Kraftwerksschiff
Ein Kraftwerksschiff (englisch: Power Barge) ist ein Kraftwerk, das auf Schwimmpontons oder einem anderen Floß oder Schiff errichtet ist und zwischen Bestimmungsorten bewegt werden kann, um in Häfen oder Küstennähe Strom produzieren zu können.[1] Typischerweise werden solche Schiffe in Entwicklungsländern eingesetzt, wo das Geld für den Kraftwerksbau fehlt.
Da für derartige Kraftwerke eine hohe Energiedichte gefordert ist, kommen als Kraftmaschinen vor allem kompakt gebaute Gasturbinen, aber auch Dieselmotoren oder Gasmotoren in Frage. Oft wird der Gasturbine ein Abhitzekessel nachgeschaltet, der eine Dampfturbine speist; so entsteht ein schwimmendes GuD-Kraftwerk. Seltener kommen Dampfturbinen zum Einsatz, die von einem konventionell befeuerten oder nuklearen Dampferzeuger versorgt werden.
Zwischen 1954 und Anfang der 1970er-Jahre entwickelte die US Army im Rahmen des Army Nuclear Power Program schwimmende Kernkraftwerke. Das erste Schiff dieser Art war die Sturgis (MH-1A). Ähnliche Entwicklungen gibt es in Russland, wo nördlich des Polarkreises an der Nordostpassage die Akademik Lomonossow im Mai 2020 in Betrieb gegangen ist.
Einzelnachweise
- ↑ Neue Technik: RWE plant schwimmende Kraftwerke - manager magazin. Abgerufen am 18. August 2016.