Kibitsu-Schrein
Der Kibitsu-Schrein (jap.
, Kibitsu-jinja) ist ein Shintō-Schrein in der Stadt Okayama (im Bereich des ehemaligen Landkreises Kibitsu), Präfektur Okayama, Japan. Er stammt vermutlich aus dem 5. Jahrhundert und ist dem Prinzen Kibitsuhiko no mikoto (
) gewidmet, der vom Kaiserhof von Yamato ausgesandt worden war, um die Provinz Kibi zu unterwerfen. Als materielle Verkörperung der Gottheit (go-shintai) dient eine hölzerne Statue. Die Haupthalle (honden), die in der gegenwärtigen Form aus dem Jahr 1425 stammt, und die Gebetshalle (haiden) sind in dem nur hier anzufindenden „Kibitsu-Baustil“ (kibitsu-zukuri,
) gehalten. Sie gehören beide zu den Nationalschätzen Japans.
In einem Nebenschrein namens Ichidō-sha werden Tenjin, Ame-no-uzume, der Eisenerz-Kami Kana-yama-biko und sieben weitere Gottheiten (Kami) verehrt.
Zu besonders festlichen Anlässen werden im Schrein vergoldete Ritualstäbe (gohei) verwendet, denen sich der Priester (dessen Amt erblich ist) mit einem weißen Mundschutz nähert.
Eine Besonderheit des Schreins ist der „singende Kessel“ (Kibitsu-no-ō-kama-san) aus Eisen, in dem zu den beiden Hauptfesten des Schreins (taisai) die Nahrungsopfer (shinsen) zubereitet werden (75 verschiedene Gerichte). Sein Singen entsteht aus der Umwandlung von Hitze in Vibrationen im Inneren; ein Phänomen, das z. B. im Stirlingmotor zur Anwendung kommt. Es wird in verschiedene Zeremonien, so für Orakelzwecke, eingebunden. Es heißt, der Kessel höre auf zu singen, wenn jemand anwesend ist, der trauern sollte.
Am 28. Dezember wird das „Ruß-Reinigung-Fest“ (Susu-harai-matsuri) begangen. Dazu wird der Boden des Schreins mit Federn eines Bergvogels und mit Blumen gefegt. Wenige Tage später wird diese Zeremonie landesweit in besonders traditionellen Haushalten in kleinerem Maßstab wiederholt.
Haupthalle (honden) und Gebetshalle (haiden)
- Kibitujinja5113.JPGIwayama-no-miya (岩山宮)
- Sorei-sha (祖霊社)
- Inukai Tsuyoshi statue.JPG
Statue von Inukai Tsuyoshi
Weblinks
- Offizielle Website, erläuterte Karte – Japanisch
- Kibitsu Jinja auf Kultur-in-Asien
- kibitsu-zukuri 吉備津造im Japanese Architecture and Art Net Users System – Englisch
- Informationen zur präfekturalen 80-Yen-Briefmarke von 2003, auf dem der Schrein zu sehen ist – Englisch
Koordinaten: 34° 40′ 15″ N, 133° 51′ 3″ O