O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe, BWV 34

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Bachkantate
O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe
BWV: 34
Anlass: Pfingstsonntag
Entstehungsjahr: 1727
Entstehungsort: Leipzig
Gattung: Kantate
Solo: A T B
Chor: SATB
Instrumente: 3 Tr, Ti, 2 Ft, 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc
AD: 20 Minuten
Text
Psalm 128, unbekannt
Liste der Bachkantaten
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Nikolaikirche in Leipzig, Ort der Uraufführung

O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe (BWV 34) ist eine Kirchenkantate von Johann Sebastian Bach. Er komponierte sie für den Pfingstsonntag und leitete die Uraufführung in der Leipziger Nikolaikirche am 1. Juni 1727.

Geschichte

Bach übernahm aus einer gleichnamigen Hochzeitskantate O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe, BWV 34a Teile für diese Pfingstkantate. In beiden Fällen ist der Textdichter unbekannt. Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass das Werk um 1746 entstanden sei. Der Musikwissenschaftler Klaus Hofmann hat jedoch darauf hingewiesen, dass in der Russischen Nationalbibliothek zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein gedrucktes Libretto aus dem Jahre 1727 gefunden wurde, das den verwendeten Text für die zwei Pfingsttage und für Trinitatis enthält. Im Jahre 1746 kam es zu einer Neuaufführung der Kantate, wahrscheinlich mit musikalischen Abänderungen, da Bach aus diesem Anlass eine neue Partitur schrieb. Die Musik der Fassung von 1727 ist nicht erhalten, so dass sich in dieser Hinsicht keine Rückschlüsse ziehen lassen.

Besetzung und Aufbau

Die Kantate ist festlich besetzt mit drei Gesangssolisten (Alt, Tenor und Bass), vierstimmigem Chor und einem Orchester aus drei Trompeten, Pauken, zwei Querflöten, zwei Oboen, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.

  1. Chor: O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe
  2. Rezitativ (Tenor): Herr, unsre Herzen halten dir
  3. Arie (Alt): Wohl euch, ihr auserwählten Seelen
  4. Rezitativ (Bass): Erwählt sich Gott die heilgen Hütten
  5. Chor: Friede über Israel

Musik

Der einleitende Chor ist durch zwei kontrastierende Motive geprägt: das E von ewiges wird über mehrere Takte ausgehalten, während das Feuer durch aufsteigende Melismen versinnbildlicht wird.

Nach einem kurzen Rezitativ für den Tenor bildet die Arie für Alt Wohl euch, ihr auserwählten Seelen den Mittelpunkt des Werks. Der Satz ist in ruhig wiegendem Rhythmus gehalten, wobei der Solopart von zwei Querflöten und gedämpften Streichern begleitet wird.

Das folgende kurze Bass-Rezitativ wird harmonisch nicht durch eine Kadenz abgeschlossen, sondern führt unmittelbar zum Schlusschor, dessen Einleitung Friede über Israel! dem Schlussvers von Psalm 128 (Ps 128 EU) entnommen ist. John Eliot Gardiner vergleicht diese Stelle in ihrer Feierlichkeit mit dem einleitenden Kyrie zu Beginn der h-Moll-Messe. Ein jubelnder Dankgesang führt das Werk zu einem triumphalen Abschluss.[1]

Einzelnachweise

  1. John Eliot Gardiner: Cantatas for the Thirteenth Sunday after Trinity / Dreikönigskirche, Frankfurt (PDF; 127 kB) bach-cantatas.com. S. 16 . 2007. Abgerufen am 4. November 2018.

Weblinks

Literatur

  • Alfred Dürr: Johann Sebastian Bach: Die Kantaten. Bärenreiter, Kassel 1999, ISBN 3-7618-1476-3 und Deutscher Taschenbuchverlag, München 1995, ISBN 3-423-04431-4.
  • Werner Neumann: Handbuch der Kantaten J.S. Bachs. 1947. 5. Auflage 1984, ISBN 3-7651-0054-4.
  • Hans-Joachim Schulze: Die Bach-Kantaten: Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig; Carus-Verlag, Stuttgart 2006 (Edition Bach-Archiv Leipzig), ISBN 3-374-02390-8 (Evang. Verl.-Anst.), ISBN 3-89948-073-2 (Carus-Verlag).
  • Christoph Wolff, Ton Koopman: Die Welt der Bach-Kantaten. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2006, ISBN 978-3-476-02127-4.
  • Arthur Godel: Reflexion zur Bachkantate «O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe» BWV 34. In: Bach Anthologie 2009. Verlag Neue Zürcher Zeitung.