Der Ladies-Cup des Österreichischen Fußball-Bundes, kurz ÖFB Ladies Cup genannt, ist der nationale Cupbewerb für Fußballvereine der Damen in Österreich und wird wie alle üblichen Fußballpokal-Turniere in Europa im K.-o.-System ausgetragen.
Erstmals fand der Österreichische Frauen-Fußball-Cup 1972/73 statt und als erster Siegerinnen gingen die Damen von USC Landhaus hervor. Der Verein aus Floridsdorf konnte bis heute am häufigsten den Pokal gewinnen.
Der Cupbewerb für Frauenfußball wurde erstmals im Spieljahr 1972/73 ausgetragen. Im Finale, das mit Hin- und Rückspiel ausgefochten wurde, standen sich die Damen des USC Landhaus und des SV Kagran gegenüber. Die Landhaus-Ladies setzten sich dabei mit einem Gesamtscore von 26:0 (16:0 und 10:0) ganz klar durch.
Nachdem sich der DFC Ostbahn XI Wien 1973/74 den Titel im Elfmeterschießen mit 3:2 in einem Spiel im Horr-Stadion über USC Landhaus sicherte, konnten die Damen des USC Landhaus in den darauffolgenden zwei Jahren den Titel holen. Die Gegnerinnen waren die letzten Finalteilnehmer DFC Ostbahn XI Wien und SV Kagran. Das gelang auch dem FS Elektra Wien in den nächsten zwei Folgejahren, USC Landhaus und LUV Graz hatten das Nachsehen.
Als viertes und erstes nicht-Wiener Verein konnte sich 1978/79 der LUV Graz den Titel sichern, nachdem er im Jahr zuvor gegen die gleichen Gegnerinnen verloren hatte. Nun gelang die Revanche: Im Elfmeterschießen setzten sich die Damen vom USC Landhaus gegen den FS Elektra Wien mit 2:1 durch. Dann folgte eine Siegerserie von vier Titeln des DFC Ostbahn XI Wien, die die Spielgemeinschaft aus Alland und Brunn am Gebirge, zweimal USC Landhaus und LUV Graz besiegen konnten.
Sportplatz St. Pölten, St. Pölten, Niederösterreich
1991/92
Kein Bewerb
Die Finalspiele wurden ab der Saison 1983/84 auch außerhalb von Wien ausgetragen. Für den DFC Ostbahn XI Wien sollte es in der Saison 1983/84 der letzte Pokalsieg bleiben. Erstes westösterreichisches Team erkämpfte 1984/85 die Damen von FC Wacker Innsbruck den Titel und war der fünfte Verein, der sich in die Siegerliste des Frauencups eintragen konnte. Die Tirolerinnen besiegten den LUV Graz mit 2:0. Danach holte sich der USC Landhaus dreimal den Titel in Folge gegen Vorjahresfinalist LUV Graz, 1. DFC Leoben und die Spielgemeinschaft von DFC Austria und SC Brunn am Gebirge in die Bundeshauptstadt.
In den Saisonen 1988/89 und 1991/92 wurde der Cupbewerb für Frauenfußball nicht ausgerichtet. Dazwischen holte erstmals der SC Brunn am Gebirge als sechstes gegen den 1. DFC Leoben mit 2:1 und Union Kleinmünchen als siebtes Team gegen den USC Landhaus mit 3:2 den österreichischen Frauencup, der zum letzten Mal unter dem Wiener Fußballverband ausgetragen wurde.
Wegen Problemen des Wiener Fußballverbandes bei der Ausrichtung des Frauenfußballcups, der Bewerb musste in den letzten drei Jahren zweimal abgesagt werden, übernahm 1992 der Österreichische Fußballbund die Obhut des Pokalbewerbs, der gleich in ÖFB Frauen Cup umbenannt wurde.
Im ersten Jahr gewann der Linzer Verein Union Kleinmünchen mit einem 2:0 über den DFC Heidenreichstein. Im Folgejahr errang der Innsbrucker AC gegen den USC Landhaus mit 3:2 im Elfmeterschießen den Cup. In den Saisonen 1994/95 bis 2001/02 konnten nur zwei Vereine in die Siegerliste eintragen: Union Kleinmünchen und USC Landhaus. Ihre Finalgegnerinnen waren DFC Heidenreichstein, Innsbrucker AC, SV Neulengbach, 1. DFC Leoben, ASV St. Margarethen/Lavanttal. Danach begann bis zur Saison 2011/12 die Siegerserie des SV Neulengbach. Bis 2005 trafen die Niederösterreicherinnen Union Kleinmünchen und FC Südburgenland.
Sportplatz Kammer, Kammer bei Schörfling, Oberösterreich
Von 2004 bis 2009 konnte die Stieglbräuerei aus Salzburg als Hauptsponsor und als Namensgeber, der Bewerb hieß nun ÖFB-Stiegl-Ladies-Cup, gewonnen werden, in denen der SV Neulengbach als Pokalsieger hervorging. Der Klub aus dem Wienerwald besiegten Innsbrucker AC, zweimal den LUV Graz, USC Landhaus und den FC Wacker Innsbruck
Der SV Neulengbach setzte seine Siegesserie mit drei Pokalerfolgen fort und besiegten ASK Erlaa, LUV Graz und FC Wacker Innsbruck. bis zur Saison 2011/12 fort. In der nächsten Saison trafen sich der SV Neulengbach auf ASV Spratzern, das erst im Elfmeterschießen mit 7:6 für die Sankt Pöltnerinnen entschieden wurde. Das war der Startschuss für eine Siegesserie, die bis heute andauert. Die beiden Vereine aus Niederösterreich trafen sich in den nächsten Jahren im Finale und der Verein aus dem Sankt Pöltner Stadtteil Stattersdorf gingen immer als Sieger hervor. Im Pokalfinale 2019 siegten die Sankt Pöltnerinnen über die Spielgemeinschaft USC Landhaus/FK Austria Wien.
In Österreich haben im Frauenfußball vier Mannschaften den Cup als Teil des Doubles aus Cupsieg und Meisterschaft gewonnen. Das Double aus Meisterschaft und ÖFB-Cup gewann der SV Neulengbach zehn Mal, der USC Landhaus und die Union Kleinmünchen je fünf Mal und der SKN St. Pölten die letzten vier Mal.
Den Cup-Bewerb zehnmal hintereinander zu gewinnen schaffte bisher nur der SV Neulengbach von 2003 bis 2011, viermal der ESV Ostbahn XI Wienvon von 1981 bis 1984, USC Landhaus dreimal 1986 bis 1988 und 2000 bis 2002 und zuletzt dreimal der SKN St. Pölten. USC Landhaus musste acht Niederlagen im Finale hinnehmen, LUV Graz sieben Mal und der SV Neulengbach nahm neben den zehn Cup-Erfolgen sechs Mal am Bewerb teil ohne zu gewinnen.