Kulturfrau

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Gedenkstein für Kulturfrauen am Glockenberg bei Goslar

Kulturfrauen waren Frauen, die in den Jahren 1945 bis 1948 quasi als „Trümmerfrauen“ in niedersächsischen Wäldern Aufforstung betrieben.

Historischer Begriff

Viele Bewohner der Söhredörfer im nordhessischen Landkreis Kassel fanden ihr Auskommen als Waldarbeiter und „Kulturfrauen“. Das Jagdrecht durften sie allerdings nicht ausüben.

Hintergrund

Bereits während des Zweiten Weltkrieges fand Raubbau an den deutschen Wäldern statt. Empfindlicher trafen aber Kahlschläge seitens der Siegermächte in den jeweiligen Besatzungszonen als Reparation.[1] Besonders stark war die britische Besatzungszone durch die „Engländerhiebe“ in den Jahren 1945 bis 1948 betroffen. Neben dem Wiederaufbau der Städte, des Wohnraumes und der Infrastruktur kam es in diesen Jahren auch darauf an, die Kahlschlagflächen möglichst unverzüglich wieder aufzuforsten. Dies erfolgte aufgrund der Not überwiegend mit Fichte und wurde zu einem großen Teil durch Kulturfrauen durchgeführt.[2]

Allgemeine Anerkennung der Leistungen der Kulturfrauen

Forstarbeiterdenkmal
Datei:50 Pfennig Bank deutscher Länder J379.jpg
50-Pfennig-Stück (Vorder- und Rückseite)

Als die Deutsche Mark 1949 in der Bundesrepublik eingeführt wurde, war die Gestaltung der neuen 50-Pfennig-Stücke eine der ersten Würdigungen. Die Rückseite der Münzen zeigte eine Eichen-Pflanzerin. Damit sollte sowohl an die in der Wiederaufforstung tätigen Waldarbeiterinnen als auch an die Trümmerfrauen erinnert werden.

Die Leistungen der Trümmerfrauen wurden in Feierstunden, mit der Errichtung von Denkmälern, durch die Organisation von Ausstellungen und der Überreichung von Auszeichnungen gewürdigt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karin Jäger: Wiederauferstehung einer Waldlandschaft. dw.com, 16. Januar 2017, abgerufen am 3. Januar 2021
  2. Timo Sievers, Friedhart Knolle: Die Reparationshiebe der Engländer in den Wäldern des Westharzes nach 1945. In: Unser Harz, Geschichten und Geschichte, Kultur und Natur aus dem gesamten Harz. Clausthal-Zellerfeld 2010.