Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung
Logo der SPDqueer | |
---|---|
Logo der SPDqueer | |
Basisdaten | |
Co-Vorsitzende | Carola Ebhardt Oliver Strotzer |
stellvertretende Vorsitzende |
Petra Cardinal Franz Ellenberger Ria Cybill Geyer Timo Hackemann Benjamin Hertlein Alexander Irmisch Vincenzo Truglio Sarah Ungar |
kooptierte Vorstands- mitglieder |
n.n. |
Gliederung | 14 Landesverbände und 5 Bezirke |
Europäische
Organisation |
Rainbow Rose[1] |
Website | https://spdqueer.de |
Die Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung kurz SPDqueer (ehemals: Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD, kurz: Schwusos)[2] ist die Organisation der sozialdemokratisch orientierten LGBTI, die sich innerhalb der SPD organisiert haben. Die Organisation wurde 1978 als Arbeitskreis gegründet und hat heute 14 Landesverbände und zwei Bezirksverbände. Seit dem Bundesparteitag der SPD 2011 wurden die Schwusos von einem Arbeitskreis zu einer Arbeitsgemeinschaft in der SPD aufgewertet.
Sie sind die älteste LSBTI-Organisation (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle) einer Partei in der Bundesrepublik Deutschland.
Auf der ersten digitalen Bundeskonferenz der SPDqueer am 16. Mai 2021 wurden Carola Ebhardt und Oliver Strotzer zu den beiden Co-Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft gewählt. Dem Bundesvorstand gehören außerdem 10 stellvertretende Vorsitzende an. Im Rahmen der Bundeskonferenz wurde mit einer digitalen Vorwahl der neue Vorstand gewählt, welcher bis zum 3. Juni 2021 per Briefwahl bestätigt wurde.[3]
Geschichte
War in den Anfangsjahren für die Schwusos noch das primäre Ziel die Abschaffung des § 175 StGB, des so genannten Schwulenparagraphen, so setzten sie sich danach unter anderem für die Gleichbehandlung der Lebenspartnerschaft mit der in Deutschland bislang ausschließlich heterosexuellen Ehe (z. B. im Steuerrecht) ein. Sie forderten darüber hinaus gemeinsam mit der SPD-Bundespartei die „Öffnung“ der Ehe für homosexuelle Paare.[4], die im Sommer 2017 politisch in Deutschland erreicht wurde. Weitere Ziele der Schwusos sind ein besonderes Asylrecht für verfolgte Lesben und Schwule, ein gemeinsames Adoptionsrecht für schwule und lesbische („gleichgeschlechtliche“) Partnerschaften, das im Sommer 2017 politisch erreicht wurde, sowie die Ergänzung des Artikel 3 Grundgesetz um einen Antidiskriminierungszusatz zur sexuellen Identität, einen nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie aufzustellen und eine bundesweite Vernetzung von lokalen Aufklärungsinitiativen an Schulen zu unterstützen.
Die Schwusos setzten sich für die Errichtung eines Mahnmals für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus ein, sowie für die Einrichtung einer Stiftung zur Forschung über Homosexualität aus politikwissenschaftlicher, soziologischer und historischer Perspektive. Die Schwusos unterstützen zudem die Initiative artikeldrei des LSVD, die sich der Ergänzung des dritten Artikels des Grundgesetzes zum Ziel gesetzt hat.[5]
Am 4. Dezember 2011 wurden die Schwusos auf dem Parteitag der SPD in Berlin mit drei Stimmen Mehrheit zur Arbeitsgemeinschaft aufgewertet.[6] Dies machte eine Neugründung notwendig, die Anfang Oktober 2012 in Leipzig stattfand. Der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Ansgar Dittmar wurde wiedergewählt.
Im Oktober 2016 wurde Petra Nowacki als Nachfolgerin von Ansgar Dittmar zur neuen Vorsitzenden gewählt.[7]
Der Name der Arbeitsgemeinschaft wurde in „SPDqueer – Arbeitsgemeinschaft für Akzeptanz und Gleichstellung“ geändert. Die Delegierten beschlossen diesen Namen mehrheitlich auf ihrer Bundeskonferenz 2016 in Schwerin, der Parteivorstand stimmte im Dezember 2016 dieser Namensänderung zu. Über eine Umbenennung wurde im Vorfeld teils erbittert diskutiert. Der bisherige Kurzname „Schwusos“ war als ausgrenzend gegenüber Lesben und „Trans*“ kritisiert worden.[8]
Ehemalige Bundesvorsitzende
Zeitraum | |
---|---|
Elia Scaramuzza und Carola Ebhardt (als kommissarische Doppelspitze) | Oktober 2019 – Mai 2021 |
Petra Nowacki | Oktober 2016 – Oktober 2019 |
Ansgar Dittmar | Oktober 2012 – Oktober 2016 |
Landesverbände / Bezirksverbände
Landesverband / Bezirksverband[9] | Vorsitzende |
---|---|
SPDqueer Baden-Württemberg | Christian Gaus |
SPDqueer Bayern | Daniel Jazdzewski |
SPDqueer Berlin | Alfonso Pantisano |
SPDqueer Brandenburg | Marcel Klose |
SPDqueer Bremen | Nicoletta Witt |
SPDqueer Hamburg | Annkathrin Kammeyer und Timo Hackemann |
SPDqueer Hessen-Nord | Florian Schneider |
SPDqueer Hessen-Süd | Amelie Ludwig-Dinkel und Andres Velazquez Castillo |
SPDqueer Mecklenburg-Vorpommern | Reno Banz |
SPDqueer Nordrhein-Westfalen | Fabian Spies |
SPDqueer Rheinland-Pfalz | Joachim Schulte |
SPDqueer Saar | Melanie Schug und Vincenzo Truglio |
SPDqueer Sachsen | Oliver Strotzer |
SPDqueer Sachsen-Anhalt | Marcel Dörrer |
SPDqueer Schleswig-Holstein | Maik Grill |
SPDqueer Thüringen | Franz Ellenberger, Jakob Fischinger, Mana Klötzer und Vincent Sipeer |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rainbow Rose. Abgerufen am 10. August 2022 (englisch).
- ↑ Beschlüsse der Bundeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (SCHWUSOS). (PDF) Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung, 26. September 2016, abgerufen am 2. November 2016.
- ↑ SPDqueer nach Bundeskonferenz mit neuem Bundesvorstand. Abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Schwusos Baden-Württemberg: Öffnung der Ehe rückt näher
- ↑ artikeldrei: unterstützende Organisationen
- ↑ Focus:Schwule und Lesben in der SPD werden aufgewertet
- ↑ Schwusos.spd.de: Petra Nowacki gewählt
- ↑ Bundeskonferenz: Die Schwusos heißen jetzt „SPDqueer“. In: Queer.de. 16. Oktober 2016, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Herzlich willkommen bei der SPDqueer! Abgerufen am 6. Juni 2021.