Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!

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Bachkantate
Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!
BWV: 214
Anlass: Geburtstag der Kurfürstin
Entstehungsjahr: 1733
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Glückwunschkantate
Solo: S, A, T, B
Instrumente: Trba I–III, Timp,
Fltr I/II, Ob I/II, Str, Bc
AD: ca. 27 Minuten
Text
unbekannt
Liste der Bachkantaten
Maria Josepha, Erzherzogin von Österreich, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen – Schwiegertochter und Urgroßgroßcousine Augusts des Starken

Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! (BWV 214 bzw. BC G19), auch bekannt als Königin-Kantate, ist eine weltliche Kantate von Johann Sebastian Bach.

Entstehung

Das Werk wurde am 8. Dezember 1733 als Glückwunschkantate anlässlich des Geburtstags der Maria Josepha, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, mit dem Untertitel Dramma per musica aufgeführt. Die Sätze 1, 5, 7 und 9 wurden mit anderem Text und nur geringen musikalischen Anpassungen im 1., 2. und 3. Teil des Weihnachtsoratoriums nach dem Kontrafakturverfahren wiederverwendet und haben dadurch weite Verbreitung erfahren.

Thematik

Bei dem neunsätzigen Werk, dessen Textdichter unbekannt ist, preisen vier Göttinnen der antiken Mythologie die Königin.

Besetzung

Inwieweit der Chor mehrfach zu besetzen ist, geht nicht aus der autographen Partitur hervor. Das originale Stimmenmaterial ist nur fragmentarisch überliefert.

Besonderheiten

Es handelt sich um eine der zahlreichen zwischen 1733 und 1744 entstandenen Glückwunschkantaten, die aufgrund ihres Gelegenheitscharakters zu einer nur einmaligen Aufführung bestimmt waren. Möglicherweise wollte Bach mit der Wiederverwendung im Weihnachtsoratorium die herausragenden und ihm wichtigen Teile des Werkes bewahren.

Der Text „Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!“ wird im Eingangschor durch die Auftritts-Reihenfolge der erwähnten Instrumente vorweggenommen. Die Übertragung vom weltlichen Ursprung auf einen für die Weihnachtszeit bestimmten Zyklus von geistlichen Kantaten war nach dem barocken Weltbild nicht problematisch. So ließen sich Pauken und Trompeten sowohl als Insignien des weltlichen Königtums als auch zur Verherrlichung des „Königs“ Jesus verwenden.

Das Werk ist gemäß dem Anlass von freudig-festlicher Grundstimmung geprägt und gehört zu den bis heute populärsten weltlichen Bachkantaten.

Literatur

  • Alfred Dürr: Johann Sebastian Bach: Die Kantaten. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1999, ISBN 3-7618-1476-3.
  • Werner Neumann: Handbuch der Kantaten J. S. Bachs. 1947, 5. Aufl. 1984, ISBN 3-7651-0054-4.
  • Hans-Joachim Schulze: Die Bach-Kantaten: Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig; Carus-Verlag, Stuttgart 2006, (Edition Bach-Archiv Leipzig) ISBN 3-374-02390-8 (Evang. Verl.-Anst.), ISBN 3-89948-073-2 (Carus-Verl.)
  • Christoph Wolff, Ton Koopman: Die Welt der Bach-Kantaten. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2006, ISBN 978-3-476-02127-4.
Belletristik
  • Thomas Rosenlöcher: «Blühet ihr Linden in Sachsen, wie Zedern!» – Wie die Kantate «Tönet ihr Pauken! Erschallet Trompeten» entstand. Vortrag zur Bach-Kantate BWV 214 am 14. August 2014. J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen 2015.

Einspielungen (Auswahl)

Weblinks

Digitalisate

Noten und Audiodateien

Text

Weiterführende Information