Katzler (Adelsgeschlecht)
Die Herren von Katzler (auch Katzeler) sind ein aus Österreich bzw. Tirol stammendes, später in Westfalen und Ostpreußen ansässiges Adelsgeschlecht.
Geschichte
Das Geschlecht kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Ostpreußen und Westfalen. In Westfalen besaß es Haus Grimminghausen (urkundlich 1660–1770). Darüber hinaus in der Provinz Brandenburg Eichstädt (1767), in Pommern Miss (1803), Reitz (1797–1803) und Vessin (1803) sowie in Preußen Fahrenholz (1780) im Kreis Mohrungen, Gremblin (1771), Gutten im Kirchspiel Johannisburg, Liebenau (1771) im Kreis Marienwerder, Groß- und Klein-Münsterberg (1771–1784) im Kreis Mohrungen, Rauden (1771–1784) im Kreis Marienwerder, Sparrau (1771) im Kreis Stuhm und Wittenfelde.[1] Die Familie stellte im preußischen Heer mehrere Offiziere von Generalsrang.[2]
Rudolf Eduard Leopold von Katzler, königlich-preußischer Hauptmann a. D., erhielt am 26. Februar 1870 den Freiherrenstand des Königreichs Preußen und die Erlaubnis verliehen, das alte Stammwappen weiterzuführen.[3]
Persönlichkeiten
- Andreas Georg Friedrich von Katzler (1764–1834), preußischer Generalleutnant, erster Kommandant von Danzig
- August von Katzler, 1770–1774 Landrat Kreis Hamm
- Konrad von Katzler (1851–1921), preußischer General der Kavallerie
- Nikolaus Andreas von Katzler (1696–1760), preußischer Generalleutnant
Wappen
Blasonierung des alten Stammwappens: In Blau ein aufrecht stehender, ausgerissener, silberner, gestümmelter Baum von zwei nach innen gewandten silbernen Katzen begleitet. Auf dem Helm eine silberne, wachsende Katze. Die Helmdecken sind blau-silbern.[4]
Blasonierung des neueren Familienwappens, das eigentlich denen von Katzelohr zukommt:[5] Schild geviert. Felder 1 und 4 von gold und schwarz geteilt mit einer silbernen, aufspringenden Katze, die eine goldene Binde um den Leib hat. Felder 2 und 3 blau mit goldenen Schrägrechtsbalken, der mit drei schwarzen Pfeilspitzen untereinander belegt ist. Zwei Helme: I. Auf dem schwarz-golden bewulsteten Helm die Katze rechtshin gekehrt sitzend zwischen zwei von gold und schwarz über Eck geteilten Büffelhörnern. II: Drei goldene Pfeile, deren zwei über den dritten ins Andreaskreuz gelegt sind. Die Helmdecken sind rechts schwarz-golden und links blau-golden.[6]
Blasonierung des Freiherrenwappens vom 26. Februar 1870: In Silber auf grünem Rasen ein grüner gestümmelter Stamm von zwei nach innen gewandten, silbernen Katzen (auf jeder Seite eine) begleitet. Auf dem gekrönten Helm ein offener, links schwarzer, rechts silberner Flug, dazwischen eine wachsende, silberne Katze. Die Helmdecken sind schwarz-silbern.[7][8]
Literatur
- Konrad Blažek: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 7 (Ergänzungen), 2. Abt.: Preußische Grafen und Freiherren. Ergänzungen, Nürnberg 1886, S. 32 und Tafel 22 (Digitalisat).
- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 241 (mit Stammtafel).
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 195 und Tafel 244 (Digitalisat).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 5 (Kalb–Loewenthal), Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1864, S. 37.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 418.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 28; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 70.