, nach seinem Ausscheiden, zog er sich nach Schlesien auf sein oberschlesisches Rittergut Friedewalde im Landkreis Grottkau zurück. Außerdem war er Amtsvorsteher.

Politisch gehörte Szmula der Zentrumspartei an. Zwischen 1886 und 1903 war er zunächst für den Wahlkreis Oppeln 5 Beuthen-Tarnowitz Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, von 1894 bis 1903 vertrat er den Wahlkreis Oppeln 2 Landkreis Oppeln.[2] Im preußischen Parlament vertrat er nicht zuletzt die Interessen der Großgrundbesitzer. So brachte er beispielsweise im Jahr 1899 eine Interpellation „betreffend den Mangel an ländlichem Gesinde und landwirthschaftlichen Arbeitern“ ein.[3] Im Jahr 1893 wurde im allerdings in Beuthen vom Wahlkomitee die Reichstagskandidatur verwehrt, da er sich als „eifriger Verteidiger der schlesischen Polen“[4] und Vertrauter Adam Napieralskis (1861–1928)[5] geweigert hatte, sich öffentlich gegen die „polnische Agitation“ in Oberschlesien auszusprechen.[6] Außerdem gehörte er von 1887 bis 1907 dem Reichstag an.

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 9, S. 424. Digitalisat; PDF; 2,74 MB
  • Arne Thomsen: Die zentrumspolnische Bewegung in Oberschlesien. In: Inter Finitimos. Jahrbuch zur deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte 4 (2006), S. 210–221.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. unter ständiger Mitwirkung von Guido Adler, F. von Bezold, Alois Brandl et al., Verlag G. Reimer, 1912. (Auszug)
  2. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 383.
  3. Max Weber, Wolfgang J. Mommsen, Rita Aldenhoff-Hübinger, Rita Aldenhoff: Landarbeiterfrage, Nationalstaat und Volkswirtschaftspolitik. Schriften und Reden 1892–1899. Verlag Mohr Siebeck, 1993, Seite 678, ISBN 3161458087 bzw. ISBN 9783161458088 (Digitalisat)
  4. Jahrbuch der Zeit- und Kulturgeschichte. Verlag Herder, 1910, S. 425. (Auszug)
  5. Alfons Perlick: Mitteilungen des Beuthener Geschichts- und Museumsvereins. Beuthener Geschichts- und Museumsverein (Hrsg.), 1979, S. 179. (Auszug)
  6. August Hermann Leugers-Scherzberg: Felix Porsch. Politik für katholische Interessen in Kaiserreich und Republik. Matthias-Grünewald-Verlag, 1990, S. 77. ISBN 3786714916 bzw. ISBN 9783786714910(Auszug)