Knotentanz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Knotentanz
Art: Paartanz
Musik: Sehr breit gefächert (Popmusik)
Tempo: beliebig
Herkunft: Deutschland
Entstehungszeit: ~1970
Liste von Tänzen

Beim Knotentanz (auch: Friesenrock, seltener Kurbeltanz[1]) handelt es sich um einen Paartanz mit Ähnlichkeit zum Discofox. Entstanden ist er in den 1970er Jahren. Beim Friesenrock handelt es sich um einen Tanz, der – im Gegensatz zu den meisten anderen Tanzstilen – keine feste Schrittfolge hat, sondern bei dem der Fokus hauptsächlich auf den Armen liegt.[2] Zu dem sehr einfachen Grundschritt lassen sich viele verschiedene Figuren tanzen. Beliebt ist er vor allem in Studentenverbindungen, Offiziers- und Adelskreisen, ansonsten ist der Friesenrock eher unbekannt.

Geschichte

Der Knotentanz ist in Deutschland in den 1970er Jahren als französische Abwandlung des Rock ’n' Rolls hauptsächlich in adeligen Kreisen und Studentenverbindungen getanzt worden. In Tanzschulen konnte man ihn damals nicht lernen, sondern brachte sich den Tanz und die Figuren gegenseitig bei. Anfang der 1980er Jahre organisierte eine Frau von Friesen unter anderem einen Knotentanzkurs für Jugendliche im Bonner Raum, wodurch der Name „Friesenrock“ als Synonym entstand. Er gehört nicht zum Standardrepertoire einer Tanzschule, dennoch gibt es inzwischen einige Tanzschulen, die den Knotentanz unterrichten.[3]

Musik

Man kann den Friesenrock zu fast jeder Musikrichtung tanzen, besonders häufig werden die 80er, 90er und Charts genutzt.[2]

Grundschwung

Im Gegensatz zu den meisten Tänzen, die man an Tanzschulen lernen kann, wird der Takt nicht durch eine festgelegte Schrittfolge gehalten. Der Herr führt die Dame mit der linken Hand, welche er im Takt mitschwingt. Zur Musik bewegen sich beide aufeinander zu und wieder auseinander und legen die freien Handflächen aufeinander, wenn sie sich nahe sind. Aus diesem Grundschwung lassen sich zahlreiche Figuren tanzen.[2]

Trivia

Eine Münchner Tanzschulenbesitzerin verklagte eine andere Münchner Tanzschule, da diese ebenfalls den Friesenrock unterrichtete. Die Frau behauptete, den Friesenrock in den 1990er Jahren erfunden und seitdem weiterentwickelt zu haben. Das Gericht gab der beklagten Tanzschule Recht, da diese darlegte, dass die Klägerin den Tanz zwar weiterentwickelt, aber nicht erfunden habe. Auch der Begriff „Friesenrock“ verletze die Marke nicht.[4][5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kannst Du Knotentanz? Abgerufen am 16. April 2016.
  2. a b c Der Tanz Lizzys Knotentanz. Abgerufen am 13. April 2016.
  3. Komm, knote mit mir! Lady-Blog, Interview mit einem Knotentanz-Lehrer; abgerufen am 13. April 2016.
  4. Münchens Tanzschulen dürfen den „Friesenrock“ weiter unterrichten. In: Die Welt, 5. Oktober 2001.
  5. BPatG · Beschluss vom 9. Juli 2003 · Az. 32 W (pat) 226/01 Gerichtsurteil; abgerufen am 13. April 2016.