Lejb Strongin
Lejb Strongin (russisch Лев Израилевич Стронгин / Transkription: Lew Israilewitsch Strongin; wiss. Transliteration
; geb. 1896 in Minsk; gest. 1968 in Moskau) war ein sowjetischer Publizist und Verleger.
Leben
Er war seit 1939 Direktor des sowjetischen Verlages für jüdische Literatur, des Zeitungs- und Buchverlages Der Emes (Дер Эмес) in Moskau, in dem Werke in jiddischer und russischer Sprache publiziert wurden und bei dem die jiddische kommunistische Zeitung Der Emes (Дер Эмес) erschien.
Strongin arbeitete in jungen Jahren als Setzer, trat später in die Kommunistische Partei ein und wirkte in Belarus, wo er ab 1924 Direktor des Belarussischen Staatsverlages war. Strongin war Mitglied des Jüdischen Antifaschistischen Komitees (JAK / JAFK) und Redakteur der Zeitung Ejnikajt. Er wurde im Jahr 1949 verhaftet und nach Stalins Tod entlassen.[1]
Sein Vorgänger im Verlag Der Emes, Mosche Litwakow[2] (1875–1939), der in der Partei der Bolschewiki für die Belange der jüdischen (d. h. der jiddischen) Kultur zuständig war, war hingerichtet worden.
Das Schwarzbuch[3] über den Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion hätte ursprünglich im Verlag Der Emes erscheinen sollen.[4]
Literatur
- Shimon Redlich: War, the Holocaust and Stalinism. 2013 (Online-Teilansicht)
- Wassili Grossman, Ilja Ehrenburg (Hrsg.): Das Schwarzbuch – Der Genozid an den sowjetischen Juden. Rowohlt-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-498-01655-5 (Herausgeber der dt. Ausgabe: Arno Lustiger)
- Arno Lustiger: Rotbuch: Stalin und die Juden. Die tragische Geschichte des Jüdischen Antifaschistischen Komitees und der sowjetischen Juden. Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin 2002 (zuerst Berlin 1998)
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Lustiger (2002:427); Redlich (2013:32).
- ↑ Zur Person, vgl. Litvakov Moyshe – YIVO Encyclopedia & muse.jhu.edu: Moshe Livakov.
- ↑ Das Schwarzbuch über die verbrecherische Massenvernichtung der Juden durch die faschistischen deutschen Eroberer in den zeitweilig okkupierten Gebieten der Sowjetunion und in den faschistischen Vernichtungslagern Polens während des Krieges 1941–1945. Ilja Ehrenburg, Wassili Grossman (Hrsg.). Deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung, herausgegeben von Arno Lustiger: Rowohlt, Reinbek 1994. ISBN 3-498-01655-5.
- ↑ Vgl. das Nachwort von Irina Ehrenburg (1911–1997), der Tochter Ilja Ehrenburgs, zur deutschen Ausgabe des Schwarzbuchs.
Personendaten | |
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NAME | Strongin, Lejb |
ALTERNATIVNAMEN | Strongin, Lev Izrailevič; Стронгин, Лев Израилевич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Publizist und Verleger; Leiter des Verlages Der Emes |
GEBURTSDATUM | 1896 |
GEBURTSORT | Minsk |
STERBEDATUM | 1968 |
STERBEORT | Moskau |