Lavant (Fluss)
Lavant | ||
Die Lavant bei St. Paul | ||
Daten | ||
Lage | Kärnten, Österreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Drau → Donau → Schwarzes Meer | |
Ursprung | Lavantsee unterhalb des Zirbitzkogels in der Steiermark 47° 3′ 34″ N, 14° 34′ 39″ O | |
Quellhöhe | 2053 m ü. A.[1] | |
Mündung | bei Lavamünd in die DrauKoordinaten: 46° 38′ 22″ N, 14° 56′ 39″ O 46° 38′ 22″ N, 14° 56′ 39″ O | |
Mündungshöhe | 340 m ü. A.[2] | |
Höhenunterschied | 1713 m | |
Sohlgefälle | 24 ‰ | |
Länge | 72 km[2] | |
Einzugsgebiet | 968,7 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Krottendorf[4] AEo: 954,5 km² Lage: 4,32 km oberhalb der Mündung |
NNQ (21.01.2002) MNQ 1951–2011 MQ 1951–2011 Mq 1951–2011 MHQ 1951–2011 HHQ (20.06.2004) |
2,79 m³/s 5,29 m³/s 11,9 m³/s 12,5 l/(s km²) 99,2 m³/s 235 m³/s |
Mittelstädte | Wolfsberg | |
Kleinstädte | Bad St. Leonhard, St. Andrä |
Die Lavant (slowenisch: Labotnica) ist ein linker Nebenfluss der Drau in Kärnten. Der Ursprung des Namens reicht bis in die vorkeltische Zeit zurück und bedeutet im Indogermanischen so viel wie weißglänzender Fluss.[5] Die Lavant ist 72 km lang, ihr Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 969 km².
Geographie
Der Ursprung des Flusses liegt unterhalb des steirischen Zirbitzkogels in den Seetaler Alpen auf circa 2053 m Höhe (Lavantsee). Nach 11,2 km erreicht er Kärnten. Die Lavant durchfließt das „Obere Lavanttal“, den Twimberger Graben, das „Untere Lavanttal“ und mündet nach einer kurzen weiteren Engstelle unterhalb Krottendorf in Lavamünd auf einer Seehöhe von 348 m in die Drau. Kurz vor der Mündung weist sie eine durchschnittliche Durchflussmenge von 12,5 m³/s auf.
Hydrologisch ist die Lavant geprägt durch ein nivo-pluviales Regime mit Abflussspitzen im Mai und Minima im Jänner. Die Gewässergüte beträgt für den Oberlauf bis circa Frantschach-St. Gertraud Güteklasse I, danach Güteklasse II. Die bis in die 1980er Jahre starke Verunreinigung durch eine Zellstofffabrik und den Großraum Wolfsberg mit Güteklasse IV konnte durch die Inbetriebnahme der Kläranlage des Reinhalteverbandes Mittleres Lavanttal in Mettersdorf ab 1988 drastisch verbessert werden. Zwei weitere Kläranlagen bestehen in Bad St. Leonhard und in Lavamünd.
Der ökomorphologische Zustand der Lavant ist bedingt durch die Flussregulierung zwischen 1934 und 1986 relativ schlecht. Die Flussregulierung diente in erster Linie dem Hochwasserschutz, aber auch der Gewinnung von Ackerland. Im Oberlauf sowie auf den letzten Kilometern gilt die Lavant als natürlich bis naturnahe. Zwischen Twimberger Graben und St. Paul gilt sie als deutlich beeinträchtigt. Eine Ausnahme ist eine kurze Strecke bei Mettersdorf, die 1990 renaturiert wurde. Mit Stand 2005 sind Erhebungen im Gange, die zu einem zeitgemäßen Hochwasserschutz durch möglichst naturnahe Verbauung führen soll. Entlang der Lavant gibt es, einschließlich der sieben Kraftwerke, 15 Wehre. Bis 2015 wurden diese gemäß den Vorgaben der WRRL passierbar gemacht.[6][7]
Flussbewohner
Aus der Lavant und ihren Seitengewässern sind 25 Fischarten bekannt. Dominant ist die Bachforelle, häufig sind Regenbogenforelle und Aitel. Für Kärnten seltene Arten sind Zingel, Streber, Steingreßling und Steinbeißer zu nennen.
Bedingt durch Flussbegradigung ist heute der Großteil der Lavant fischereilich der Forellenregion (mit Übergang zur Äschenregion im unteren Flusslauf) zuzuordnen. Nur der unterste Abschnitt bei Lavamünd gehört der Barbenregion an. Vor der Begradigung reichte die Äschenregion bis Wolfsberg, die Barbenregion bis St. Paul.
Straßennamen
- In Wien-Floridsdorf wurde 1953 die Lavantgasse nach dem Fluss benannt.
- Lavantpark: in St. Paul im Lavanttal
- Lavantquai: in Wolfsberg
- Lavantweg: in Bad St. Leonhard im Lavanttal, Klagenfurt und Reichenfels
Literatur
- Gabriele Wieser (Hrsg.): Die Gewässer des Lavanttales. Naturwissenschaftl. Verein für Kärnten, Klagenfurt 1996. ISBN 3853280072
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Österreichische Karte 1:50.000
- ↑ a b KAGIS – Kärnten Atlas
- ↑ Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Draugebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 59. Wien 2011, S. 101 (bmlrt.gv.at [PDF; 3,6 MB]).
- ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2011. 119. Band. Wien 2013, S. OG 357 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,9 MB])
- ↑ Heinz-Dieter Pohl: Slawische und slowenische (alpenslawische) Ortsnamen in Österreich, 2003. Abgerufen am 15. April 2020.
- ↑ Flussdialog Lavant – Ökologischer Zustand der Lavant. Abgerufen am 7. November 2012.
- ↑ Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan 2015. Auf: bmlrt.gv.at, abgerufen am 15. März 2022.