Kirchspiel Telgte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kirchspiel Telgte war bis 1968 eine Gemeinde im damaligen Kreis Münster in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde war eine der im Münsterland mehrfach vorkommenden „Kirchspielgemeinden“, die das bäuerliche Umland eines städtischen Kirchorts umfassten. Ihr Gebiet gehört heute zur Stadt Telgte im Kreis Warendorf.

Geografie

Datei:Stadt und Kirchspiel Telgte.jpg
Stadt und Kirchspiel Telgte im 19. Jahrhundert

Die Gemeinde Kirchspiel Telgte umschloss ringförmig die Stadt Telgte und besaß zuletzt eine Fläche von 63,88 km². Sie bestand aus den Bauerschaften Berdel, Raestrup, Schwienhorst, Vechtrup und Verth.[1] Im 20. Jahrhundert dehnte sich außerdem die Bebauung der Stadt Telgte in das Gemeindegebiet aus.

Geschichte

Das Gebiet der Gemeinde Kirchspiel Telgte gehörte nach der Napoleonischen Zeit zunächst zur Bürgermeisterei Telgte im 1816 gegründeten Kreis Münster. Mit der Einführung der Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Telgte das Amt Telgte. Die Gemeinde Kirchspiel Telgte wurde zu dieser Zeit teilweise auch als Landgemeinde Telgte bezeichnet.[2]

Durch das Gesetz über den Zusammenschluß der Stadt Telgte und der Gemeinde Kirchspiel Telgte wurde die Gemeinde Kirchspiel Telgte zum 1. Juli 1968 in die Stadt Telgte eingemeindet.[3] Die Stadt Telgte kam 1975 zum neuen Kreis Warendorf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1832 1501 [4]
1858 1612 [5]
1871 1602 [6]
1885 1873 [7]
1895 2128 [8]
1910 2707 [9]
1939 3327 [10]
1946 4699 [11]
1950 5484 [1]
1968 8035 [1]

Einzelnachweise

  1. a b c Hans-Walter Pries: Kirchspiel Telgte. In: HIS-Data. Abgerufen am 21. Januar 2014.
  2. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Münster 1844, S. 229: Bildung des Amtes Telgte. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  3. Gesetz über den Zusammenschluß der Stadt Telgte und der Gemeinde Kirchspiel Telgte
  4. Westfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978, S. 234 (Nachdruck des Originals von 1834).
  5. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
  8. Volkszählung 1895
  9. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  10. Michael Rademacher: Muenster. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  11. Volkszählung 1946

Koordinaten: 51° 58′ N, 7° 47′ O