Karl (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
Herzog Karl als Zwölfjähriger, Porträt von Carl Andreas August Goos (1829)

Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (* 30. September 1813 auf Schloss Gottorf, Schleswig; † 24. Oktober 1878 auf Louisenlund) war ein Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, einer Nebenlinie des Hauses Oldenburg.

Leben

Herzog Karl wurde am 30. September 1813 in der Residenz seiner Großeltern auf Schloss Gottorf nahe der Stadt Schleswig im Herzogtum Schleswig, damals ein Teil des dänischen Gesamtstaates, geboren. Er war das zweite Kind und der erste Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (1785–1831) und dessen Gemahlin Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867), sowie ein jüngerer Bruder von Christian IX., der ab 1863 König von Dänemark war,[1] und Onkel von dessen Sohn Wilhelm, der ab 1863 als Georgios I. König von Griechenland war.[1]

Karls Vater war Oberhaupt des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck, einer entfernten und unbedeutenden Nebenlinie des Zweiges Schleswig-Holstein-Sonderburg des Hauses Oldenburg, die auf Herzog Johann, einen jüngeren Halbbruder von König Christian III. von Dänemark und Norwegen zurückgeht. Als sogenannte abgeteilte Herren erhielten Johann und seine Nachkommen zwar den herzoglichen Titel und Rang, besaßen aber in Schleswig und Holstein lediglich Erbrechte und verfügten über keine souveränen Ländereien. Da Johann viele Söhne hatte, wurde das Herzogtum Sonderburg nach seinem Tod in mehrere kleine Titularherzogtümer aufgeteilt, die jeweils nur aus wenigen Gütern und Kirchspielen bestanden und demzufolge nicht genug Einkommen für eine standesgemäße Lebensführung erbrachten. Karls Vater wurde 1825 vom dänischen König mit dem Schloss Glücksburg belehnt und nannte sich fortan Herzog zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg statt -Beck.[2] Karl heiratete am 19. Mai 1838 in Kopenhagen Prinzessin Wilhelmine, die Tochter von König Friedrich VI. von Dänemark und seiner Frau Marie von Hessen-Kassel. Wilhelmine war zuvor von 1828 bis zu ihrer Scheidung 1837 mit Prinz Friedrich von Dänemark, dem späteren König Friedrich VII. verheiratet gewesen. Die Ehe blieb kinderlos. Karls Erbe und Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Friedrich.

Er schlug die dänische Offizierslaufbahn ein und brachte es bis zum Oberst und Kommandeur des 5. Jägercorps. Mit dem Tod seines Vaters am 17. Februar 1831 wurde er der zweite Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg[3] und kümmerte sich um den ausgedehnten Güterbesitz.

1840 erwarb er die Güter Loitmark (dänisch: Løjtmark), der Ortsteil wird auf deutsch Loitfeld genannt, und Espenis (dänisch: Espenæs) an der Schlei, 1855 auch Gut Grünholz. Am 19. Mai 1863 verlieh ihm die Stadt Kiel anlässlich seiner Silberhochzeit die Ehrenbürgerwürde.[4]

Er war Mitglied der Altonaer Freimaurerloge Carl zum Felsen.

Auszeichnungen

Vorfahren

 
 
 
 
 
Karl Anton von Schleswig Holstein (1727–1759)
 
 
 
 
Friedrich Karl Ludwig von Schleswig-Holstein (1757–1816)
 
 
 
 
 
Friederike von Dohna-Schlobitten (1738–1786)
 
 
 
Friedrich Wilhelm von Schleswig-Holstein (1785–1831)
 
 
 
 
 
 
Leopold von Schlieben (1723–1788)
 
 
 
Friederike von Schlieben (1757–1827)
 
 
 
 
 
Marie Eleonore von Lehndorff (1723–1800)
 
 
 
Karl von Schleswig Holstein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich II. von Hessen-Kassel (1720–1785)
 
 
 
Karl von Hessen-Kassel (1744–1836)
 
 
 
 
 
Maria von Großbritannien (1723–1772)
 
 
 
Luise Karoline von Hessen-Kassel (1789–1867)
 
 
 
 
 
 
 
 
König Friedrich V. von Dänemark (1723–1766)
 
 
 
Louise von Dänemark (1750–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise von Großbritannien (1724–1751)
 
 

Weblinks

Commons: Karl (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b The Statesman's Year-book, herausgegeben von Sir John Scott Keltie, Band 30, London 1893, S. 448 f.
  2. Petra Dollinger: Frauen am Ballenstedter Hof: Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1999, S. 1088.
  3. Petra Dollinger: Frauen am Ballenstedter Hof: Beiträge zur Geschichte von Politik und Gesellschaft an einem Fürstenhof des 19. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1999, S. 1089.
  4. Christa Geckeler: Herzog Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1813–1878). In: kiel.de. Stadt Kiel, abgerufen am 3. Juni 2014.
  5. J. H. F. Berlien: Der Elephanten-Orden und seine Ritter. Kopenhagen 1846, S. 170, Nr. 429 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich WilhelmHerzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
1831–1878
Friedrich