Kaliumdisulfit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Strukturformel
2 Kaliumion Disulfit-Ion3.svg
Allgemeines
Name Kaliumdisulfit
Andere Namen
Summenformel K2S2O5
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff mit schwachem Geruch[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 16731-55-8
EG-Nummer 240-795-3
ECHA-InfoCard 100.037.072
PubChem 28019
ChemSpider 26061
DrugBank DB15841
Eigenschaften
Molare Masse 222,33 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,34 g·cm−3 (20 °C)[3]

Schmelzpunkt

Zersetzung ab 150 °C[3]

Löslichkeit
  • leicht in Wasser (450 g·l−1 bei 20 °C)[3]
  • unlöslich in Alkohol[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 318​‐​335
EUH: 031
P: 280​‐​305+351+338​‐​313 [3]
Toxikologische Daten

2300 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumdisulfit (K2S2O5) auch bekannt als Kaliummetabisulfit, Kaliumpyrosulfit oder landläufig als Kloßweiß und Onewe, ist ein Kaliumsalz der in freier Form nicht stabilen Dischwefligen Säure. Disulfite verfügen über eine recht lange, wenig stabile Schwefel-Schwefel-Bindung. Kaliumdisulfit wird vor allem als Lebensmittelzusatzstoff (E 224) eingesetzt. Unter sauren Bedingungen spaltet die Verbindung Schwefeldioxid ab:

Gewinnung und Darstellung

Die Herstellung erfolgt durch thermische Dimerisierung (Kondensation) von Kaliumhydrogensulfit unter Abspaltung von Wasser (1), oder bei einer Umsetzung von Schwefeldioxid und Kaliumsulfit in Kalilauge (2):

(1)
(2)

Verwendung

Der Lebensmittelzusatzstoff Kaliumdisulfit (E 224) wird als Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel, Farbstabilisator in Lebensmitteln (z. B. auch bei der Schwefelung von Wein) verwendet. Kaliumdisulfit ist auch als Kloßweiß bekannt. Es verhindert, dass die Klöße während der Verarbeitung grau werden.

Weiterhin dient es allgemein als Reduktionsmittel in der chemischen Industrie, zum Bleichen von Zucker, als Ätzmittel in der Elektronikindustrie und als Bestandteil von Fixiermitteln in der Photoindustrie.[6]

Zusammen mit Kaliumperoxodisulfat kann es als Radikalstarter in der Emulsionspolymerisation eingesetzt werden, da es im Gegensatz zu anderen gängigen Initiatoren wie Dibenzoylperoxid (DBPO) und Azobis(isobutyronitril) (AIBN) im hauptsächlich verwendeten Medium Wasser löslich ist.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 224: Potassium metabisulphite in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Eintrag zu POTASSIUM METABISULFITE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 25. Februar 2020.
  3. a b c d e f Eintrag zu Kaliumdisulfit in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
  4. BASF: Kaliumdisulfit-Sorten
  5. Datenblatt Kaliumdisulfit bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  6. metallograf.de: Chemikalienliste für Ätzmittel, abgerufen am 18. Juni 2016.