Kirchwald

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Wappen Deutschlandkarte
Kirchwald
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kirchwald hervorgehoben

Koordinaten: 50° 22′ N, 7° 9′ O

Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde: Vordereifel
Höhe: 500 m ü. NHN
Fläche: 9,51 km2
Einwohner: 962 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56729
Vorwahl: 02651
Kfz-Kennzeichen: MYK, MY
Gemeindeschlüssel: 07 1 37 049
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kelberger Straße 26
56727 Mayen
Website: www.kirchwald.de
Ortsbürgermeister: Armin Seiwert
Lage der Ortsgemeinde Kirchwald im Landkreis Mayen-Koblenz

Kirchwald ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Vordereifel an, die ihren Verwaltungssitz in Mayen hat. Kirchwald ist ein staatlich anerkannter Luftkurort.[2]

Geographie

Kirchwald liegt 8 km nordwestlich von Mayen im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“. Ortsteile sind die beiden unmittelbar aneinandergrenzenden Orte Kirchesch und Waldesch. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Landhaus Kratz und Riedener Mühlen.[3]

Die Gemarkung besteht zu 58 Prozent aus Waldflächen und zu 28 Prozent aus Landwirtschaftsflächen (Stand 2010).[2]

Geschichte

Die älteste urkundliche Erwähnung von Kirchesch stammt vom 10. Dezember 1136. Ein weiteres Mal kommt der Name in einer Urkunde vom 25. November 1238 vor. Im Jahre 1366 kauften die Grafen von Eltz Kirchesch von der Abtei Steinfeld. Am 21. Januar 1472 kaufte die Herrschaft Breitbach-Bürresheim Waldesch von der Herrschaft Olbrück.

Um 1700 wurde ein Schulhaus in Kirchesch errichtet, ab 1713 sind dort Lehrpersonen nachweisbar. Das alte Schulhaus wurde 1826 durch einen Neubau ersetzt. Das heutige Kirchescher Schulhaus wurde 1936/37 errichtet.

In Waldesch wurde 1894 wird ein neues Schulhaus errichtet.

Zwischen Kirschesch und Waldesch wurde 1909 eine Wasserleitung gebaut.

Die im Jahr 1935 fertiggestellte Höhenstraße Bürresheim-Kirchesch wurde von 1936 bis 1937 bis zur Hohen Acht fortgeführt.

Am 7. Juni 1969 wurde die Gemeinde Kirchwald aus den beiden aufgelösten Gemeinden Kirchesch (damals 493 Einwohner) und Waldesch (292 Einwohner) neu gebildet.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kirchwald bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 384
1835 481
1871 526
1905 548
1939 669
Jahr Einwohner
1950 642
1961 714
1970 789
1987 898
1997 988
Jahr Einwohner
2005 1.006
2011 945
2017 957
2021 962[1]

Religion

Der erste Pastor wird am 25. Januar 1269 urkundlich genannt, die erste bekannte Kirche zwischen 1620 und 1630 errichtet. 1906/07 wurde in Kirchesch eine neue Pfarrkirche gebaut.

Das seit 1989 unter Denkmalschutz stehende Pfarrhaus wurde 1722 errichtet. Ein zweites wurde 1912/13 im Ort gebaut.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Kirchwald besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl SPD WGR Gesamt
2019 per Mehrheitswahl 12 Sitze
2014 4 8 12 Sitze
2009 4 8 12 Sitze
2004 3 9 12 Sitze

Ortsbürgermeister

Armin Seiwert wurde 2019 Ortsbürgermeister von Kirchwald. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 80,67 % für fünf Jahre gewählt worden. Vorgänger von Armin Seiwert ist Erich Pung, der das Amt 22 Jahre ausübte.[6][7]

Wappen

Wappen von Kirchwald
Blasonierung: „Schild von Rot und Silber schräg geteilt, vorne ein goldener, wachsender Löwe nach links, hinten ein roter Drache.“

Persönlichkeiten

Erich Pung (* 1953), ehemaliger Kriminalbeamter, wurde 2019 zum Ehrenbürger ernannt. Geehrt wurde er für seine herausragenden Verdienste um die Ortsgemeinde. Seit 1981 in Kirchwald lebend, war er seitdem im Vereinsleben und der Ortspolitik aktiv. So gehörte er von 1984 bis 1997 dem Gemeinderat an und übte nachfolgend bis zum Jahr 2019 das Amt des Ortsbürgermeisters über 22 Jahre aus.[7]

Sonstiges

In Kirchesch wurde 1844 eine erste Gaststätte erbaut, später Gasthaus Döbber. Feuersbrünste suchen Kirchesch (1846) und Waldesch (1874) heim. Am 23. Juni 1882 erhält Wilhelm Schäfer aus Waldesch eine Schankerlaubnis.

Der Junggesellenverein Waldesch entsteht 1890, die Freiwilligen Feuerwehren Kirchesch und Waldesch werden 1897 gegründet.

Siehe auch

Literatur

  • Gottfried Rausch: Kirchesch, Waldesch, Kirchwald: eine Ortsgeschichte. Band 1. Kirchwald: Ortsgemeinde Kirchwald, ISBN 3-9800360-0-6.
  • Gottfried Rausch: Kirchesch, Waldesch, Kirchwald: eine Ortsgeschichte. Band 2. Kirchwald: Ortsgemeinde Kirchwald, ISBN 3-9800360-1-4.

Weblinks

Commons: Kirchwald – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 39 (PDF; 3,3 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 182 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 15. Februar 2020 (siehe Vordereifel, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile).
  7. a b Ortsgemeinde Kirchwald: Erich Pung – Ehrenbürger von Kirchwald. Abgerufen am 15. Februar 2020.