Kappel (Freiburg im Breisgau)
Kappel Freiburg im Breisgau | |
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Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden-Württemberg, Deutschland | |
Basisdaten | |
Stadtteil mit Ortsverwaltung von Freiburg | |
Stadtteilnummer: | 34 (Bezirk: 340) |
eingemeindet am: | 1. Juli 1974 |
Geografische Lage: | 47° 58′ 5″ N, 7° 54′ 33″ O |
Höhe: | 360 m ü. NN |
Fläche: | 13,82 km² |
Einwohner: | 2.712 (1. Januar 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 196 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 8 % |
Postleitzahl: | 79117 |
Vorwahl: | 0761 |
Adresse der Verwaltung: |
Ortsverwaltung Kappel Großtalstraße 45 79117 Freiburg |
Internetauftritt: | www.freiburg.de |
Politik | |
Ortsvorsteher: | Christoph Brender (CDU)[1] |
Dialekt: Alemannisch | |
Hauptvariante: | Niederalemannisch |
Regionalvariante: | Schwarzwald |
Lokalvariante: | Dreisamtal |
Kappel ist ein Stadtteil von Freiburg im Breisgau mit eigener Ortsverwaltung. Die knapp 2700 Einwohner (2010) zählende Ortschaft liegt im Osten der Stadt südlich der Dreisam und der Höllentalbahn. Kappel wurde am 1. Juli 1974 zu Freiburg eingemeindet. Der Ort liegt in einem südlichen Seitental des Dreisamtals am Fuße des 1284 m hohen Schauinslandes im Schwarzwald.
Geographie
Das Kappler Tal teilt sich nach Süden hin in ein großes und kleines Tal (Großtal und Kleintal). In beiden Tälern liegen verstreut einige Bauernhöfe; im Norden des Großtals liegt mit der Molzhofsiedlung ein kleineres Wohngebiet, das 1936 aus einer Bergarbeitersiedlung entstand. Es wurde von der damaligen Reichsheimstätte in der Nähe des landwirtschaftlichen Anwesens Molzhof errichtet.[2]
Die Kappler Gemarkung reicht von 338 m am tiefsten Punkt im Norden bis zum Schauinslandgipfel in 1284 m Höhe im Süden. Dieser fällt an der Kappler Wand nach Norden zum Tal hin steil ab.
Die westliche Gemarkungsgrenze zum Stadtteil Günterstal verläuft dabei entlang des vom Schauinslandgipfel nach Norden abfallenden Grates über den Pflugfelsen, Taubenkopf, Horber Felsen, den Pass zwischen Kappler Tal und Günterstal bei der Schlackerhütte und den Eichkopf bis zur Schanze auf dem knapp 838 Meter hohen Kybfelsen, wo sie auf die Gemarkung von Littenweiler trifft. Dort folgt sie in fast genau nordöstlicher Richtung dem Höhenrücken bis zur Kappeler Straße in Freiburg, an der entlang sie dann nach Osten verläuft, bis sie bei Neuhäuser die Gemarkung von Kirchzarten erreicht.
Kappel selbst ist mit dem Siedlungsgebiet der Stadt Freiburg über den westlichen Nachbarstadtteil Littenweiler verbunden. Östlich davon geht die Bebauung ohne sichtbare Zäsur in den Kirchzartener Ortsteil Neuhäuser über.
Geschichte
Kappel entstand vermutlich im 11. Jahrhundert nach ausgedehnten Rodungen im Norden des Kappler Tals. Eine Kapelle (capella) wird 1275 erstmals genannt, vermutlich der Ursprung des Ortsnamens. Die heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul (Freiburg-Kappel) entstand Mitte des 18. Jahrhunderts in schlichtem Barockstil und wurde 1749 geweiht. Sie war bis 1916 auch Pfarrkirche des benachbarten Dorfes Littenweiler.
Vom ausgehenden Mittelalter bis ins Jahr 1954 wurde im Kappler Tal Bergbau betrieben. Die Stolberger Zink AG betrieb den Bergbau und hinterließ ein mit Schwermetallen verseuchtes 2,4 Hektar großes Areal, wo sich die Erzwäscherei befand. Aufgrund der geschätzten Kosten von 6 bis 6,5 Millionen Euro ist die Sanierung Anfang 2017 erstmal gescheitert.[3]
Um 1950 entstand um den ehemaligen Bahnhof herum die Bahnhofssiedlung, in der vor allem Vertriebene eine neue Heimat fanden.
Die Eingemeindung nach Freiburg erfolgte am 1. Juli 1974[4] nicht ganz freiwillig, doch konnte sich der Ort im Eingemeindungsvertrag eine gewisse Eigenständigkeit u. a. durch eine eigene Ortschaftsverfassung mit Ortsvorsteher und Ortschaftsrat bewahren.
Von 1964 bis 2021 gab es im Ort einen Lebensmittelladen, seitdem nur noch einen Naturkostladen.[5]
Verkehr
Der Haltepunkt Kappel an der Höllentalbahn, die am nördlichen Rande der Gemarkung verläuft, wurde bereits in den 1980er Jahren stillgelegt, die Bahnsteige wurden entfernt. Der nächste Bahnhof an dieser Strecke befindet sich in Freiburg-Littenweiler.
Die Ortschaft ist durch eine Buslinie, die zur Endhaltestelle Littenweiler der Freiburger Straßenbahnlinie 1 führt, mit dem Netz des Öffentlichen Nahverkehrs in der Region Freiburg verbunden.
Nach dem Stadtteil Kappel ist auch der 2002 eröffnete Kappler Tunnel in Freiburg benannt, der ein Teilstück der B 31 ist.
Bildung, Sport
Kappel verfügt über
- zwei Kindergärten: den Waldkindergarten Fuchsbau und den Katholischen Kindergarten St. Barbara
- eine Grundschule: die Schauinslandschule
- einen Sportverein: den SV Kappel.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Jäger, Lisa Petrich, Sarah Schäfer & Simone Höhl: Das sind die neuen Ortsvorsteher in sechs Freiburger Ortschaften. Badische Zeitung, 19. September 2019, abgerufen am 22. September 2019.
- ↑ pei: Freiburg Ost: Molzhofsiedlung. Badische Zeitung, 11. September 2008, abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Uwe Mauch: Freiburg: Stolberger Zink: Die Sanierung der Altlast Kappel ist gescheitert. Badische Zeitung, 9. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 506.
- ↑ Jelka Louisa Beule: Zum Monatsende schließt Bands Frischeladen in Freiburg-Kappel. Badische Zeitung, 18. Juni 2021, abgerufen am 18. Juni 2021.