Leif Segerstam

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Leif Segerstam

Leif Segerstam (* 2. März 1944 in Vaasa) ist ein finnischer Komponist und Dirigent.

Segerstam studierte von 1952 bis 1963 an der Sibelius-Akademie in Helsinki und bis 1965 an der Juilliard School of Music in New York City bei Louis Persinger, Hall Overton und Vincent Persichetti. Bis 1968 war er Kapellmeister der Finnischen Nationaloper in Helsinki, danach der Oper in Stockholm. 1973 wirkte er an der Deutschen Oper Berlin und wurde dann Direktor der Oper von Helsinki. Von 1975 bis 1982 leitete er das ORF-Symphonieorchester in Wien, von 1977 bis 1987 das Radio-Symphonieorchester Finnland, von 1983 bis 1989 die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und von 1988 bis 1995 das Radio-Symphonieorchester Dänemark. Von 1995 bis 2007 war er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Helsinki,[1] von 2012 bis 2019 des Philharmonischen Orchesters Turku.[2]

Sein Repertoire umfasst die gesamte skandinavische Musik von Gade bis Lindberg sowie die deutsch-österreichische Früh- bis Spätromantik und die Komponisten der Vereinigten Staaten. Segerstam schuf bisher 349 Sinfonien[3][4] und zahlreiche Konzerte. 1999 wurde Segerstam mit dem Musikpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet.

Mit dem auf 140 Musiker erweiterten Philharmonischen Orchester Helsinki nahm Dirigent Leif Segerstam eine Auswahl der lautesten und wütendsten Klassik-Werke des 20. Jahrhunderts auf, etwa von Sergei Sergejewitsch Prokofjew und Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch. Nicht nur mit gewöhnlichen Instrumenten, sondern mithilfe von Steinen, Ketten, Stahlplatten, Sirenen, Amboss und Kanone. Die 16 Stücke umfassenden Aufnahmen erschienen im Oktober 1997 unter dem Titel Earquake – Die Klassik feiert ihren Urknall auf CD über die Plattenfirma Ondine Records. Als Promogag lagen der Erstauflage der CD zwei gelbe Ohrstöpsel bei.[5]

Literatur

  • Alexander Rausch: Segerstam, Leif. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
  • Eckhard Roelcke: Der Taktstock. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2000, ISBN 3-552-04985-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leif Segerstam auf BIS Records
  2. Leif Segerstam auf Turku Philharmonic Orchestra
  3. Maarit Kytöharju: Over 300 symphonies in – Leif Segerstam is still going strong. In: News. 17. August 2016. Music Finland. Auf MusicFinland.com, abgerufen am 11. Dezember 2019.
  4. Leif Segerstam. Abgerufen am 24. Juni 2020.
  5. Musikmagazin Rolling Stone, Nr. 11 (RS 37), November 1997: „Randnotizen“ Meldung mit CD-Cover des Klassik-Albums "Earquake" von Dirigent Leif Segerstam und dem Philharmonischen Orchester Helsinki. Axel Springer Mediahouse Berlin GmbH. S. 10