Laudenbach (Großalmerode)
Laudenbach Stadt Großalmerode Koordinaten: 51° 13′ 50″ N, 9° 48′ 30″ O
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Höhe: | 333 (300–650) m ü. NHN |
Fläche: | 8,62 km²[1] |
Einwohner: | 982 (Nov. 2019) HW+NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 114 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 37247 |
Vorwahl: | 05604 |
Laudenbach ist ein Stadtteil der Stadt Großalmerode im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Geographische Lage
Laudenbach liegt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) etwa 3,5 km südöstlich der Kernstadt von Großalmerode – zwischen Uengsterode (zu Großalmerode) im Nordnordosten und Velmeden (zu Hessisch Lichtenau) im Südsüdwesten. Es befindet sich zwischen dem Hohen Meißner (753,6 m) im Ostsüdosten und dem Hohekopf (539,4 m) im Nordwesten und wird vom Gelster-Zufluss Laudenbach durchflossen.
Geschichte
Die älteste bekannte Erwähnung findet sich in einer Urkunde des Klosters Hersfeld aus dem Jahre 1297. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–48) fiel Laudenbach 1637 dem sogenannten Kroatensturm zum Opfer, von dem es sich aber wieder erholte. Stets zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörend, waren die örtlichen Greben dazu angehalten, nach Kassel über die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten in Laudenbach zu berichten.
Die alte Salzstraße nach Bad Sooden-Allendorf führte durch Laudenbach, somit war das Salzfahren neben der Landwirtschaft und dem seit 1585 betriebenen Bergbau (Braunkohle, Alaun, Wascherde) ein wichtiger Erwerbszweig. Schon seit dem 17. Jahrhundert verfügte Laudenbach über eine eigene Schule, die Kirche des Ortes ist eine der ältesten der Gegend und war Zentrum des Pfarrgemeindebezirks der umliegenden Dörfer.
Der Ort gehörte bis 1821 zum hessischen Amt Lichtenau und danach zum Landkreis Witzenhausen. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Lichtenau im Königreich Westphalen (1807–1813).[1] Politisch wurde das Dorf seit der Reichsgründung 1871 und noch mehr seit 1919 von der SPD (der SPD-Ortsverein Laudenbach wurde 1909 gegründet) geprägt.
Am 1. Januar 1974 wurde Laudenbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Großalmerode eingegliedert.[3][4] Für Laudenbach wie für alle nach Großalmerode eingegliederten Gemeinden sowie für die Kernstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Laudenbach 1229 Einwohner. Darunter waren 9 (0,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 171 Einwohner unter 18 Jahren, 425 zwischen 18 und 49, 222 zwischen 50 und 64 und 225 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 441 Haushalten. Davon waren 114 Singlehaushalte, 147 Paare ohne Kinder und 138 Paare mit Kindern, sowie 30 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 105 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 275 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1539: | 40 Mannschaften |
• 1575/85: | 69 Hausgesesse |
• 1681: | 75 Hausgesesse |
• 1747: | 114 Mannschaften mit 106 Feuerstellen |
• 1961: | 1098 evangelische (= 88,05 %), 136 katholische (= 10,91 %) |
Laudenbach: Einwohnerzahlen von 1771 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1771 | 572 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 890 | |||
1840 | 896 | |||
1846 | 859 | |||
1852 | 825 | |||
1858 | 726 | |||
1864 | 768 | |||
1871 | 770 | |||
1875 | 753 | |||
1885 | 757 | |||
1895 | 838 | |||
1905 | 881 | |||
1910 | 895 | |||
1925 | 920 | |||
1939 | 994 | |||
1946 | 1.216 | |||
1950 | 1.271 | |||
1956 | 1.279 | |||
1961 | 1.247 | |||
1967 | 1.280 | |||
1970 | 1.268 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.029 | |||
2015 | 1.003 | |||
2019 | 982 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Großalmerode[2]; Zensus 2011[6] |
Erwerbstätigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1724: | Erwerbspersonen: 3 Amtspersonen, 21 Leinweber, 5 Schmiede, 5 Schneider, ein Raschmacher, ein Metzger, 5 Schreiner, ein Bäcker, 7 Bergleute, 4 Müller, 14 Tagelöhner und Reffträger, 40 Fuhrleute, 32 Sälzer, 13 Ackerleute, 11 Hirten und Schäfer; zusammen: 163 |
Politik
Der Ortsbeirat des Dorfs besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Ortsbeiratswahl 2016 erhielt die SPD 67,3 % und die CDU 32,7 %. Ortsvorsteher ist Horst Küllmer (SPD).
Vereine
In Laudenbach gibt es einen Sport-, Heimat-, Gesang-, Reit- und Schützenverein, die Theatergruppe „Die Hoaderlumpen“, eine Abteilung der Bundeswehr-Reservistenkameradschaft, die gemeinnützige Jugendvereinigung „Partyteufel Laudenbach“ und die Freiwilligen Feuerwehr.
Persönlichkeiten
In Laudenbach geboren
- Heinrich Pforr (1880–1970), Maler
Literatur
- Krummel, Die hessischen Ämter, S. 69.
- Küther, Historisches Ortslexikon des Kreises Witzenhausen, S. 82 f.
- Siegel, Geschichte der Stadt Lichtenau, S. 261 f.
- Literatur über Laudenbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Stadtteil Laudenbach. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Großalmerode, archiviert vom Original am Oktober 2018 .
- Laudenbach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Laudenbach, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 6. Dezember 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Hauptsatzung. Vorbemerkungen zur Haushaltssatzung. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Großalmerode, archiviert vom Original am 12. September 2020; abgerufen im September 2020.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Eschwege und Witzenhausen (GVBl. II 330-21) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 353, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 205 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Großalmerode, abgerufen im September 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110 .