Kreuzgiebel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bezeichnungen am Dach: Ein größerer Kreuzgiebel mit Lukarne vorne, und ein kleinerer abgewalmter Ansatz hinten

Als Kreuzgiebel oder Kreuzfirst wird das rechtwinklige Aufeinanderstoßen von zwei Dachfirsten bezeichnet, firstgleich als Anfallspunkt, im weiteren Sinne auch für andere angesetzte Dachflächen. Verwendet wird die Bezeichnung sowohl für +-förmig beidseitigen (Zwerchgiebel, Quergiebel)[1] wie auch T-förmig einseitigen Ansatz (Giebeldreieck).[2] Durch den Kreuzgiebel ergeben sich immer rechtwinklig zueinander stehende Giebelwände, an einem Baukörper in Form einer Lukarne, oder in Form zweier Trakte oder Flügel, daher spricht man nur bei Satteldächern von Kreuzgiebel.

Die Dachausmittlung mit Kreuzgiebel ist eine gute Bauform für freistehende Häuser wie auch Eckhäuser im städtischen Bereich (giebelständig an zwei Straßen). An Kirchen (dann Kreuzkirche genannt) oder auch Repräsentationsbauten wird der Kreuzgiebel gerne mit einem Dachreiter überhöht, hier sind die Grenzen zum Vierungsturm fließend. Auch ein Schluss zur Kuppel ist möglich. An quadratischen Grundrissen führt der Kreuzgiebel auch zu zwei (oder mehr) aneinandergrenzenden Giebelfassaden ohne Traufe (was auch die Dachrinne erspart, aber starke Fallrohre erfordert).

Einzelnachweise

  1. vergl. etwa Diskussion, auch zum Frankenspitz, bei Burkhard Pöttler: Das ländliche Wohnhaus im Gerichtsbezirk Stainz: eine Untersuchung historischer Hausformen in der Weststeiermark. Band 21 von Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde, Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde, 1986, ISBN 978-390035930-0, S. 182 f (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. vergl. Eintrag zu Bauernhausbilder: Gschwandt im Austria-Forum